Lieber Hannes !
Danke für Dein Mitgefühl. Du stellst das "Sichverschmähtfühlen" und die Opferrolle in den Vordergrund. Ich muss eher aufpassen, dass ich nicht beleidigt bin, dass der „grosse Ratgeber und Problemlöser“ nicht gefragt wird ….
Da muss ich noch die Grenze (oder Verbindung) herausfinden zwischen
„Gefühle zeigen und aussprechen“ … wie es die gewaltfreie Kommunikation rät, so dass meine Frau z.B. auch sieht, wie nah mir das geht – und
„Vergeben“ … sodass ich mich nicht in den Groll hineinziehen lasse, sondern mir vergegenwärtige, was WIRKLICH ist, nämlich die VERBUNDENHEIT und LIEBE aller Menschen und so auch zwischen meiner Tochter und mir.
Kann ich denken und es auch sagen „Ich fühle mich ignoriert“, ohne meiner Tochter dabei eine Schuld zu geben ?
Ich will damit meiner Frau meine Gefühle mitteilen, aber sie versteht dabei sofort, dass ich meine Tochter als undankbar ansehe und geht in eine Verteidigungs- und Verdrängungshaltung …. Ich jedoch denk mir: Es ist so wie es ist, ich weiss nicht genau, was in meiner Tochter vor sich geht, und die LIEBE strahlt weiter und ich bin in dieser LIEBE und auch meine Tochter ist in dieser LIEBE.
So, jetzt habe ich das mal so niedergeschrieben und meine Erfahrungen von gestern verarbeitet. Jetzt bin ich aber beim Weiterdenken:
Wenn mein „ich fühle mich ignoriert“ solche unfriedliche Auswirkungen hat, kann es doch nicht richtig sein !
Und ja, jetzt erinnere ich mich, die gewaltfreie Kommunikation besagt, nur Gefühle zu benennen, die auf mich bezogen sind, und Ignorieren ist ja eigentlich eine Aussage über den anderen - also doch keine so gute Idee.
Ich werde ab jetzt sagen und denken „Ich fühle mich in Sorge, im Ungewissen“, um meine Gefühle auszudrücken. Das hat, finde ich, keinen bitteren Beigeschmack und lässt die Vergebung besser zu.
Lieber Hannes, wir haben doch beide WUNDERVOLLE Töchter, sicher in GOTT geborgen, auch wenn uns unser Geist oft was anderes projizieren will.
Lg
Otmar