Wunderkommunikation Forum

Den Kurs leben => Ein Kurs in Wundern => Thema gestartet von: Michael am 20. Juli, 2015 11:26:19

Titel: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: Michael am 20. Juli, 2015 11:26:19
Ich habe zwar noch nirgends gelesen oder gehört das Vergebung unbewußte Schuldgefühle hervorbringt, dennoch scheint es so zu sein. Das beobachte ich schon seit Monaten. Gestern hatte ich wieder so ein Fall, und war fast dankbar für die Erinnerung an die scheinbare Schuld.
Kann das jemand bestätigen?

Michael
Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: Johannes am 20. Juli, 2015 11:52:01
Ich habe zwar noch nirgends gelesen oder gehört das Vergebung unbewußte Schuldgefühle hervorbringt, dennoch scheint es so zu sein. Das beobachte ich schon seit Monaten. Gestern hatte ich wieder so ein Fall, und war fast dankbar für die Erinnerung an die scheinbare Schuld.
Kann das jemand bestätigen?
Vergebung befreit dich von Schuldgefühlen, wenn es Vergebung ist.  :biggrin:  Doch das, was du beschreibst, kann sich im Laufe des Prozesses so darstellen, wie du es beschreibst, denn du musst ja die Schuld erst bemerken, bevor du sie vergeben kannst.
Und mit der Zeit und Übung bemerkst du eigene Schuldgefühle immer mehr, und das kann so aussehen, als ob dadurch Schuldgefühle "hervorgebracht" würden. Tatsächlich "beschützt" du sie nur nicht mehr so durchgehend wie vorher.

 herz Johannes
Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: karin am 20. Juli, 2015 11:52:49
Ich habe zwar noch nirgends gelesen oder gehört das Vergebung unbewußte Schuldgefühle hervorbringt, dennoch scheint es so zu sein. Das beobachte ich schon seit Monaten. Gestern hatte ich wieder so ein Fall, und war fast dankbar für die Erinnerung an die scheinbare Schuld.
Kann das jemand bestätigen?

Michael

Das kann dir nur passieren, wenn du versuchst ohne den HG zu vergeben und die anderen nicht in die Vergebung mit einbeziehst.

Dieser Vergebungsverlauf ist wie alles andere Unwirkliche auch vergebenswert.

 herz


Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: Lukas am 20. Juli, 2015 11:53:43
Du meinst, Vergebung erzeugt unbewusste Schuldgefühle? Sie sollte das Gegenteil bewirken, oder?

Oder meinst du, Vergebung würde unbewusste Schuldgefühle aufdecken, so dass die dann ins Bewusstsein treten?

Letzteres ist für mich nicht nur möglich sondern sehr wahrscheinlich. Der Entschluss, zu vergeben, ist auch ein Entschluss, die eigene "Schattenseite" nicht länger zu unterdrücken. Vergebung ist eine Zuwendung zum Verdrängten und bedeutet: Ich will nicht länger meine Leichen im Keller lassen. Auf einen solchen Entschluss hin kann es zu einer ganzen Kettenreaktion kommen - drastisch gesagt erwachen die Leichen  und wollen bestattet werden.

"Aus dem Herzen eine Mördergrube machen" scheint mir darauf hinzuweisen, dass Nicht-Vergebung toxisch ist und das Herz mit unerledigten Problemen vergiftet.
Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: Lukas am 20. Juli, 2015 11:57:55
 :biggrin: Da schrieben jetzt 3 gleichzeitig, ohne es voneinander zu wissen.

Ich denke, Johannes meint das, was ich auch ausdrücken wollte. Und Karin hat dein "hervorbringen" wohl als "erzeugen" gelesen.
Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: Michael am 20. Juli, 2015 12:37:31
Doch das, was du beschreibst, kann sich im Laufe des Prozesses so darstellen, wie du es beschreibst, denn du musst ja die Schuld erst bemerken, bevor du sie vergeben kannst.
Danke! Das ist die Erklärung, die ich suchte.

Oder meinst du, Vergebung würde unbewusste Schuldgefühle aufdecken, so dass die dann ins Bewusstsein treten?
Genau das meinte ich.

Letzteres ist für mich nicht nur möglich sondern sehr wahrscheinlich. Der Entschluss, zu vergeben, ist auch ein Entschluss, die eigene "Schattenseite" nicht länger zu unterdrücken. Vergebung ist eine Zuwendung zum Verdrängten und bedeutet: Ich will nicht länger meine Leichen im Keller lassen. Auf einen solchen Entschluss hin kann es zu einer ganzen Kettenreaktion kommen - drastisch gesagt erwachen die Leichen  und wollen bestattet werden.

Danke! Doppelt beantwortet hält besser.

Michael



Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: jutta am 20. Juli, 2015 14:02:24
Gestern Abend hatte ich eine Auseinandersetzung mit meinem Sohn. 

Die Vorgeschichte: Unsere "Themen" sind immer das "miteinander reden" und "mein Bereich, dein Bereich", vor allem in Bezug auf Ordnung und Hygiene. Und damit verbunden oft meine Hilflosigkeit, mit ihm diesbezüglich einfühlsam zu kommunizieren.

In der letzten Zeit habe ich das ganz intensiv vergeben und seit ein paar Tagen hatte ich gar ncht mehr das Bedürfnis (im Gegensatz zu sonst) nachzuschauen oder nachzufragen, ob sich bei ihm das Geschirr, die Wäsche etc. stapelt oder vor sich hingammelt. Es hatte sich etwas in meinen Gedanken und vor allem in meinen Gefühlen verändert, es war nicht mehr wichtig.
Das wollte ich ihm gestern Abend sagen und hab ihn gefragt, ob ich kurz reinkommen kann und ihm was sagen kann, was er bejahte. Es war noch der Aspekt dabei, dass dadurch, dass ich mit ihm darüber spreche und ihn frage, wie er sich denn in den letzten Tagen gefühlt hat und ob er bemerkt hat, dass sich bei mir diesbezüglich etwas verändert hat. In der Hoffnung, dass eine Kommunikation in Gang kommt und sich diese Starre,  nicht darüber oder überhaupt reden zu können, löst.Vielleicht war das der Fehler.

Jedenfalls lief alles schief. Er war genervt und abweisend und als ich das ansprach, sagte er, ich soll ihn in Ruhe lassen und ich komme doch sowieso nur rauf, um ihn dazu zu bewegen, aufzuräumen. In dem Moment war es mit meiner Empathie wohl vorbei, weil ich dann versichern musste, dass das wirklich nicht so ist. Er sagte dann nur: "das ist aber meine Meinung und die kann ich ja wohl sagen" Ich war fassungslos und traurig, weil das wirklich nicht mein Anliegen war.  Für mich fühlt es sich so an, dass ich wieder mal alles falsch gemacht habe, es nicht auf die Reihe kriege, mit ihm wirklich zu kommunizieren und jetzt schuld daran bin, dass er sich noch mehr zurückzieht und wir uns noch mehr aus dem Weg gehen. Und überhaupt schuld daran bin, dass er sich so zurückziehen muss, weil ich ihn immer genervt habe und nerve.

Ich bin jedenfalls total traurig, frustriert und verzweifelt und hocke hier und schreibe und heule.
Was nützt da die ganze Vergebung? Ich fühle mich jetzt noch schuldiger als vorher mit meinem "Ordnungswahn". Jetzt treibe ich ihn halt mit meinem Bedürfnis nach Kommunikation in den Rückzug.

 herz Jutta
Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: Johannes am 20. Juli, 2015 14:12:57
Ich bin jedenfalls total traurig, frustriert und verzweifelt und hocke hier und schreibe und heule.
Was nützt da die ganze Vergebung? Ich fühle mich jetzt noch schuldiger als vorher mit meinem "Ordnungswahn".
All diese Gefühle weisen dich darauf hin, dass du nicht vergeben hast.
Dies bedeutet, dass du das alles für sehr wirklich hältst.

Ist es aber nicht! Das ist Vergebung.

Und das ist sehr wohl nützlich für alle Beteiligten.

 herz Johannes
Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: Lukas am 20. Juli, 2015 16:15:35
Liebe Jutta,

ich will etwas nachfragen.

Du sagst, du hast den "Ordnungswahn" vergeben, so verstehe ich dich.

Darunter würde ich den Entschluss verstehen, nicht länger ein großes Ding draus machen zu wollen, wenn etwas nicht in Ordnung ist sondern sich zu einer Haltung zu entschließen, die besagt: "Ob da nun etwas i.O. ist oder nicht, ist für mein Glück ohne jede Bedeutung." Was übrigens für mich nicht heißt, dass man von da an Ordnung und Hygiene schleifen lässt.

Dass du von deinem Sohn die Versicherung möchtest, dass er eine Veränderung bemerkt hat, bringt mich auf den Gedanken, dass du nicht vergeben hast sondern aus Gründen der Abwägung zwischen Ordnungsliebe und Wunsch nach Harmonie mit dem Sohn vorübergehend der Ordnungsliebe Zweitrangigkeit zugewiesen hast. Das wäre keine Vergebung sondern Verzicht. Damit hättest du lediglich versucht, einen deal einzufädeln.

Denn wenn du einmal vergeben hast, verzichtest du damit vollkommen auf die Kontrolle über den Gegenstand der Vergebung und überträgst diese dem HG.

Dieses dealen um Kontrolle kann viele Formen annehmen, die aussehen können wie Vergebung, aber keine sind. Ich kann nicht zähneknirschend nachgeben, damit ich dafür etwas anderes bekomme, was mir wichtig ist und dann sagen, ich hätte vergeben.

Vielleicht habe ich dich auch falsch verstanden, dann betrifft es dich einfach nicht.

 herz Lukas
Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: Michael am 20. Juli, 2015 17:20:06
Dass du von deinem Sohn die Versicherung möchtest, dass er eine Veränderung bemerkt hat, bringt mich auf den Gedanken, dass du nicht vergeben hast sondern aus Gründen der Abwägung zwischen Ordnungsliebe und Wunsch nach Harmonie mit dem Sohn vorübergehend der Ordnungsliebe Zweitrangigkeit zugewiesen hast. Das wäre keine Vergebung sondern Verzicht. Damit hättest du lediglich versucht, einen deal einzufädeln.

Genau!
Zitat von: Ergänzungen, Gebet II. 6
Vergebung-zum-Zerstören kann sich auch in die Form des Handels und Kompromisseschließens kleiden.


Michael
Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: Kirsten am 20. Juli, 2015 19:57:06
Hallo Jutta,

was mir sehr stark an deinem Text auffiel, du machtest zu viel auf der Gefühlsebene rum.
Mal ein Vorschlag von mir: Ordnung ist eine Sache, eine ganz praktische nur.
Wie wäre es, wenn du das Ordnungsthema mit deinem Sohn ganz nüchtern, sachlich angehst?

Setzt euch an einen Tisch, am besten an einen Küchentisch und klärt es nur ganz sachlich. Zum Beispiel einen Ordnungstag festlegen oder Plan erstellen (dann weiß er was zu tun ist), wo dein Sohn sein Zimmer aufräumt und putzt und außerdem in eurer gemeinsamen benutzten Wohnung oder Haus auch mithilft, also da auch z.B. ein Zimmer, Bad, Küche oder Wohnzimmer putzt - darf er sich sogar beim ersten Mal aussuchen, kannst du ihm sagen  zwink, wenn du es mitmachst und nicht ganz so "streng" bist. Klar, es kommt auch auf das Alter von deinem Sohn drauf an, aber er ist bestimmt mindestens 7 Jahre und da dürfte das ja kein Problem sein. Wenn er jünger wäre, dann muss er vielleicht noch nicht ganz so viel tun, aber wenn er älter ist, dann kann er ruhig im Haushalt mithelfen und selbstverständlich sein Zimmer aufräumen.

Und nun lass die Sonne wieder scheinen, Jutta, lach ne Runde drüber.  :sonne:
Titel: Vergebung und Ratschläge...
Beitrag von: Johannes am 20. Juli, 2015 22:47:01
... was mir sehr stark an deinem Text auffiel, du machtest zu viel auf der Gefühlsebene rum.
Mal ein Vorschlag von mir ...
Ich möchte die letzten Postings, die auf Juttas gefolgt sind, zum Anlass nehmen, einmal wieder daran zu erinnern, dass wir hier ein Forum haben, in dem Schüler und Lehrer von EKIW zusammenkommen, nicht Rat- oder Hilfesuchende im weltlichen Sinne.
Hier ist unter anderem ein Ort, an dem Kursschüler die Gelegenheit haben, ihre scheinbar geglückten oder gescheiterten Vergebungsversuche einmal rauszuschreiben, ohne dass ihnen gleich kluge Ratschläge oder Vorschläge gegeben werden oder ihr Verhalten interpretiert oder analysiert wird. Sie kommen hierher voll Vertrauen, wie zum HG, in der Hoffnung, hier nicht beurteilt und in eine Schublade gesteckt zu werden, sondern als SOHN GOTTES erkannt zu werden. Sie suchen Bestärkung und Bestätigung, dass nach wie vor alles OK ist und nichts passiert ist, auch wenn sie sich geirrt haben in dem, was sie meinten getan zu haben oder verabsäumt zu haben oder wenn sie meinen, wieder einmal versagt zu haben.

Aus diesem Grunde lesen wir bei unseren Kurstreffen (http://www.wunderkommunikation.eu/termine/kurstreffen) und manchmal auch bei unseren Workshops immer wieder folgende sehr nützliche Richtlinien für die Arbeit in einer Gruppe, die Gerald Jampolsky, ein Kursschüler der ersten Stunde und Begründer von "Attitudinal Healing" (https://www.wunderkommunikation.eu/tools/ah/) zusammengestellt hat.
Ich möchte an dieser Stelle alle, die in diesem Forum schreiben, darum bitten, diese Richtlinien bei ihren Postings im Hinterkopf zu behalten. Hier ein Auszug davon (die vollständigen Richtlinien findet ihr, wenn ihr auf den Link "Attitudinal Healing" klickt):

- In den Gruppen erkennen wir, dass Liebe Zuhören ist, und wir erklären uns bereit, mit einem offenen Herzen zuzuhören, uns gegenseitige Unterstützung zu geben und urteilsfreies Zuhören und Anteilnahme zu üben.
- Wir sind hier, um uns selbst zu heilen. Wir sind nicht hier um Ratschläge zu erteilen oder Änderungen im Verhalten oder im Glauben von irgendjemandem vorzunehmen. Angenommen werden, so wie wir sind, macht es leichter, andere zu akzeptieren statt zu beurteilen.
- Wir teilen unsere eigenen Erfahrungen mit, und indem wir das Risiko eingehen, uns zu öffnen, erkennen wir gemeinsame Erfahrungen, die uns verbinden.
- Wir respektieren uns und andere als einmalig. Wir anerkennen, dass die Weiterentwicklung eines jeden wichtig ist, nicht aber unser Urteil darüber.
- Wir unterstützen einander dabei, der eigenen inneren Führung zu folgen und so seine eigenen Antworten zu finden.


Danke für Eure Bereitschaft, diese Richtlinien auf Euch wirken zu lassen!


 herz Johannes
Titel: Re: Vergebung und Ratschläge...
Beitrag von: Kirsten am 21. Juli, 2015 09:13:23
... was mir sehr stark an deinem Text auffiel, du machtest zu viel auf der Gefühlsebene rum.
Mal ein Vorschlag von mir ...
Ich möchte die letzten Postings, die auf Juttas gefolgt sind, zum Anlass nehmen, einmal wieder daran zu erinnern, dass wir hier ein Forum haben, in dem Schüler und Lehrer von EKIW zusammenkommen, nicht Rat- oder Hilfesuchende im weltlichen Sinne.
Hier ist unter anderem ein Ort, an dem Kursschüler die Gelegenheit haben, ihre scheinbar geglückten oder gescheiterten Vergebungsversuche einmal rauszuschreiben, ohne dass ihnen gleich kluge Ratschläge oder Vorschläge gegeben werden oder ihr Verhalten interpretiert oder analysiert wird. Sie kommen hierher voll Vertrauen, wie zum HG, in der Hoffnung, hier nicht beurteilt und in eine Schublade gesteckt zu werden, sondern als SOHN GOTTES erkannt zu werden. Sie suchen Bestärkung und Bestätigung, dass nach wie vor alles OK ist und nichts passiert ist, auch wenn sie sich geirrt haben in dem, was sie meinten getan zu haben oder verabsäumt zu haben oder wenn sie meinen, wieder einmal versagt zu haben.

Aus diesem Grunde lesen wir bei unseren Kurstreffen (http://www.wunderkommunikation.eu/termine/kurstreffen) und manchmal auch bei unseren Workshops immer wieder folgende sehr nützliche Richtlinien für die Arbeit in einer Gruppe, die Gerald Jampolsky, ein Kursschüler der ersten Stunde und Begründer von "Attitudinal Healing" (https://www.wunderkommunikation.eu/tools/ah/) zusammengestellt hat.
Ich möchte an dieser Stelle alle, die in diesem Forum schreiben, darum bitten, diese Richtlinien bei ihren Postings im Hinterkopf zu behalten. Hier ein Auszug davon (die vollständigen Richtlinien findet ihr, wenn ihr auf den Link "Attitudinal Healing" klickt):

- In den Gruppen erkennen wir, dass Liebe Zuhören ist, und wir erklären uns bereit, mit einem offenen Herzen zuzuhören, uns gegenseitige Unterstützung zu geben und urteilsfreies Zuhören und Anteilnahme zu üben.
- Wir sind hier, um uns selbst zu heilen. Wir sind nicht hier um Ratschläge zu erteilen oder Änderungen im Verhalten oder im Glauben von irgendjemandem vorzunehmen. Angenommen werden, so wie wir sind, macht es leichter, andere zu akzeptieren statt zu beurteilen.
- Wir teilen unsere eigenen Erfahrungen mit, und indem wir das Risiko eingehen, uns zu öffnen, erkennen wir gemeinsame Erfahrungen, die uns verbinden.
- Wir respektieren uns und andere als einmalig. Wir anerkennen, dass die Weiterentwicklung eines jeden wichtig ist, nicht aber unser Urteil darüber.
- Wir unterstützen einander dabei, der eigenen inneren Führung zu folgen und so seine eigenen Antworten zu finden.


Danke für Eure Bereitschaft, diese Richtlinien auf Euch wirken zu lassen!


 herz Johannes

Von mir werden keine Vorschläge mehr kommen. Ich wollte nur hilfreich sein, mit dem was ich schrieb.
Ist für mich okay, dass es hier nicht gewollt wird.
Ich werde das Forum zum Lesen verwenden und in meinem Geist vergeben.
Stimmt, es muss auch nicht geschrieben werden, ist völlig richtig, es kann still im Geist einfach nur vergeben werden. Sehe ich auch ein.

In Verbundenheit im Geist,
Kirsten  herz


Titel: Re: Vergebung und Ratschläge...
Beitrag von: Johannes am 21. Juli, 2015 13:51:00
Von mir werden keine Vorschläge mehr kommen. Ich wollte nur hilfreich sein, mit dem was ich schrieb.
Das ist schon klar, liebe Kirsten...  normalo1
Dieser Beitrag ist auch nicht nur an dich persönlich gerichtet, sondern möchte alle, die hier schreiben, darauf hinweisen, dass Kursschüler oft in bester Absicht quasi mit dem Hammer um sich schlagen, in der festen Überzeugung, damit hilfreich zu sein.
Deswegen geht es uns auch nicht so sehr darum, dass hier keine Vorschläge oder Ratschläge mehr gemacht werden, sondern viel mehr dass der Umgang mit anderen - auch mit anderen Kursschülern - achtsamer und "leiser" geführt werden kann.

Bei unserer Arbeit mit Kursschülern erleben wir - was auch Ken Wapnick oft angesprochen hat - dass Kursschüler im Umgang mit anderen ohne es zu bemerken, Schuld erzeugen oder bestätigen und Angriffe starten, ohne dass ihnen dies überhaupt bewusst ist. Aus diesem Grund haben wir sogar ein "weltliches" Tool extra für Kursschüler adaptiert, die Einfühlende Kommunikation oder kurz CC (https://www.wunderkommunikation.eu/tools/cc/), mit dessen Hilfe die Kommunikation und der Umgang mit sich selbst und anderen ohne ständig weitergehende Schulderzeugung oder Angriffs- bzw. Verteidigungsverhalten ermöglicht wird.

 herz Johannes
Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: jutta am 21. Juli, 2015 14:21:41
Zitat
Liebe Jutta,

ich will etwas nachfragen.

Du sagst, du hast den "Ordnungswahn" vergeben, so verstehe ich dich.

Darunter würde ich den Entschluss verstehen, nicht länger ein großes Ding draus machen zu wollen, wenn etwas nicht in Ordnung ist sondern sich zu einer Haltung zu entschließen, die besagt: "Ob da nun etwas i.O. ist oder nicht, ist für mein Glück ohne jede Bedeutung." Was übrigens für mich nicht heißt, dass man von da an Ordnung und Hygiene schleifen lässt.

Lieber Lukas, danke für Deine Antwort.
Genau so ist es. Es hat keine Auswirkung mehr auf meine Ruhe und mein Glück, ob jetzt aufgeräumt ist oder nicht.  Hatte es auch nach dieser Auseinandersetzung nicht. Es war diesbezüglich immer noch ruhig, mein Aufruhr musste also andere Aspekte haben, das ist mir dann klar geworden.

Zitat
Dass du von deinem Sohn die Versicherung möchtest, dass er eine Veränderung bemerkt hat, bringt mich auf den Gedanken, dass du nicht vergeben hast sondern aus Gründen der Abwägung zwischen Ordnungsliebe und Wunsch nach Harmonie mit dem Sohn vorübergehend der Ordnungsliebe Zweitrangigkeit zugewiesen hast. Das wäre keine Vergebung sondern Verzicht. Damit hättest du lediglich versucht, einen deal einzufädeln.

Denn wenn du einmal vergeben hast, verzichtest du damit vollkommen auf die Kontrolle über den Gegenstand der Vergebung und überträgst diese dem HG.

Dieses " Ihm mitteilen, was sich bei mir verändert hat", war nicht wirklich der Grund , weshalb ich zu ihm hochgegangen bin. Da steckte etwas anderes dahinter, ein anderes Bedürfnis, das eben noch nicht vergeben ist. Und es war tatsächlich das zweite Thema, das "miteinander nicht reden", also ein zweiter Aspekt. Ich bin sozusagen unter einem Vorwand hoch, um zu erzwingen, dass er mit mir redet. Nachdem das klar war und ich (nach anfänglichem Zähneknirschen ) anerkannt habe, dass der Frieden da ist, ob jetzt geredet wird oder nicht, genauso wie "aufgeräumt oder nicht" ist es sofort ruhiger geworden und dann ganz ruhig. Im Laufe des Nachmittags kam dann auf einmal mein Sohn und hat mir erzählt, was er gerade so macht und vorhat. Und ich konnte es mir einfach anhören und seine Bedürfnisse und Gefühle hören.

Ich muss einfach, bevor ich aktiv werde noch genauer hinschauen, ob ich gerade etwas will, alsö etwas wichtig nehme und für wahr halte, und was ich will. Um es dann zu vergeben und frei zu sein, zu beobachten, was geschieht.

 herz Jutta



Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: Kirsten am 21. Juli, 2015 15:07:11
Ich habs IHM übergeben.  normalo1
Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: karin am 21. Juli, 2015 16:04:49
KURSschüler haben einen Vorteil, wenn sie wissen, wofür alle Bedürfnisse in der Unwirklichkeit stehen. Wenn sie bei sich oder anderen ein Bedürfnis bemerken, können sie auf das eigentliche Bedürfnis dahinter schließen, das alle haben, die glauben in einer unwirklichen Welt zu leben: die WIEDERGUTMACHUNG. SIE führt zurück zu GOTT.

Wenn wir auf der Bedürfnisebene kommunizieren - Gefühle und Bedürfnisse aller Beteiligten beachten - und auf Ablehnung stoßen, hat sich eine Forderung eingeschlichen, die uns noch nicht bewusst war. Wir glauben, dass uns bestimmte unwirkliche Umstände wichtig wären und machen uns selbst und andere damit zu Gefangenen und können uns nur durch die Vergebung wieder befreien.

Wenn wir unsere Forderungen fallenlassen, verbreiten wir keine Angst und keine Schuld mehr und bieten allen Freiheit an.

 herz
Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: Bettina am 21. Juli, 2015 16:36:47
Liebe Karin,
ich habe eine Frage zu deinem Beitrag:
Ich habe neulich versucht einer Kundin bei meiner Arbeit in der Apotheke etwas zu erklären. Sie hat meine Erklärungsversuche völlig anders verstanden und sich beschwert, dass ich sie angemeckert hätte, und dass sie sich sowas nicht gefallen lassen will usw.... :oje:
Sie hat dann wütend die Apotheke verlassen und mir keine Chance mehr gegeben ihr das Missverständnis zu erklären :ooch:

Ich war ziemlich traurig und verwirrt  . :ooch:

Schließlich habe ich den ganzen Vorfall dem HG übergeben . Das funktionierte nicht sofort, sonden hat 3 Tage gedauert , bis ich es IHM wirklich übergeben konnte. liebherz

Was ist in diesem Beispiel die Forderung, die sich eingeschlichen hat, von der du sprachst? Ist es die Forderung, die ich an die Kundin hatte, dass sie mich verstehen soll, oder ist es meine Forderung, dass sie mich als "gute" PTA sehen soll oder ganz was anderes?

 herz Bettina

Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: jutta am 21. Juli, 2015 18:30:51
Zitat
Von mir werden keine Vorschläge mehr kommen. Ich wollte nur hilfreich sein, mit dem was ich schrieb.
Ist für mich okay, dass es hier nicht gewollt wird.

Liebe Kirsten, ich finde, Du warst sehr hilfreich.
Du hast eine Möglichkeit, zu kommunizieren aufgezeigt. Und damit Dir und mir und allen Lesern die Möglichkeit gegeben, sich (wieder) zu entscheiden, welche Form der Kommunikation man wählen möchte.
Und das ist sehr gewollt.

Vielen Dank dafür
 herz Jutta

PS: Mich hat es jetzt nicht "getroffen", sondern ich habe mich mit einem Lächeln erinnert, dass ich, bevor ich CC kennen und schätzen gelernt habe, genauso geschrieben  oder mich geäußert habe und es manchmal auch jetzt noch tue, wenn ich nicht achtsam genug bin. Also: nix passiert! In diesem Sinne, ich freue mich auf Deinen nächsten Beitrag  liebherz
Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: Kirsten am 21. Juli, 2015 19:19:33
Ich habe dadurch begriffen, dass die Führung des Heiligen Geistes das Wichtigste ist.
Ich lasse also nun von IHM mir sagen, was zu tun ist. ER wird mir schon sagen, ob ich schreiben soll oder nicht und wann. Ich vertraue IHM.

Also herzlichen Dank, dass ich durch diesen Austausch hier, diese Lektion noch besser lernen konnte.
Heiliger Geist, hab du die Führung, kann ich nur sagen.
Und nun schauen wir einfach mal, was der Heilige Geist so vorsieht, denn ich weiß es nicht, ER wird es mir sagen. Stehe nun in ständiger Kommunikation mit IHM.
Amen
Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: karin am 21. Juli, 2015 22:56:19
Liebe Karin,
ich habe eine Frage zu deinem Beitrag:
Ich habe neulich versucht einer Kundin bei meiner Arbeit in der Apotheke etwas zu erklären. Sie hat meine Erklärungsversuche völlig anders verstanden und sich beschwert, dass ich sie angemeckert hätte, und dass sie sich sowas nicht gefallen lassen will usw.... :oje:
Sie hat dann wütend die Apotheke verlassen und mir keine Chance mehr gegeben ihr das Missverständnis zu erklären :ooch:

Ich war ziemlich traurig und verwirrt  . :ooch:

Schließlich habe ich den ganzen Vorfall dem HG übergeben . Das funktionierte nicht sofort, sonden hat 3 Tage gedauert , bis ich es IHM wirklich übergeben konnte. liebherz

Was ist in diesem Beispiel die Forderung, die sich eingeschlichen hat, von der du sprachst? Ist es die Forderung, die ich an die Kundin hatte, dass sie mich verstehen soll, oder ist es meine Forderung, dass sie mich als "gute" PTA sehen soll oder ganz was anderes?

 herz Bettina

Liebe Bettina,

wenn du deine Kundin angemeckert hast, liegt in deinem Fall möglicherweise ein Bedürfnis nach Wertschätzung dahinter.

Wenn du unbewusst glaubst Wertschätzung zu brauchen kann es sein, dass du sie mit einer Strategie einforderst, die nicht funktioniert. Der Ursprung dieses unglücklichen Verlaufes ist, dass du vergessen hast WER du bist und in der Folge auch WER die Kundin ist. Jetzt kann nur noch die WIEDERGUTMACHUNG helfen.

Deine Gefühlslage kann dir sagen, dass ein Bedürfnis nicht gestillt wurde.
Für einen KURSschüler ist jetzt nicht mehr relevant welches oder wessen Bedürfnis es ist, da er sich mit dieser Gefühlslage an den HG wendet, DER die vermeintliche Sünde als einen Ruf nach LIEBE erkennt und mit der SÜHNE beantwortet. Und SIE schließt immer alle und alles mit ein. SIE erinnert dich wieder an die EINHEIT, an GOTT.

Die Herausforderung liegt darin, dass du bereits vor einem Kundenkontakt weißt, WER mit WEM kommuniziert/KOMMUNIZIERT und die Kunden so bedienst und beratest, dass du jedem bestmöglich alles gibst - nach deinen weltlichen Möglichkeiten, die einen gewissen Rahmen dafür vorgeben.

Mit der SÜHNE hast du bereits ALLEN ALLES gegeben, als du ALLE erkanntest.
Somit kannst du ruhigen Geistes - du weißt jetzt, dass es nur zum Schein ist - in der Unwirklichkeit agieren.

Mit dieser Vorgehensweise hast du die Möglichkeit, Missverständnisse im Keim zu ersticken, da dir bewusst ist, dass du die Kommunikation gestaltest - tatsächlich tun wir das immer - und du dich nicht dem unwirklichen Wahnsinn hingeben musst. Du glaubst nicht mehr, das Opfer der Welt zu sein, die du siehst.

Du hast drei Tage gebraucht, bis du die Vergebung GEFÜHLT hast.
Wenn wir uns dem Wahnsinn hingegeben haben, kann es scheinbar einige Zeit benötigen bis wir uns wieder befreien können.


herz
Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: Bettina am 22. Juli, 2015 10:09:42
Danke für dein Antwort, Karin  :thx:

In letzter Zeit funktionierte das auf der Arbeit schon  wunderbar. Ich bin mir fast immer bewusst, dass ich im Kundenkontakt der HEILIGE SOHN GOTTES bin und immer mit dem HEILIGEN SOHN GOTTES spreche. Im oben erzählten Vorfall war ich nicht aufmerksam genug. Das Ego sprang sofort ein und wollte alles ganz genau und ausführlich erklären, was die Kundin garnicht hören wollte, denn das konnte ich eigentlich schon an ihrer Mine erkennen . Ihr Bedürfnis war ein ganz anderes, nämlich möglichst schnell ihre Salbe zu bekommen und an diesem sehr heissen Tag wieder schnell in ihre kühlere Wohnung zu kommen ohne vollgelabert zu werden.

OK. Lektion gelernt  :sommer:

 herz Bettina
Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: Kirsten am 23. Juli, 2015 07:03:46
Möchte euch danken, denn ihr wart auch mitbeteiligt, dass es zum Wandel gestern kam.
Von der Unwirklichkeit in die WIRKLICHKEIT.

Alles Liebe euch.
LG Kirsten
Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: Petra am 25. Juli, 2015 19:37:42
, und war fast dankbar für die Erinnerung an die scheinbare Schuld.
Kann das jemand bestätigen?


Ja Michael, das kann ich auch bestätigen. Ich bin immer noch sehr erschrocken, wieviel Schuld da immer noch zum Vorschein kommt, habe ich doch in den letzten 30 Jahren viel "an mir gearbeitet" (am Ego, wie ich jetzt weiß), um sie abzubauen. Früher habe ich zwar auch schon oft gesehen, dass andere mir den Spiegel vorhalten, aber dass alles Unangenehme, was ich in dem Spiegel sehe, die Ursache in der Schuld hat, wird mir erst jetzt klar.
Gestern erst war ich auf einem Geburtstag, wo zwei Frauen sind, die nicht so angenehme Gefühle in mir auslösen und habe mich innerlich darauf vorbereitet, aber in dem Moment, wo sie "loslegen" mit ihren Verurteilungen und Angriffen auf andere, wird die Schuld in mir wohl so übermächtig (denn ich bin ja diejenige, für die Verurteilung und Angriff fast schon Lebensmotto ist: "Du bist immer so ehrlich und deine Kritik so konstruktiv" - so hieß es oft), dass ich alles vergesse, meine Tageslektion vergesse und einfach nur auf die anderen projizieren kann, weil ich es selbst nicht aushalte.
Nunja, später erkenne ich es dann und wende meine Lektion darauf an. Aber dass es so viel Tränen und Schweiß kostet, hätte ich nicht gedacht.
Gut, dass auch immer mal Tage kommen, an denen das Gefühl der Vergebung sich in mir breit macht und ich meine Schuldlosigkeit so deutlich spüre. Dann ist ja auch automatisch die Schuldlosigkeit der anderen da. Das ist super!!!!!
Viele Grüße zu Dir
Petra
Titel: Re: Vergebung und Schuldgefühle
Beitrag von: Jalila am 26. Juli, 2015 09:27:28
Danke, Petra, Dein Bericht hat mich erinnert, dass ich auch jeden Tag denke, wieviel Schuldgefühle müssen noch in mir unvergeben lagern, wenn ich wieder und wieder den Streit meiner Tochter mit den Kindern und umgekehrt, die Kinder schimpfen und maulen, erleben muss!

Und immer wieder falle ich darauf herein und will es im Außen ändern und sage: Seid friedlich! Dabei zeigen sie mir nur meine vergrabenen Schuldgefühle über mein eigenes Verhalten früher!

Lass mich mit DEINEN AUGEN schauen, das hilft, wenn es mir dann endlich einfällt! Und der tägliche Leitsatz, an dem halte ich mich fest, wenn es - scheinbar - gar zu arg wird.

Danke für die hilfreichen Beiträge hier!  liebherz  liebherz