Irgendwie versackt das Thema gerade.
Wenn ich "Beziehung" höre oder lese, denk ich an meine Frau, meine Geliebte, Arbeitskollegen, Familienmitglieder. An irgendeine Person eben. Und dann denk ich, "heilige Beziehung" müsste irgendwas mit einer Person zu tun haben und mit total viel Tralala und guter Laune in ebendieser "Beziehung".
Wir hatten früher Mengenlehre in der Schule ("wenn drei Personen in einem Raum sind und vier rausgehen, dann muss eine wieder reingehen, damit keiner drin ist"). Das oben Beschriebene ist vielleicht eine Teilmenge, aber es greift in allen Belangen zu kurz. Oder?
Mit den geheilten Beziehungen verhält es sich ähnlich wie mit dem Frieden. Der Frieden ist nie abwesend, aber wir können wählen, etwas anderes wahrzunehmen. Im HIMMEL sind alle Beziehungen geheilt und heilig, aber in der Welt können unsere Egos sich fetzen.
Den Frieden dauerhaft wahrzunehmen, ist ein Übungsprozess, der mit der Einsicht beginnt, dass es "einen anderen Weg" geben muss, als sein Leben im Angriffs- und Verteidigungsmodus zu verbringen.
Wenn diese Einsicht gewonnen und die kleine Bereitwilligkeit entwickelt ist, sich auf die Änderung des Denkens einzulassen, dann kann die Geistesschulung beginnen.
Im Kurs finden wir komprimierte Informationen über die zwei Denksysteme und eine (mindestens) einjährige Trainingssequenz. Diese Trainingssequenz entlässt den Übenden mit dem Versprechen, dass er weiter geführt wird - so weit, wie er bereit ist zu gehen.
Im Handbuch für Lehrer schließlich wird dargelegt, dass wir hier sind, um schlussendlich alle unsere Beziehungen zu heilen und "vollkommen" zu werden. Dort werden die Beziehungen in drei Kategorien aufgeteilt - von flüchtig bis lebenslänglich.
Nun hat die Vollkommenheit, von der im Handbuch die Rede ist, eher wenig mit den weltlichen Parametern für Vollkommenheit zu tun. Zwar kommen als Eigenschaften der Lehrer GOTTES durchaus allgemein geschätzte Tugenden vor, aber sie werden in ihrem neuen Rahmen, im geänderten Denken gesehen und erklärt.
Letztlich ist es die "Meisterung durch Liebe", die mit Vollkommenheit gemeint ist. Meisterung durch Liebe bedeutet, in jedem einzelnen Augenblick alles liebevoll anzunehmen. Das umfasst über die Beziehungen, zu einem Partner, einem Kind, oder dem Nachbarn hinausgehend zum Beispiel auch unsere "Beziehung" zu unserer Arbeit und sogar unsere Beziehung zum Kurs.
Wenn ich mit IHM verbunden bin - letztlich mit meinem SELBST -, dann erlebe ich mein Sein so, wie GOTT es für mich will.
Speisen Tralala und gute Laune
sich aus der Quelle im INNEREN, dann ist auch Frieden da.
Frieden kann aber auch da sein, wenn der Partner gerade einen verbalen Tiefschlag
gelandet hat, für den Tralala unter Umständen nicht die angemessene Reaktion wäre.
Weiterhin den Blick auf die Heiligkeit meines Partners gerichtet zu halten und mich an IHN zu wenden, um mich durch diese (jede) Situation führen zu lassen, ist das Heilmittel für alle meine Beziehungen.
Erika