Grüß dich, Gastfrau
Danke, dein Beitrag hat mir klar gemacht, dass der Sohn den Frieden Gottes nicht will, weil ihm sonst wohl langweilig wäre. Das löst wieder die grundlegende Frage aus, wie ich sie schon eine gefühlte Million Mal gestellt habe: WOZU? WAS SOLL DAS? WARUM ist es dem Sohn Gottes im Paradies überhaupt langweilig geworden? Warum ist er eingeschlafen und träumt einen irren Albtraum?
Mittlerweile bin ich überzeugt davon, dass darauf weder ein Einzelmensch, kein noch so ausgefeiltes Konzept einschließlich des Kurses darauf irgendeine Antwort hat. Allerhöchstens in der indischen Lehre des Advaita, das besagt: weil es Gott Spaß macht, so zu tun, als ob.
Aber es geht nicht um den Einzelmenschen. Den gibt’s überhaupt nicht. Es gibt keine Entität „ich“. Es laufen in den scheinbaren Figuren einfach nur Programme ab. Dagegen kann man sich stemmen wie blöd – doch genau das gehört mit zur Programmierung. Ein anderer gibt sich hin. Gehört auch zur Programmierung. Den sog. „Entscheider“, von dem Wapnick spricht, den gibt’s überhaupt nicht. Damit bringt er durch die Hintertür doch wieder das „ich“ rein. Alles alles, was geschieht, läuft ab wie das Waschprogramm der Waschmaschine. Und wer denkt: „ich“ mache den Kurs, der irrt gewaltig. Es gibt KEINE Wahl. Wer denkt, ich schmeisse den Kurs in die Ecke, irrt genauso.
Wenn ich Glück habe und es in meinem Programm so angelegt ist, lehne ich mich zurück und schaue das Spektakel gelassen an, doch wenn es in meinem Programm so angelegt ist, dass ich mich aus Verzweiflung umbringe wie meine Freundin, dann werde ich mich umbringen.
Es gibt keine Wahl!!!!
Ja, ich behaupte, der Kurs lügt, wenn er sagt: ich habe die eine Wahl und ich müsse für die Welt, die ich sehe, die GANZE Verantwortung übernehmen. Entweder ist es in meinem Waschprogramm so angelegt, dass ich scheinbar wähle und sie scheinbar als Einzelner übernehme oder eben nicht. Der Kurs suggeriert, als ob der Einzelmensch eine Wahl hätte. Das ist gelogen. Ich habe überhaupt KEINE Wahl. Dafür kann ich die Verantwortung übernehmen, stimmt. Aber das ist ein fake. Es ist völlig wurscht, ob ich sage: ich übernehme die Verantwortung oder ob ich sage: ich übernehme die Verantwortung nicht. Es ist und kommt alles genau so, wie es ist und kommt. Und wenn die einzelne Figur sich einbildet, sie habe nun eine Entscheidung getroffen, dann gehört das mit zum Programm.
Das habe ich aber nicht mit dem Lernen des Kurses begriffen, sondern durch den direct pointing Prozess. Im Kurs stehen wunderbare Gedanken. Doch bei mir, und ich rede nur von mir, stärkte dieses Konzept den Eindruck eines persönlichen "ichs", das irgendwas tun könnte.