Wenn ich mir die 12 Prinzipien von Attitudinal Healing ansehe, dann lese ich im 3. Prinzip, dass Geben und Empfangen eins sind.
GEBEN=SEHEN
Das, was du im anderen siehst ( Wahrheit oder Illusion ), wirst du auch in dir selbst sehen. Du empfängst das, was du siehst. Siehst ( gibst ) du Licht, empfängst du Licht.
Karin
Ich kenne einen Menschen, bei dem ich auf den ersten Blick ganz viel Liebe für andere Menschen sehe - der andere Menschen mag, der auf andere Menschen eingehen kann, der sich anderen Menschen selbst auch öffnen und zeigen kann, so wie er ist. Und ich meine in diesem Menschen Liebe zu sehen.
Doch traue ich dem Frieden nicht wirklich. Und mein Ego sagt mir, dass dieser Mensch beziehungssüchtig ist, und andere Menschen wie eine Droge benutzt, um sich gut zu fühlen. Mein Ego kann nicht akzeptieren, dass es die reine Liebe gibt, die Liebe ohne Erwartungen. Mein Ego denkt, dass hinter jeder Liebe eine Absicht verborgen ist - ein Haben wollen.
Das was ich im anderen sehe, werde ich selbst auch empfangen, und wenn ich im anderen dann das Haben wollen sehe, dann werde ich auch das empfangen.
Ich selbst kann mich nicht täuschen. Ich sehe im anderen nicht wirklich das Licht. Ich sehe noch zu sehr auf die Oberfläche.
LG Anne
Liebe Anne,
das, was ich im Anderen sehe ist das, was ich gerade in mir selber sehe. Wenn ich haben will, dann werde ich genau das beim Anderen sehen, es ist mein Mangel. Der Andere ist sozusagen mein Lehrer, der mir zeigt, was gerade bei mir selber los ist, damit ich noch einmal wählen kann. Das, was ich ins Außen projeziere erkenne ich bei mir selbst nicht als Irrtum an und dadurch, dass es mir bei Anderen auffällt habe ich die Chance, mich noch einmal zu entscheiden: will ich Liebe sehen oder Konflikt.
Mir geht es auch immer wieder noch so, dass mich dies und jenes am Anderen stört und dass mir das Vergeben nicht, oder nicht gleich gelingt.
Es ist schon sehr viel, wenn wir bemerken, dass wir überhaupt im Werten und Urteilen sind. Mir hat mal folgender Satz von Johannes sehr geholfen: "schau dir einfach an... aha, jetzt bewerte ich gerade, jetzt will ich mich ärgern oder grollen. Du kannst Dich in diesem Fall einfach mit der Liebe verbinden ( oder in der Sprache des Kurses mit dem Heiligen Geist ) und sagen, ich kann damit aufhören."
Oft verschwindet mein Groll dann ganz schnell. Und wenn er sich immer wieder meldet, verbinde ich mich einfach immer wieder.
In dem Moment, wo Du grollst kannst Du die Liebe und den Frieden, der immer da ist gerade nicht sehen und mußt dementsprechend wieder neu wählen und Dich verbinden. Ich dachte auch lange, ich verbinde mich doch schon 10 oder 20 Mal am Tag, das müßte doch reichen. Inzwischen mache ich die Erfahrung, dass das sich mit der Liebe verbinden jedesmal dran ist, wenn auch nur die leiseste Unruhe, der kleinste Ärger oder wertende Gedanke aufkommt. Es ist ein ständiges und immerwiederkehrendes Sich erinnern, dass die Liebe da ist und ich nur hinzuschauen und mich verbinden zu brauche.
Es ist ein Weg, den wir da gehen, ein Prozess den wir durchmachen, also schau mit Liebe auf dich selber. Ich schau auch immer wieder mal ( wenn ichs recht bedenke, sogar noch ziemlich oft! ) nur auf die Oberfläche, aber ich bemerke auch, dass mein Blick immer öfter durch sie hindurchfällt auf das Licht, das immer da ist. Und mit der Zeit wird diese Oberfläche immer transparenter und ist immer seltener in Deinem Blickfeld.
Jutta