Meine Frage lautet nicht: "Wie erkenne ich das Jetzt?", sie lautet "Wie erfühle ich das Jetzt?". Meistens fühle ich in die Richtung nüscht.
Wenn ich etwas fühle (zu fühlen vermeine), dann über das Kappen der zwei lästigen Leinen, an denen der Kutter festliegt. Beide sind geflochten aus Wünschen - was ich nach vorne will und was ich in rückwärtiger Richtung nicht gewollt zu haben meine, also bereue. In dem Augenblick, in dem ich (meist zuerst den nach vorne) diese beiden Taue mal ganz kurz losgelassen habe, stellt sich ein für mich sonderbares Gefühl ein. Ein Gefühl von "alles ist, wie es ist, und nichts ist daran auszusetzen". Wenn ich irgendetwas als ein Gefühl von "Jetzt" bezeichnen würde, dann dies. Weiter gehen meine Erfahrungen nicht.
Das endet unweigerlich, wenn ich merke, dass ich durstig bin, dass ichs auf meinem Stuhl nicht recht bequem habe, wenn mir einfällt, dass ich die Mülltonnen noch an die Straße schieben muß. Tja, schon ist mein gefühltes Jetzt vorbei. Aber immerhin durfte ich mal dran schnuppern. Hoffe ich.