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Thema: "CC" - ...sich Gefühle bewusst machen  (Gelesen 6468 mal)

Offline Otmar

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"CC" - ...sich Gefühle bewusst machen
« am: 07. Juli, 2012 19:27:38 »
Ich bin nun erstmals Opa geworden :-).

Ich freu mich sehr. Das bringt auchwieder vermehrt den Familienmenschen in mir zur Geltung.

Und zum Drüberstreuen, quasi alsgeistige Unterstützung, lese ich schon länger im Buch „Verzeihmir bitte“ von Gerald G. und Lee L. Jampolsky (Untertitel „dieGeschichte einer Heilung zwischen Vater und Sohn“).

Wie wichtig ist es doch, sich seinerGefühle bewusst zu werden und sie auch mit Anderen zu teilen !

Ich bin eigentlich zeitlebens ein sehrzurückhaltender, ruhiger Mensch gewesen, viel zu sprechen war nichtmeins.

Ich dachte, das ist rücksichtsvoll mirund den anderen gegenüber, je weniger man redet, desto weniger„zerreisst man sich den Mund“ (wie es meine Mutter auszudrückenpflegte). Das ist schon OK, nicht immer Urteile zu verlautbaren. AberSchweigen und Wortkargheit kann auch ein Ausdruck von Angst,Abgrenzung, Rückzug sein, gibt Raum für Projektionen der eigenenÄngste.

Das entspricht dem Wesen unsererEgo-Welt.

Kommunikation, Austausch überBedürfnisse und Gefühle, Liebe schenken – bei der entsprechendeninneren Einstellung – das verbindet, hebt unser Herz, erinnert unsan unser SELBST.

Wenn ich das Jampolsky-Buch zur Handnehme, schaffe ich immer nur 2 Seiten vorm Einschlafen. Aber dieinspirieren mich. Sie schreiben sehr ausführlich, wie man Gefühleanspricht und ausdrücken kann.

Mein Verhältnis zu meinem Vater(bereits über 20 Jahre tot) und meinem Sohn ist zwar ganz anders,aber angeregt durch das Buch nehme ich mir zumindest immer kurz Zeit,an sie beziehungsweise meine Einstellung zu ihnen zu denken, mitihnen geistig Zwiesprache zu halten. Bei meiner Frau bin ich schonpraktisch dabei, etwas mehr über meine Gefühle zu reden :-).   

Momentan schottet sich meine Tochteretwas von uns ab (sie schlägt mir wohl etwas nach :~), weil sie mitdem Stillen noch überfordert ist. Aber mit der kleinen Emma werdeich, so denke ich, ganz unbelastet eine offene(Gefühls-)Kommunikation pflegen können ….  Meine Tochter werdeich mal beim Jampolsky-Buch-Lesen mehr einbeziehen :-)

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Offline Erika

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Re: sich Gefühle bewusst machen
« Antwort #1 am: 07. Juli, 2012 22:25:06 »
Danke, Otmar und herzlichen Glückwunsch zum ersten Enkelkind!

:herz: Erika

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veronika

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Re: sich Gefühle bewusst machen
« Antwort #2 am: 08. Juli, 2012 08:15:07 »
Das zu lesen tut mir gerade so gut. Danke sehr. Und herzlichen Glückwunsch zum Enkelkind :happy:!

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Offline Otmar

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Re: sich Gefühle bewusst machen
« Antwort #3 am: 08. Juli, 2012 19:44:27 »
Danke für die Glückwünsche.

Irgendwie bin ich stolz, dass mir dasin meinem Leben gelungen ist – oder sagen wir besser – widerfährt:).

Aber gleichzeitig ist auch etwas Leid,oder, sagen wir milder, eine gewisse Melancholie dabei. Weil es noch schöner sein könnte. Ich sah mich schon herumrennen mit der Kleinen im Arm, sie wiegen und kosen. Aber mein Leben geht weiter und meine Tochter zieht sich momentan zurück, bleibt für sich in Ihrer eigenen neuen kleinen Familie. Sie enthält mir mein Opaglück vor....

So ist unsere Egowelt. Das ist ganz„natürlich“, keine Absicht. Dort wo's schön wird, könnt's noch schöner sein …. Das Mangelprinzip verfolgt uns auch unter relativ günstigen Verhältnissen.

Bin ich jetzt froh oder nicht ?

Liebe ich meine Frau wirklich ?

Liebe ich meine Tochter wirklich ?

Oder hadere ich mit den Bedingungen,unter denen ich sie einmal mehr und einmal weniger lieben kann,einmal mehr und einmal weniger enttäuscht bin ?

Ich schau auf ein gutes, reibungsloses Verhältnis, und sag manchmal eher weniger ….

Ich achte auf das Positive und freu mich darüber.

Aber kann ich mich und die anderen so ERLÖSEN ? Kann ich so LIEBE LEBEN ?

Wohl nicht.

Ich will achtsam sein auf jeden Groll,der in mir hochkommt, und sei er noch so versteckt. Bei mir äussert sich das gerne in Sentimentalität und Melancholie – bin nahe am Wasser gebaut.

Ich will diesen Groll nicht ignorieren sondern ihn der ESSENZ DER LIEBE IN MIR bzw. dem HEILGEN GEIST zurVergebung übergeben.

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Offline Johannes

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Re: sich Gefühle bewusst machen
« Antwort #4 am: 08. Juli, 2012 21:55:26 »
Zitat von: Otmar;3400
So ist unsere Egowelt.
Die Welt sieht erst so für dich aus, wenn du so denkst:
Zitat von: Otmar;3400
Sie enthält mir mein Opaglück vor....

Doch kannst du immer wählen, dein Denken in eine andere Richtung zu lenken.
Dann sieht die Welt gleich anders aus - und funkelt und glitzert im Licht der Liebe, die du gewählt hast.

:herz: Johannes

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Offline Otmar

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Re: sich Gefühle bewusst machen
« Antwort #5 am: 10. Juli, 2012 12:42:05 »
Lieber Johannes !
Das immer wieder notwendige Ringen darum, uns nicht von den Ausseneindrücken beeindrucken / erschlagen zu lassen, sondern uns mit dem HEILIGEN GEIST zu verbinden und die LIEBE zu spüren !
Du bringst es fertig, es als ganz leicht darzustellen.
Gott sei Dank kann ich mich immer besser herauslösen aus dem „Filmgeschehen“, und wenn’s auch oft nur für kurz ist.
Diese Heiligen Augenblicke sind einfach beglückend. Manchmal wundere ich mich, wie ich so schnell guter Dinge sein kann, glücklich und geliebt, wo doch eine Sekunde vorher noch Traurigkeit, Unsicherheit, Schmerzen und Angst vorhanden war ….
Und wenn ich diesen glücklichen Zustand als ganz natürlich empfinden kann, als die Normalität, das ist die Steigerung und gibt mir Hoffnung, dass es mal so bleibt.
Nun noch eine Anmerkung zum Anlassthema:
Als ich das Leiden als „verschmähter“ Opa vergeben konnte, hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich nun meine Frau irgendwie in ihrem Schmerz im Stich lasse. Ich merke nun aber, dass ich dadurch in der Lage bin auf andere Möglichkeiten zu kommen als noch tiefer ins Leid zu tauchen.
Ich habe nun aus eigenem Antrieb meinen Sohn angerufen (der eh schon Bescheid wusste, selbst auch schon mit der momentanen Abkapselung unserer Tochter konfrontiert wurde und froh über den Anruf war). Ich habe ihn gebeten, sich doch bei meiner Frau zu rühren, sie etwas aufzubauen, damit sie spürt, dass sie aufmerksame Kinder hat … Ich habe weiters ein Treffen mit ihm fürs Wochenende angeregt (eine Art der Kommunikation, die ich normalerweise meiner Frau überliess).
Vielleicht frag ich auch noch den HEILIGEN GEIST, was ich noch alles tun kann J.
Spass J: NATÜRLICH frage ich IHN !
Ich denke, auch jetzt hat er mich schon beraten, auch wenn ich nicht ausdrücklich fragte …. Meine Entscheidung zur Vergebung der Situation war wohl bereits eine implizite Frage an ihn.
Lg
Otmar

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Offline Hannes

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Re: sich Gefühle bewusst machen
« Antwort #6 am: 11. Juli, 2012 09:10:19 »
Lieber Otmar,

ich misch hier mal mit, weil das "Sichverschmähtfühlen" bei mir auch ein sehr beliebtes Thema ist. Es gibt Tage, da fühl ich mich von allem und jedem verschmäht. Und einen sehr konkreten Fall gibts auch, ebenfalls eine Tochter. Hat mich lange gezwiebelt.
Inzwischen lehne ich es einfach ab, mich verschmäht zu fühlen. Das war die einzige wirkliche Entscheidung, die ich getroffen habe. Ich hatte keine Lust mehr auf die fiesen Gefühle im Zusammenhang mit dieser Sache und habe sie für mich komplett zu den Akten gelegt (und irgendwer hat sie in den Schredder geschoben). Habe einen Ratschlag befolgt, einen Kieselstein ins Wasser geworfen und einfach gewartet, was passiert. Und es passierten "Zufälle", mit denen ich nicht gerechnet hatte.
Mir ist vorher nie so aufgefallen, wie stark (bzw. wie ausschließlich) es von mir abhängt, ob ich mich in einer Opferrolle sehe (sehen will) oder nicht. Das Wort "Opfer" kann ich mir zwar selbst auf die Stirn tätowieren, andere haben da aber keinen Zugriff. Ich bin das, was ich sein will. Glücklich, wenn ichs will. Und unglücklich, verschmäht, ausgestoßen, wenn ich drauf bestehe.

Tschüß, Glückwunsch zum Opatum, ich warte da noch auf den ersten Treffer.
Gruß von Hannes

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Offline Otmar

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Re: sich Gefühle bewusst machen
« Antwort #7 am: 11. Juli, 2012 12:23:41 »
Lieber Hannes !
Danke für Dein Mitgefühl. Du stellst das "Sichverschmähtfühlen" und die Opferrolle in den Vordergrund. Ich muss eher aufpassen, dass ich nicht beleidigt bin, dass der „grosse Ratgeber und Problemlöser“ nicht gefragt wird ….
Da muss ich noch die Grenze (oder Verbindung) herausfinden zwischen
„Gefühle zeigen und aussprechen“ … wie es die gewaltfreie Kommunikation rät, so dass meine Frau z.B. auch sieht, wie nah mir das geht – und
„Vergeben“ … sodass ich mich nicht in den Groll hineinziehen lasse, sondern mir vergegenwärtige, was WIRKLICH ist, nämlich die VERBUNDENHEIT und LIEBE aller Menschen und so auch zwischen meiner Tochter und mir.
Kann ich denken und es auch sagen „Ich fühle mich ignoriert“, ohne meiner Tochter dabei eine Schuld zu geben ?
Ich will damit meiner Frau meine Gefühle mitteilen, aber sie versteht dabei sofort, dass ich meine Tochter als undankbar ansehe und geht in eine Verteidigungs- und Verdrängungshaltung …. Ich jedoch denk mir: Es ist so wie es ist, ich weiss nicht genau, was in meiner Tochter vor sich geht, und die LIEBE strahlt weiter und ich bin in dieser LIEBE und auch meine Tochter ist in dieser LIEBE.    
So, jetzt habe ich das mal so niedergeschrieben und meine Erfahrungen von gestern verarbeitet. Jetzt bin ich aber beim Weiterdenken:
Wenn mein „ich fühle mich ignoriert“ solche unfriedliche Auswirkungen hat, kann es doch nicht richtig sein !
Und ja, jetzt erinnere ich mich, die gewaltfreie Kommunikation besagt, nur Gefühle zu benennen, die auf mich bezogen sind, und Ignorieren ist ja eigentlich eine Aussage über den anderen - also doch keine so gute Idee.
Ich werde ab jetzt sagen und denken „Ich fühle mich in Sorge, im Ungewissen“, um meine Gefühle auszudrücken. Das hat, finde ich, keinen bitteren Beigeschmack und lässt die Vergebung besser zu.
Lieber Hannes, wir haben doch beide WUNDERVOLLE Töchter, sicher in GOTT geborgen, auch wenn uns unser Geist oft was anderes projizieren will.  
Lg
Otmar

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Offline Hannes

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Re: sich Gefühle bewusst machen
« Antwort #8 am: 12. Juli, 2012 06:37:38 »
Moin Otmar!

Zitat von: Otmar;3413
Kann ich denken und es auch sagen „Ich fühle mich ignoriert“, ohne meiner Tochter dabei eine Schuld zu geben

Nein, das kann ich nicht denken oder sagen, ohne mitten im Schuldspielchen zu stecken. Ich kann mich auch nicht unwohl fühlen - es sei denn, ich stecke voll drin im Spiel. Kann mich nicht in Sorge oder im Ungewissen fühlen, wenn ich verbunden bin.
Alles kleine Wegweiserchen. Und alles Schönreden hilft mir nicht: Wenn ich so fühle, habe ich meinen Tante-Emma-Laden mit den Schuldartikeln des täglichen Bedarfs geöffnet. Sobald ich nicht vollkommen glücklich bin, bin ich raus. Ganz oder gar nicht. GFK hilft mir da nicht weiter, sie vermeidet höchstens Flurschäden. Wenn ich negative Gefühle zum Ausdrücken habe oder Bedürfnisse aufdecke, bedeutet das letztendlich immer nur, dass ich mich wieder mal verirrt habe. Ob ich die dann zuckersüß und seidig glänzend ausdrücke (Achtung: diejenigen, die mir am nächsten stehen, fallen da eh nicht drauf rein, die hören hinter jedem Lob noch die versteckte Kritik), ändert nichts daran. Ich bin unerschütterlich glücklich oder eben nicht. Auch zwei Kreise. Keine Berührungspunkte. Licht an, Licht aus. Sooooo einfach. Und ich stehe neben dem Lichtschalter, habe den Finger drauf und weigere mich zu drücken. Manchmal.
Jeder ist wundervoll. Alle sind geborgen. Hier könnte ich mit dem ganzen Kursschmus doch eigentlich aufhören, oder?

Lieben Gruß von Hannes

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Offline Johannes

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Re: sich Gefühle bewusst machen
« Antwort #9 am: 12. Juli, 2012 11:01:57 »
Zitat von: Hannes;3419
Sobald ich nicht vollkommen glücklich bin, bin ich raus. Ganz oder gar nicht. GFK hilft mir da nicht weiter...Ob ich die dann zuckersüß und seidig glänzend ausdrücke...ändert nichts daran.
Wenn du vollkommen glücklich bist, dann brauchst du weder GFK, noch AH noch den Kurs. :grin:
Doch wenn du "raus bist", dich verirrt hast, brauchst du Wegweiser, die dich wieder "rein" bringen, die dir die richtige Richtung weisen.
Und GFK, AH und der Kurs weisen alle in dieselbe Richtung: Wie du dich wieder an das Glück erinnerst, das dein ewiges Erbe ist.

:herz: Johannes
 

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Offline Otmar

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Re: sich Gefühle bewusst machen
« Antwort #10 am: 12. Juli, 2012 12:50:26 »
Lieber Hannes !
Zitat von: Hannes;3419
Licht an, Licht aus. Sooooo einfach.
Eben nicht, wie wir alle wissen.
Wenn ich von Vergebung sprach, heisst das doch nicht, dass ich behaupte, ein für allemal vergeben zu haben. Das ist doch ein Lernprozess. Immer wieder vergeben, immer öfter vergeben, ….
Na ja, Hannes, da sind wir jetzt an einer wichtigen Frage angelangt, wo ich Herzklopfen verspüre, ob ich das richtig sehe:
Ist es für einen willigen Kursschüler falsch zu sagen „ich bin in Sorge“ ?
Es ist für mich vergleichbar mit dem Satz „Die Torte schmeckt gut.“
Da bewege ich mich natürlich in unserer illusionären Ego-Welt, das kann nicht geleugnet werden. Das ist Teil unseres Drehbuchs. Die Frage ist nur, mit welcher Einstellung mache / denke / sage ich das ?
-      Um die tatsächlich existierende LIEBE vor mir und meinen Brüdern zu verstecken, Urteile vorzuschieben und mich wichtig zu machen oder
-      um meine mir selbst verpasste Rolle fertigzuspielen in der Gewissheit, dass das nicht wichtig, nicht wirklich ist und im Bemühen, in der Kommunikation mit meinen Nächsten zu lernen und den Heilsplan des HEILIGEN GEISTES wirken zu lassen ?   
Um es klar zu machen:
Wenn ich atme, widerspreche ich da dem Heilsplan des HEILIGEN GEISTES ?
Wenn ich Geld verdiene, widerspreche ich da dem Heilsplan des HEILIGEN GEISTES ?
Wenn ich jemand tröste, streichle, widerspreche ich da dem Heilsplan des HEILIGEN GEISTES ?
Wenn ich Wünsche äußere, wenn ich Kritik übe (im Sinne der GWK), widerspreche ich da dem Heilsplan des HEILIGEN GEISTES ?
Ich denke, das sind von vornherein mal neutrale Dinge, die so oder so (für Ego-Intentionen oder für den HEILSPLAN GOTTES) genutzt werden können. 
Lg
Otmar

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Offline Erika

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Re: sich Gefühle bewusst machen
« Antwort #11 am: 12. Juli, 2012 22:54:58 »
Zitat von: simi;3423
Also ich verstehe das eher so :

Gott steht nicht auf Deiner Seite. Du mußt auf Gottes Seite stehen( Licht an) oder eben auf der Ego Seite( Licht aus).

Und welches Geschehen Du Dir dann anschaust, ist egal oder Drehbuchsache...
Wichtig ist nur die Entscheidung mit Licht oder ohne Licht zu schauen...
So versteh ich dann auch die Entscheidungsregeln.....

Lieben Gruß dazwischen von Simone :-)

 
GOTT steht immer auf DEINER Seite, weil für GOTT nur eine Seite existiert. ;-)

:herz:

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Offline Erika

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Re: sich Gefühle bewusst machen
« Antwort #12 am: 13. Juli, 2012 11:13:09 »
Zitat von: Otmar
Ist es für einen willigen Kursschüler falsch zu sagen „ich bin in Sorge“ ?
Es ist für mich vergleichbar mit dem Satz „Die Torte schmeckt gut.“


Hallo Otmar,
 
es ist insoweit egal, was der willige Kursschüler sagt, als es nicht im Widerspruch zu seinem Denken steht, wie der Abschnitt über die Ehrlichkeit im Handbuch für Lehrer ausführt:
[kurs]Der Begriff bedeutet eigentlich, dass du konsequent bist. Es gibt nichts, was du sagst, das dem widerspricht, was du denkst oder tust; kein Gedanke widersetzt sich irgendeinem anderen Gedanken, keine Tat straft deine Worte Lügen, und keinem Wort mangelt es an Übereinstimmung mit einem anderen.   (H-4.II.1:5,6)  [/kurs]
Du kannst demnach sagen "Die Torte schmeckt gut" und in Deinem Kopf dazu ein Ego-Drama spinnen. ("Grauselig diese Torte. Sie wird nie lernen zu backen. Am liebsten würde ich ihr das jetzt ein für alle Mal sagen. Aber das kann man ja nicht machen. Wahrscheinlich würde sie dann nie wieder ein Wort mit mir reden" …. usw. usw.)
Du kannst sagen "Die Torte schmeckt gut" und es genau so meinen und fühlen.

Der Satz "Ich bin in Sorge" kann für den Kursschüler aus folgendem Grund schwieriger erscheinen: Wir haben anfangs oft das Idealbild von einem Lehrer GOTTES im Kopf, dem wir als "gute" Schüler gerne entsprechen möchten. Sich Sorgen zu machen - d.h. sorgenvolle Gedanken hin- und herzubewegen, nach Auswegen zu suchen usw. - widerspricht dem Frieden GOTTES. Ein solcher Satz kann mich als Kursschüler in den Konflikt stürzen, dass mein Selbstbild von einem "guten" Kursschüler zerstört wird, wenn ich ihn äußere. Wenn ich mich nun tatsächlich sorge, das aber aus Angst um mein Selbstbild nicht äüßern mag, dann fühle ich mich höchstwahrscheinlich wie ein Versager und ziemlich schuldig. Die Sorge zu verdrängen und aus den genannten Gründen nicht äußern zu wollen, nennt sich "unwürdige Verleugnung".
Der HEILIGE GEIST sieht die ganze Geschichte anders. ER sieht einen Fehler, der ganz leicht korrigiert werden kann. Und dass ein Selbstkonzept zerstört wird, freut IHN, weil einfach nur eine weitere Blockade entfernt wurde.

Maßstab für einen Fehler, Maßstab für die Bereitwilligkeit im Kurssinne ist also niemals die Aneinanderreihung von Wörtern, genannt Satz, sondern das Denken "dahinter".

:liebem: Erika

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Offline Otmar

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Re: sich Gefühle bewusst machen
« Antwort #13 am: 13. Juli, 2012 13:37:55 »
Liebe Erika !
Danke für Deine Ausführungen. Ja, so sehe ich es auch.
Ich bin nun mal nicht immer in der LIEBE bzw. mit dem HEILIGEN GEIST verbunden.
„Ich bin in Sorge“ sage ich ja nicht, weil ich stolz drauf bin. Es ist gewiss ein Ruf nach Liebe (entweder unbewusst oder auch so gemeint). Aber es ist Kommunikation und da ergibt sich oft die Chance zum Überdenken, zum neu Denken, zum Hören des HEILIGEN GEISTES.
„Ich fühle mich ignoriert“ ist ebenfalls ein Ruf nach Liebe. Aber meine Überlegungen, warum ich „Ich bin in Sorge“ und nicht „Ich fühle mich ignoriert“ sage, führen mich weg von einer Projektion und Schuldzuweisung, die meinen momentanen Geisteszustand einzementieren, hin auf mich selbst zu schauen.
Dabei kann’s dann bleiben und der Ruf nach Liebe dauert an ….
Oder ich erinnere mich, nur eine kleine Bereitwilligkeit aufbringen zu müssen, und schon spüre ich die LIEBE wieder.
Und um noch eins drauf zu geben:
Ich will nicht ausschliessen, dass der Satz „Ich bin in Sorge“ nicht auch vom HEILIGEN GEIST kommen kann. Wer weiss, wofür das manchmal gut sein kann ….

Lg
Otmar
PS: Deine Bemerkung
Zitat von: Erika;3426
GOTT steht immer auf DEINER Seite
ist wirklich aufbauend. – Was kann ich da schon falsch machen …. ?

Danke von: