Wie ich kürzlich an anderer Stelle beschrieben habe, ist diese Erfahrung keinesfalls spektakulär sondern einfach nur natürlich. Man könnte sogar sagen, das, was da erkannt werden soll, wird deshalb nicht erkannt, gerade weil es so absolut selbstverständlich ist. Ein Fisch, der immer im Wasser schwimmt, wird das Wasser nicht bemerken. Aber irgendwann, warum auch immer, wird man sich dessen bewusst.
Möglicherweise habe ich keine Ahnung, aber dass diese Erfahrung "keinesfalls spektakulär" ist, würde ich für meinen Teil so nicht unterschreiben. Aber ich bin mir, ehrlich gesagt, bis heute nicht sicher, ob nun Offenbarung, Heiliger Augenblick und universelle Erfahrung dasselbe sind.
Die Offenbarung üben? - Wunder sind Mittel, Offenbarung ein Ziel. Den Heiligen Augenblick kann und soll ich üben und dann immer weiter ausdehnen. Eine einmalige (universelle) Erfahrung, die ja zu letztlicher Gewissheit führt, ständig wiederholen? Hm. - Brauche ich mehr als eine Offenbarung, um mir gewiss zu sein? Ach, was weiß denn ich. Ich weiß nur, dass "keinesfalls spektakulär" mit meinen kursbedingten Erfahrungen nicht so ganz zusammengeht.

Hallo Erika,
hier bekommen wir Schwierigkeiten mit den Begrifflichkeiten.
Eine Offenbarung ist eine einseitige Kommunikation von Gott hin zu dir. Gott kann dir etwas offenbaren - du IHM aber nicht.
Eine Offenbarung kann daher nicht geübt werden - sie tritt spontan auf.
Mit dem heiligen Augenblick ist aber etwas Anderes gemeint, denn von dem heißt es, dass es jeder Augenblick sein kann von dem man möchte, dass er es sei. Während eine Offenbarung außerhalb der Möglichkeit liegt, sie durch eine Entscheidung eintreten zu lassen, ist das beim HA nicht so.
Eine Offenbarung kann als spektakulär empfunden werden, aber der HA ist mehr eine Verschiebung der Aufmerksamkeit weg vom Körper und hin auf das Empfinden von "Ich bin" (schwer in Worte zu fassen, andere mögern es anders ausdrücken), was gleichzeitig bewirkt, dass man unmittelbar feststellt, dass man nicht der Körper ist. Diese Ausrichtung der Aufmerksamkeit ist immer möglich und wird nur dadurch behindert, dass man mit der Aufmerksamkeit in Gedanken oder Gefühlen oder Körperwahrnehmungen festhängt.
Und das würde ich nicht als spektakulär bezeichnen, kann aber möglicherweise die Voraussetzung dafür sein, dass etwas Außergewöhnliches geschieht.
Der HA wird als die wichtigste Lerneinrichtung des HG bezeichnet. Vermutlich einfach deshalb, weil man sich in diesem Zustand von den Einflüssen des Ego löst (Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen fesseln die Aufmerksamkeit). Man ist sozusagen empfangsbereit.

Lukas