Hallo Satjam,
Heißt das, dass wir erst durch unendlichen Schmerz bereit werden, uns der Erinnerung an unsere Wahrheit zu öffnen? Dann könnte ich vielleicht dankbar sein, dass mich jemand ablehnt, weil die Ablehnung dazu führt, dass ich zum Kurs komme und eine Chance auf die Wahrheit bekomme.
Der Zusammenhang zwischen einem Menschen, der dich ablehnt und dir selbst ist anders als du vermutest. In deiner Deutung dieses Geschehens ist es so, dass du deshalb leidest, weil es Menschen gibt, die dich ablehnen. Aber zutreffender ist es zu sagen, dass du nur das siehst, wovon du überzeugt bist. Dir geschieht das, was du möchtest, weil du dich selbst für ablehnenswert hältst. Du bekommst lediglich, was du willst. Du hast dich selbst verurteilt und siehst den Grund deiner Probleme dann in der welt. Der Kurs bezeichnet das als Projektion.
Die Umkehr dieses Irrtums besteht im Vorgang der Vergebung. Indem du dem anderen vergibst, dass er dich ablehnt (was er nicht tut, deshalb sagt der Kurs: vergib deinem bruder, was er nicht getan hast), vergibst du dir deine eigene Ablehnung.
Solange man glaubt, man könne durch Verärgerung und Angriff etwas daran ändern, dass andere einem "schlechte Gefühle machen", hält man den Kreislauf aufrecht.
Entschließ dich statt dessen dazu, dich selbst als die Quelle des Problems anzuerkennen.
Die hauptsächliche Illusion des Films besteht darin, dass du glaubst, die Welt wäre außerhalb von dir. So dient sie dir als Projektionsfläche für alles, was du nicht wahrhaben willst. Man kann daher völlig zu recht sagen, dass sie nicht existiert, dass sie ein Traumgebilde ist. Denn du selbst bist ihre Quelle, machst aber etwas daraus, das außerhalb von dir liegt.
Wenn du diesem Weg der Vergebung folgst, dann wirst du dankbar sein für alles, was dir zuerst als ungerechte Quälerei vorkommt - nur dazu da, dass es dir schlecht geht. Aber so ist es nicht. Von was du nicht möchtest, dass es in dir korrigiert werde, das siehst du außen, von wo es dich anschreit. Aber nun sagst du: Es ist ja nicht meins, es ist außerhalb von mir! Solange du das Problem nicht dort siehst, wo es ist, in dir selbst, ist keine Heilung möglich. Nimm es als deins an und biete es dem HG an, damit er damit macht, was er für richtig hält. Wenn du erst einmal begreifst, dass du auf diesem Weg tatsächlich heil wirst - und ich verbürge mich dafür, dass es funktioniert - dann wirst du dankbar sein für jedes Problem, das scheinbar von außen auf dich zukommt. Denn jedes einzelne ist eine Chance, heiler zu werden.
In "Wirklichkeit" mache ich doch aber ehrlich gesagt den Kurs, um hier in der Illusion besser zurechtzukommen. Ich finde das alles sehr schwierig.
Der Kurs geht an die Wurzel des Problems indem er zeigt, dass du nicht diese Illusion
bist. Du bist außerhalb dieser Illusion, aber du weißt es nicht, weil du die Illusion für wirklich hältst. Er verbessert die Illusion nicht, indem er ihr erfreuliche Elemente hinzufügt sondern erinnert dich an deine Wahrheit, die nichts benötigt sondern immer perfekt ist. Was du bist, kann unmöglich nicht vollkommen zufriedenstellend sein und nur die Wiederherstellung deiner Wahrheit wird eine dauerhafte Lösung sein. Es ist nicht notwendig, das alles zu verstehen. Zu Beginn ist es vor allem notwendig, dass du dich bereitwillig zeigst, dir andere Wege zeigen zu lassen. Dabei wird nicht verlangt, dass du auf einen "Anderen" hören sollst, weil dein Lehrer in dir selbst ist. Bereitwilligkeit ist zunächst alles, was nötig ist. Das Verstehen kommt von selbst.
LG
Lukas