Michaela = Gast MM hat uns noch am Montag in Dortmund ihr Feedback vom Workshop in die Hand gegeben, und wir haben es für sie abgetippt:
"Todes-Seminar" - Teil 1 Ich hatte einige Wochen gezaudert, am Workshop teilzunehmen. Drei Tage vor meiner kleinen Reise in den Ruhrpott kam ein klarer Impuls – Doch, ich will!
Als wir die Begrüßungsrunde machten, war ich noch ein wenig skeptisch, aber auch offen für das, was wohl so kommen wird. Ich empfand, dass diese Offenheit sowie auch großes Engagement und Konzentration auch bei allen anderen Teilnehmern da war:
"Jetzt wollen wir aber mal erforschen, was es mit dem Tod aus der Kursperspektive auf sich hat!"Karin und Johannes hatten den Workshop gut und lebendig durchstrukturiert. Metaphysik des Kurses, die Praxis in spielerischer Form sowie meditative Phasen wechselten sich ab, sodass es mir nie langweilig wurde und die "Theorie" auch schon während des Workshops tiefer in meinen Geist sinken konnte.
Sicherlich hatte jeder individuell andere Punkte, bei denen eine tief empfundene Aha-Erfahrung geschehen durfte. Spontan fällt mir eine kleine geführte Meditation ein, bei der mir sonnenklar wurde, dass
ich die "Toten" tot sein lasse und sie durch "Einsargen" fest aus dem Geist auszuschließen versuche. Wobei der Hit ist, dass ich darüber dann auch noch ganz furchtbar jammere und "traurig" bin – oder "wütend", dass der "Tote", den doch erst
ich (scheinbar) tot sein lasse (zum Tode verurteilt habe), nun tot ist.
Natürlich lässt sich diese Einsicht kaum in Worte fassen, denn es ist eine nonverbale, sehr innerlich berührende und aufrüttelnde (Erleuchtungs-:-))erfahrung.
Karin und Johannes schafften es durch verschiedene "Spiele", uns sogenannte "todlose" Momente erfahren zu lassen, d.h. dass abstrakte Ideen, wie sie z.B. in Form von Lektionen in EKIW stehen, bei mir nicht im nebulösem "Häh?" hängen bleiben, sondern tief in den Geist (in der Illusion würden wir wohl "Bauch" sagen) sanken:
Plötzlich war die Brücke da, über die ich schneller als das Licht gehen konnte – das gehört nun natürlich wieder in den nicht-beschreibbaren Bereich .
Ich möchte keine Werbung für Karin und Johannes' Workshops machen, sondern diejenigen, die wie ich oft diese Brücke nicht spüren, ermuntern, daran teilzunehmen, denn es "passiert" etwas. Super fand ich auch, wie Karin und Johannes rüberbrachten, wie das Egodenksystem den Kurs "nutzt" und welch schmerzhafte Folgen dies hat. Anhand des Beispiels wie Kinder lernen, nämlich vom Konkreten zum Abstrakten, so lernen wir hier auf der (scheinbaren) Reise nach Hause genauso.
Der kleine Geist bildet sich ein, was ihn "hier" in der "Welt" alles glücklich machen könnte: Auto, Haus, Sex and drugs and rock'n'roll....:-) usw. --> das belegt er mit Wert und manifestiert es dadurch. Wenn dann durch bestimmte Umstände diese "Glückmacher" wegfallen, bekommen wir manchmal mehr als nur eine depressive Verstimmung – wir bekommen Todesängste. Genau diese können jedoch auch als Weckruf erkannt werden, der uns daran erinnert, WAS wir wirklich sind. WO wir wirklich sind:
Wir reisen nur in Träumen, während wir sicher und geborgen "in SEINEN Armen" liegen. Und jede sogenannte Todesangst – bis hin zum kleinsten Seufzer – ist eine Chance zu wählen:
Woran will ich mich jetzt erinnern? Ist das, worüber ich groß oder klein seufze, wirklich wertvoll für mich?Wieder eine nonverbale (=nicht über den Verstand/das Verstehen) Erfahrung. Ja, es ist möglich, Leute! Es kann eindeutig und ohne Zweifel
gespürt werden!
So gesehen lebt ein Kursschüler in Saus und Braus hier, denn bei allem - bei jeder Illusion – kann er beginnen,
echte Fragen zu stellen, statt sich zu verurteilen, wie dies Kursschüler gerne mal tun:
"Ach, schon wieder bin ich auf eine Illusion reingefallen, schon wieder habe ich mir nicht den Kurs hinter die Ohren geschrieben, ich pack das einfach nicht....usw."
Da freut sich das Ego, so wird es gefüttert. Will ich weiterhin das Ego füttern? Oder lieber "noch einmal wählen"?
In der Geschwindigkeit hat das Ego die Nase vorn, und das kann ich beobachten. Das heißt nicht, dass ich es auch wählen muss, bloß weil es schneller ist. Die kleine Bereitwilligkeit, dieses kleine STOP, dieses kleine Hinspüren: Fühle ich IHN, oder bin ich heftigst im ZWEI – fel (dualen) Verstand unterwegs?
Jeglicher "kleine Seufzer" ist also tatsächlich ein Anlass zum Jubeln, denn dadurch kommen die sogenannten
"versteckten Formen, um den Tod zu bitten" ans Licht.
Damit erwähne ich einen weiteren Eckstein des Egodenksystems – das "Du sollst nicht merken!"
Jeder, der wenigstens halbwegs offenen Auges durch diese Welt geht, weiß ganz genau, dass alles hier vergänglich ist. Dass noch nicht einmal ein Sonnensystem auf ewig bleibt. Und dennoch glaube ich, dass mir diese vergängliche Welt Sicherheit und Beständigkeit bieten kann.
Was tue ich eigentlich wirklich, wenn ich irgendetwas in dieser Welt bejammere? Wenn ich will, dass irgendetwas hier "anders" sein soll? Wenn ich hier irgendein Problem lösen will? Selbst wenn es nur etwas so "Harmloses" ist wie: "Ich will nicht, dass mir die Nasenhaare so lang wachsen!"
Wiederum durch ein geniales Spiel brachten Karin und Johannes rüber, dass nicht nur ein Problem lösen zu wollen, sondern bereits das Wahrnehmen eines Problems, wie groß oder klein es uns auch erscheinen mag, eine Form der Bitte um den Tod ist.
Denn genau mit diesem: ich will dies, ich will das, ich will es anders, es soll so sein und nicht so, mache ich Illusionen wahr bzw. will ich sie wahr machen.
Wie ich weiter oben bereits schrieb, ist schon jedem Kind hier klar, dass in dieser Welt (der Illusionen) nichts
ewig ist. Was sind Illusionen also? Illusion = Tod.
Der Tod ist also nicht nur ein singuläres Ereignis am sogenannten "Ende des Lebens", sondern jede Illusion ist ein einziges Bitten um den Tod bzw. darum, dass etwas Vergängliches wahr sein soll.
Wenn wir dies zu durchblicken anfangen, kann dies wiederum zu einer Schuld–Falle für uns werden, wenn wir auf das Ego hören - oder wir lernen, es als freudiges Sprungbrett in den HIMMEL nützen zu lernen, wie der HG uns anleitet, dass wir alle Illusionen hier benützen können.
Zitat Johannes:
"Ihr könnt soviel und solange sterben, wie ihr wollt – aber ihr werdet nie tot sein!"Was ist nun Bewusstsein?
Häufig meinen wir, es ist doch wurscht, was ich unentwegt so vor mich hin denke – es geht auch nicht darum, krampfhaft mit dem Denken aufhören zu wollen, sondern bewusst zu werden bedeutet, dass ich bemerke, dass ich unentwegt Illusionen wahr machen will – und damit um den Tod bitte. Denn wie ich schon geschrieben habe: Illusion = Tod.
Ich bin also nur dann bewusst, wenn ich
bemerke, was ich tue. Wenn ich
bemerke, dass ich unentwegt nach dem Tod rufe. Denn erst, wenn ich bemerke, dass ich immer um den Tod bitte, wenn Illusionen für mich irgendeinen Wert haben, kann ich auch damit aufhören.
So hat mir dieses Wochenende gezeigt:
Wann ich – völlig unbewusst - nach dem Tode rufe und ihn zu mir einlade.
Wenn mir dies bewusst ist, kann ich damit aufhören.
Sterben und Tod sind nicht mein Schicksal, denn ich kann mich in jedem Moment an das LEBEN erinnern. Und damit ist der Tod verschwunden.