Und erst mit dem Fühlen wird aus einem Kursschüler ein "glücklicher Schüler".
Der HG spricht auf allen Ebenen zu uns - immer gerade dort, wo wir am ehesten bereit sind zu hören. Doch verwendet ER Worte nur, um uns dorthin zu bringen, wo ER uns braucht - ins Gefühl. Denn ER IST GEFÜHL - so wie wir. Wir sind LIEBE - so wie ER.
Sobald wir den Kontakt - die Verbindung - zum Gefühl wiedergefunden haben, ist die schwierigste Barriere vor der Liebe überwunden. Von da an ist der Weg freudig und leicht, sicher und unzweideutig.
Die "Gewaltfreie Kommunikation" ist, so haben wir es erlebt, ein wundervolles Hilfsmittel für Kursschüler, diese schwierigste Barriere hinter sich zu lassen - vom Denken zum Fühlen zu kommen.
Im Kurs können Kursschüler z.B. lesen,
- dass Ärger niemals gerechtfertigt ist
- dass diese Welt eine Illusion ist
- dass das Ego einen anderen Zweck verfolgt als der HG
Wenn diese Informationen nur als Gedanken aufgefasst werden, ohne sie mit einem Gefühl zu verbinden, das wir spüren können, dann sind den Diskussionen, Zweifeln und Konflikten Tür und Tor geöffnet. Das Rechthaben hat Vorrang vor dem Glücklichsein. Das Denken bleibt im gewohnten "Richtig-falsch, "Gut-schlecht"-Modus, und der Inhalt des Kurses geht am Kursschüler glatt vorbei. Denn dann versteht er vielleicht Folgendes:
- Ich soll/darf mich nicht ärgern
- Ich kann hier machen, was ich will, es ist sowieso alles Illusion
- Ich muss das Ego ablehnen und dagegen kämpfen, sonst behält es die Oberhand
Wenn wir uns jedoch darin üben, jeden Gedanken mit dem Gefühl in Verbindung zu bringen, das er in uns auslöst, dann löst sich unsere Unsicherheit sofort auf.
Dazu brauche ich nur eine Frage zu stellen: "Macht mich dieser Gedanke glücklich oder nicht?"
Die "Antwort" ist unmittelbar deutlich zu spüren. Ist die Antwort "Nein!", dann brauche ich mich mit diesem Gedanken nicht länger aufzuhalten, denn er wird mich nicht glücklich machen, wenn er es bis jetzt nicht gemacht hat. Und unser Geist ist frei, sich wieder auf das Glück auszurichten, das seine Bestimmung ist.
Wenn wir nun noch einmal die drei oben erwähnten Ideen betrachten, die der Kurs uns vorschlägt, dann erleben wir darin eine Freiheit, eine Wahlmöglichkeit, die wir vorher vielleicht noch nicht so deutlich spüren konnten:
- Wenn ich mich ärgere, kann ich nachfühlen, ob die Idee, welche der Kurs mir vorschlägt, mich glücklicher macht als mein momentaner Ärger - und ich kann mich neu orientieren.
- Wenn ich mich eingeengt fühle in dieser Welt, in meinem Leben, kann ich nachfühlen, ob es mich glücklich macht, dass diese Welt nur eine Illusion ist und keine Macht hat, mich einzusperren.
- Ich kann nun nachfühlen, wie wundervoll es sich anfühlt, dass der HG alles, was das Ego für seine Zwecke verwendet hat, mit Vergnügen für SEINE Zwecke verwendet: Alle bis jetzt so ungeliebten Gefühle werden nun zur "Heiligen Stätte der Begegnung" gebracht, wo sie sich ohne Kampf einfach auflösen.*)
Johannes
*) Siehe dazu auch "Spiel der Türen"