Wunderkommunikation Forum

Thema: "CC" - Fragen und Antworten zu diesem Tool  (Gelesen 12335 mal)

Offline karin

  • Administrator
  • *****
  • Beiträge: 1734
    • Wunderommunikation - INFOSEITE
"CC" - Fragen und Antworten zu diesem Tool
« am: 04. März, 2012 18:57:48 »
Zitat
Ist hier die Bitte an den HG gemeint oder an die andere Person ? Wie könnte so eine Bitte z.B ausgedrückt werden ?
In der GFK wird eine Bitte an eine andere Person gerichtet. Sie wird in positiver Handlungssprache ausgedrückt:

Wir drücken aus, was wir wollen.
Wir drücken nicht aus, was wir nicht wollen.

Wir bitten um konkret wahrnehmbares Verhalten, jetzt machbar, wie z.B.: "Kannst du mir bitte sagen, ob du bereit bist, dein Zimmer aufzuräumen."

Wir bitten nicht um etwas Abstraktes, Vages, wie z.B.: "Könntest du bitte netter zu mir sein." Die Bitte in diesem Beispiel beinhaltet zudem ein Urteil und wird dadurch zu einer Forderung.



Wenn Kursschüler den HG bitten, ihnen SEINE SICHT in einer bestimmten Situation zu zeigen, handelt es sich dabei auch um   eine Bitte, die von SEINER Seite her sofort machbar ist. Bei dieser Bitte an IHN geht es immer darum, dass wir die VERBINDUNG ZU UNS SELBST wieder fühlen möchten.

Auch die Bitten in der GFK führen immer zu einer Verbindung, da sich die Bedürfnisse aller Beteiligten erfüllen sollen.

Ein Kursschüler hat zudem den Vorteil, in einer Konfliktsituation, nachdem mit GFK die Wogen geglättet wurden, die LIEBE in allen Beteiligten zu fühlen. Bei GFK geht es darum, hinter die Worte zu hören, auf das Gefühl zu achten. Einen Kursschüler führt diese Vorgehen direkt zu seinem WAHREN UND EINZIGEN GEFÜHL - der LIEBE.

Natürlich funktioniert das auch ohne GFK. Sie kann aber in manchen, immer wiederkehrenden Situationen Klarheit schaffen und somit die Schuldverteilung stoppen. Und dann ist für die Kurslerin und den Kursler das FÜHLEN nicht mehr weit, dass sie so glücklich sein lässt.

Danke von:


Offline Johannes

  • Administrator
  • *****
  • Beiträge: 2328
    • Wunderkommunikation - INFOSEITE
Ist Schuld ein Gefühl?
« Antwort #1 am: 08. März, 2012 16:31:17 »
Zitat
...wie ist das bei Schuld? Ist Schuld ein Gefühl?

Gute Frage. Zunächst einmal ganz allgemein: Die Ausrichtung in der GFK ist dahingehend, Schuld jeglicher Art aufzulösen, da sie etwas Lebensentfremdendes ist, das niemandem wirklich etwas bringt - das niemanden glücklich macht.

Für einen Kursschüler ist die Sache noch etwas einfacher als für einen GFK-ler, der den Kurs nicht kennt.
Denn als Kursschüler wissen wir, dass alles, was uns nicht glücklich macht, von einem Gedanken herkommt, den wir uns dafür ausgesucht haben. In deinem Fall:
 
"weil ich nochmal krank geschrieben wurde, während in der Arbeit nur noch zwei arbeiten..."

Und wir haben gelernt, dass wir einen Gedanken, der uns nicht glücklich macht, nicht weiter verfolgen brauchen - außer wir möchten gerne weiter unglücklich sein/uns schuldig fühlen...:grin:

Zitat
wenns jetzt ein Gefühl ist, was wäre das Bedürfnis dahinter?
Das Bedürfnis hinter jeder Schuldzuweisung ist wohl Unschuld (also meist einfach das Gegenteil dessen, was angesprochen wird).

Zitat
oder ist es schon zu spät, wenn ich mich schuldig fühle und der Fehler hat sich schon vorher eingeschlichen?
 
1) Es ist niemals zu spät...
2) Wenn du dich schuldig fühlst, hat sich immer ein Denkfehler eingeschlichen.
3) Und sobald du aufhörst, in diese Richtung weiter zu denken, ist der Fehler wieder       
        behoben.


Danke von:


Offline Johannes

  • Administrator
  • *****
  • Beiträge: 2328
    • Wunderkommunikation - INFOSEITE
Gewaltfreie Kommunikation nur im Deutschen?
« Antwort #2 am: 28. April, 2012 00:47:44 »
Frage: Mich würde interessieren ob diese Art der  Kommunikation nur in der deutschen Sprache nötig ist. Gibt es andere  Sprachen mit denen man sich verständlicher, ausdrücken kann?

Antwort: GfK ist von Sprachen unabhängig. Es ist eine innere  Haltung, uns selbst und unseren Mitmenschen gegenüber. Es ist eine  Lebenshaltung, bei der alle Beteiligten gewinnen. Doch muss diese erst  erlernt werden.
In Kurssprache könnte man sagen, dass GfK die Vergebungsbereitschaft  fördert. Darüberhinaus fördert es eine Bewusstheit darüber, wie wir  "lebensbejahend" mit uns selbst und unseren Mitmenschen umgehen können.

Die GfK setzt bei Gefühlen und Bedürfnissen an, da jede Kommunikation ein Bedürfnis erfüllt.
Wenn wir lernen, die eigenen Gefühle so auszudrücken, dass wir niemand  anderen dafür verantwortlich machen, dann ist die Wahrscheinlichkeit  sehr hoch, dass unser grundlegendes Bedürfnis nach Respekt und  Verstandenwerden erfüllt wird.

Wenn wir jedoch über andere urteilen, oder ihnen Ratschläge bzw.  Vorschläge sich zu ändern geben, ist die Wahrscheinlichkeit eher gering,  dass sie uns gegenüber verständnisvoll und respektvoll agieren werden.

simi

  • Gast
CC - Einfühlend kommunizieren
« Antwort #3 am: 29. April, 2012 21:24:59 »
Zitat von: Johannes;2975
Die GfK setzt bei Gefühlen und Bedürfnissen an, da jede Kommunikation ein Bedürfnis erfüllt.



Ich habe die gewaltfreie,vergebungsorientierte Kommunikation heute mal geistig " geübt ". Dabei habe ich die Kommunikation viel intensiver und ehrlicher erlebt, als mir im Gespräch jemals vorstellen könnte. Auch den "Anderen" konnte ich so auf einer ganz anderen Art verstehen...Ob es zu einem Gespräch "unter vier Augen " nochmal kommt , weiß ich nicht. Ich hoffe, es ist eine gute Vorbereitung oder Klärung . Jedenfalls fühle ich mich irgendwie gehört :-)
Ist das gewaltfreie,gefühlte,gedachte Kommunikation oder Quatsch ??
Simone

Offline Johannes

  • Administrator
  • *****
  • Beiträge: 2328
    • Wunderkommunikation - INFOSEITE
Re: CC - Einfühlend kommunizieren
« Antwort #4 am: 29. April, 2012 21:49:00 »
Zitat von: simi;2976
Ich habe die gewaltfreie,vergebungsorientierte Kommunikation heute mal geistig " geübt "....Ob es zu einem Gespräch "unter vier Augen " nochmal kommt , weiß ich nicht.
Du hast Vergebung geübt. Dies ist vor allem eine geistige Übung. Da ist es dann auch unwichtig, ob es zu einem Gespräch "unter vier Augen" kommt oder nicht. Vergebung ist bereits geschehen.

Zitat von: simi;2976
Ist das gewaltfreie,gefühlte,gedachte Kommunikation oder Quatsch ??
Du hast einige Elemente, die eine gewaltfreie Kommunikation auszeichnen, in deinem Beitrag beschrieben: Ehrlich, lebendig, empathisch für dich und den Anderen. Du fühlst dich gehört.

Du glaubst nicht wirklich, dass dies Quatsch sein könnte, oder? :grin:
Dein Gefühl dabei zeigt dir die Wahrheit.

:herz: Johannes

Danke von:


simi

  • Gast
Re: CC - Einfühlend kommunizieren
« Antwort #5 am: 29. April, 2012 22:39:43 »
Zitat von: Johannes;2977
Du glaubst nicht wirklich, dass dies Quatsch sein könnte, oder?


 stimmt, ich fühle mich gut dabei und darum wär mir ziemlich egal, ob Jemand das als Quatsch bezeichnen würde...
Für mich eine tolle Erfahrung viel tiefer und friedlicher, ehrlicher zu kommunizieren....
Die Sinne lenken so schnell in eine andere Richtung, übe ich aber auch weiter :-)
Danke

Danke von:


Offline daniela

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 43
Was ist, wenn ich mich gar nicht einfühlen will?
« Antwort #6 am: 02. Mai, 2012 09:17:11 »
Wenn die GFK zur Anwendung kommt ist das Ergebnis erstaunlich. Aber warum ertappe ich mich oft dabei, mich garnicht einfühlen zu wollen, es interessiert mich nicht was der Andere für Bedürfnisse hat. Fehlt da Selbstemphatie? Zu wenig Übung?
LG Daniela

Offline Johannes

  • Administrator
  • *****
  • Beiträge: 2328
    • Wunderkommunikation - INFOSEITE
Re: Was ist, wenn ich mich gar nicht einfühlen will?
« Antwort #7 am: 02. Mai, 2012 12:29:40 »
Zitat von: daniela;2983
Aber warum ertappe ich mich oft dabei, mich garnicht einfühlen zu wollen, es interessiert mich nicht was der Andere für Bedürfnisse hat. Fehlt da Selbstemphatie?
Tatsächlich ist es unser natürliches Bedürfnis, das Leben für uns und andere zu bereichern - und Einfühlung ist eine wundervolle Bereicherung. Das kann jeder bestätigen, der sie schon einmal an sich erlebt hat.
Wenn es sich für dich anders anfühlt, dann brauchst du selbst einfühlsamen Kontakt mit dir.
Dieser kann von dir selbst kommen - oder von einer Quelle, der du vertraust und die darin geübt ist.

Der Gedanke "Geben und Empfangen ist in Wahrheit eins" kann deine Motivation zu geben sehr steigern, da es dir bewusst macht, dass du selbst empfängst, was du gibst. Und natürlich auch, dass du dir selbst verweigerst, was du anderen verweigerst.

:herz: Johannes

 

Danke von:


simi

  • Gast
Re: Was ist, wenn ich mich gar nicht einfühlen will?
« Antwort #8 am: 02. Mai, 2012 13:53:38 »
Zitat von: daniela;2983
mich garnicht einfühlen zu wollen, es interessiert mich nicht was der Andere für Bedürfnisse hat.

...das kenne ich auch,- ist aber eher wenn ich grollig bin....Sobald " die Blockade gelockert ist macht es wieder richtig Spaß mit zu fühlen.....nach dem Satz : Wunder werden im Licht gesehen
Simi :-)

Danke von:


Offline Sissyy

  • Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 145
Re: Was ist, wenn ich mich gar nicht einfühlen will?
« Antwort #9 am: 02. Mai, 2012 15:56:57 »
Zitat von: Johannes;2984
Einfühlung ist eine wundervolle Bereicherung.
Das mit  der Einfühlung ist so eine Sache. Die kann auch vom Ego gesteuert sein. Ist mir am Anfang so passiert.
Auf die Art"fühle mich bei dir ein und dann bekomme ich etwas für mich".

Ich muß mich mit dem Gegenüber erst verbinden, das "kleine" sehen nicht wahr machen, erst dann kann ich wirklich Empathie geben.

Bei mir kommt erst der Kursgedanke dann die GFK.
:herz:Sissy

simi

  • Gast
Re: Was ist, wenn ich mich gar nicht einfühlen will?
« Antwort #10 am: 02. Mai, 2012 16:20:43 »
Zitat von: Sissyy;2988
Ich muß mich mit dem Gegenüber erst verbinden, das "kleine" sehen nicht wahr machen, erst dann kann ich wirklich Empathie geben.

das würd ich gern verstehen, versteh ich aber nicht...Was heißt das "kleine" sehen ? nicht wahr machen ???

Offline Sissyy

  • Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 145
Re: Was ist, wenn ich mich gar nicht einfühlen will?
« Antwort #11 am: 02. Mai, 2012 22:48:57 »
Zitat von: simi;2990
Was heißt das "kleine" sehen ?
Ich meine damit das kleine du geschrieben, dein Ego und das ist nicht die Wahrheit.

Offline Johannes

  • Administrator
  • *****
  • Beiträge: 2328
    • Wunderkommunikation - INFOSEITE
Re: Was ist, wenn ich mich gar nicht einfühlen will?
« Antwort #12 am: 03. Mai, 2012 09:16:29 »
Zitat von: Sissyy;2988
Bei mir kommt erst der Kursgedanke dann die GFK.
Wenn ein Kursgedanke so kommt, dass ich in Frieden bin, werde ich automatisch GfK-mäßig kommunizieren, ganz gleich, ob ich jemals etwas von der GfK gehört habe oder nicht.

Wenn ein Kursgedanke zwar kommt, aber ich trotzdem noch immer in Unfrieden bin, kann mir die Anwendung der GfK dabei helfen, dass das Gefühl des Friedens und Glücks, das der Kursgedanke in sich trägt, in mir wieder spürbar wird.

:herz: Johannes


Danke von:


Offline Sissyy

  • Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 145
Re: Was ist, wenn ich mich gar nicht einfühlen will?
« Antwort #13 am: 03. Mai, 2012 12:47:44 »
Zitat von: Johannes;2994
Wenn ein Kursgedanke zwar kommt, aber ich trotzdem noch immer in Unfrieden bin, kann mir die Anwendung der GfK dabei helfen, dass das Gefühl des Friedens und Glücks, das der Kursgedanke in sich trägt, in mir wieder spürbar wird.

Genau so
lg Sissy

wunderella

  • Gast
Wozu dient es, meine Bedürfnisse zu benennen?
« Antwort #14 am: 03. Mai, 2012 12:49:50 »
GfK
Anfang letzten Jahres habe ich mich einer Gruppe angeschlossen, um die Schritte der GFK zu erlernen und in mein Leben zu integrieren.  Ich war in einer persönlichen Begegnung mit einem GfK´ler sehr berührt, ich war bei einem Treffen in der es um eine Gemeinschaftsgründung ging.  Zum Abschluss wurde ich gefragt: Wie hat es dir gefallen? Ich, die es gewohnt ist, in kurzen Sätzen zu reden, sagte, dass es mir sehr gut gefallen hat, dass ich mich willkommen und angenommen fühlte. Dann bekam ich die Frage gestellt: Du drückst so viel Wertschätzung aus, magst du mir sagen…woran du das festmacht. Uff.., ich war überfordert mit dieser Frage, aber auch gleichzeitig berührt von der Achtsamkeit dieser Worte, so hat ja kaum einer bisher mit mir gesprochen.
Etwa zur gleichen Zeit, habe ich begonnen, mich intensiv mit dem Kurs zu beschäftigen. Seit Februar letzten Jahres höre ich Live- Sessions vom Kurs, und merkte, dass ich in Konflikt mit der GFK kam, suchte nach Ausreden nicht mehr zum Treffen zu gehen und meldete mich dann auch ab. Ich merkte Widerstand in mir aufsteigen… Wozu dient es meine Bedürfnisse zu benennen? Ich sah es auf einmal als einen Umweg an, meine Emotionen zu definieren. War es nicht genau das, wovon der Kurs mich befreien möchte, eben meine Bedürfnisse nicht mehr zu betonen?
Und da das Thema mir hier im Forum begegnet, habe ich mir die Frage gestellt, habe ich damals zu schnell aufgegeben?

Liebe Grüße Gabi

:present:

Danke von: