Ich lebe praktisch nur in "persönlichen" Gefühlen. 99,9 (bin zu doof, hier einen Strich über die letzte 9 zu machen für "Periode") % des Kuchens gehen an meine persönlichen Gefühle. Das "andere" blitzt gaaaanz selten mal auf, so kurz, dass die Zeitmessung sicher nicht leicht wäre. Aber mit so einem Suchtfaktor, mit solch einem "da will ich wieder hin"-Sog, dass der ganze persönliche Kram für den Moment in sich zusammen fällt.
Der, der mich da anmault, ist geliebt wie ich es bin. Der, der da an der Ampel rumtobt, ist gesegnet wie ich es bin. Der, der da dieses ganz furchtbare Leid verursacht hat, kann genauso wenig etwas verkehrt machen wie ich. Diese Worte klingen schön. Das Fühlen, wie unermesslich kurz auch immer, hinterlässt etwas. Etwas, das so schön ist, dass ich vom Tisch aufstehen und alle Leckereien unbeachtet lassen möchte.
Ich denke dann: "Fühlst du das auch?" Und ich sehe etwas, das wie die Antwort ist: "Ja, da ist es." Es ist da. So dicht unter der Oberfläche. Ich brauche nur zart mit dem Finger drüber zu streichen. Und für einen ganz kleinen Moment vergesse ich alles.