Mir hat sich in letzter Zeit die doch provokante Frage aufgedrängt: War die Kreuzigung Jesu Jesu's „glücklicher Traum“ ? (Weil es ja heißt, der glückliche Traum sei das Übergangsstadium von der Illusion hin zur Wahrheit, zwar noch im getrennten Geist, aber quasi das letzte Stadium vor der Erlösung.)
Das hat mir zu schaffen gemacht, weil ich doch irgendwie die Vorstellung hatte, der glückliche Traum sei ein bereits ziemlich abgeklärtes harmonisches Leben und daher natürlich erstrebenswert. („Da weiss man, warum man sich möglichst unablässig bemüht zu vergeben !“) Und der letzte Tag Jesu, seine Kreuzigung, passt da gar nicht ins Bild, ist total irritierend ....
Ich habe nun „Jesus“ und „glücklicher Traum“ gegoogelt.
Da ist eine Unmenge Unpassendes gekommen, aber immerhin, ein Ergebnis war hilfreich, der „Lichtblick Nr. 13: Die glücklichen Träume des HEILIGEN GEITES: Zur Ewigkeit erwachen.“
Und hier erklären Gloria und Kenneth Wapnick, daß der glückliche Traum zwar noch im gespaltenen Geist angesiedelt ist, es aber nicht um unser Erleben in der Illusion geht sondern einzig um unsere Geisteshaltung.
Er ist sanft im Geist, damit wir diesen Sprung in der Geisteshaltung, diese Umkehrung und Auflösung unserer anerzogenen Prinzipien „ohne Angstschweiss“ und ohne „einen Schrei der Todesangst“ verkraften, bleibt aber durchaus weiterhin schmerzhaft im Erleben, weil Trennung einfach Schmerz impliziert. Wir würden uns sonst mit dem glücklichen Traum zufriedengeben und nicht das Erwachen anstreben. Alleine das Ändern des Denkens über die Welt nimmt unsere Aufmerksamkeit vom Schmerz der Träume.
Jesus lehrt uns im Kurs, wie wir aus dem Traum erwachen können, nicht bloß, wie wir besser im Traum leben können. Es ist unmöglich Schmerz und Unbehagen zu beseitigen ohne dass die Trennung aufgehoben wird. Wir verwechseln leicht Freude und Schmerz, wenn uns noch nicht klar ist, was wir wollen.
Ich weiss jetzt:
- Es ist illusorisch,darauf zu hoffen, dass ich es mir „gemütlich“ in der Welt machen kann. - Ich muß – mit dem HEILIGEN GEIST - die Welt (die Trennung) überwinden !
- Ich kann nicht von einem äusseren Geschehen (z.B. Kreuzigung) auf den Geisteszustand eines Menschen (z.B. Jesu) schliessen – völlige Themenverfehlung, falsche Fährten, die das Ego legt !
Ich spüre keine unmittelbar grundlegenden Existenzängste, bin offensichtlich noch ganz gut im Verdrängen. Drum sind solche Überlegungen für mich wichtig. Und Ansporn den Kurs zu üben.
Jetzt werde ich dann mit dem Gedanken einschlafen: „HEILIGER GEIST, ich will anderen Geistes werden. Mit DIR.“