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Heilung könnte daher als Gegentraum bezeichnet werden, der den Traum von Krankheit im Namen der Wahrheit auslöscht, aber nicht in der Wahrheit selbst. Genauso wie Vergebung alle Sünden übersieht, die nie vollbracht worden sind, entfernt Heilung nur Illusionen, die nie geschehen sind. Ebenso wie die wirkliche Welt aufgehen wird, um an die Stelle dessen zu treten, was überhaupt niemals gewesen ist, bietet die Heilung lediglich Rückerstattung an anstelle eingebildeter Zustände und falscher Ideen, die von Träumen zu Bildern der Wahrheit ausgeschmückt werden.
2. Wer braucht die Sünde? Nur die, die einsam und allein sind und ihre Brüder anders sehen als sich selbst. Gerade dieser Unterschied, der zwar gesehen wird, aber nicht wirklich ist, lässt das Bedürfnis nach der Sünde, das nicht wirklich ist, aber gesehen wird, gerechtfertigt erscheinen. Das alles wäre wirklich, wenn die Sünde es wäre. Denn eine unheilige Beziehung fußt auf Unterschieden, bei denen jeder denkt, der andere habe das, was er nicht hat. Sie kommen zusammen, jeder, um sich selber zu vervollständigen und den andern zu bestehlen. Sie bleiben so lange, bis sie denken, es gebe nun nichts mehr zu stehlen, und dann ziehen sie weiter. So wandern sie durch eine Welt von Fremden, die anders sind als sie, leben vielleicht mit ihren Körpern unter einem gemeinsamen Dach, das weder einen noch den anderen schützt, im selben Raum und doch in einer Welt für sich.3. Eine heilige Beziehung geht von einer anderen Voraussetzung aus. Jeder hat nach innen geschaut und keinen Mangel dort gesehen. Da er seine Vollständigkeit annimmt, möchte er sie ausdehnen, indem er sich mit einem anderen verbindet, der ganz ist, wie er selbst. Zwischen diesen Selbsten sieht er keinen Unterschied, denn Unterschiede sind nur vom Körper. Deshalb schaut er auch auf nichts, was er nehmen möchte. Er verleugnet seine eigene Wirklichkeit nicht, weil sie die Wahrheit ist. Er steht gerade unterhalb des HIMMELS, aber nahe genug, um nicht zur Erde zurückzukehren. Denn diese Beziehung hat die Heiligkeit des HIMMELS. Wie weit von zu Hause weg kann eine Beziehung sein, die so dem HIMMEL gleicht?4. Bedenke nur, was eine heilige Beziehung lehren kann! Hier wird die Überzeugung aufgehoben, dass es Unterschiede gibt. Hier wird der Glaube an Unterschiede zur Gleichheit verschoben. Hier wird die Sicht von Unterschieden in die Schau verwandelt. Und die Vernunft kann dich und deinen Bruder nun zur logischen Schlussfolgerung eurer Vereinigung führen. Sie muss sich ausdehnen, wie auch du dich ausgedehnt hast, als du dich mit ihm verbandest. Sie muss über sich selbst hinausgehen, so wie du über den Körper hinausgegangen bist, um dich mit deinem Bruder verbinden zu lassen. Nun dehnt die Gleichheit, die du sahst, sich aus und beseitigt endlich jedes Gefühl von Unterschieden, so dass die Gleichheit, die hinter ihnen allen liegt, zutage tritt. Hier ist der goldene Kreis, in dem du den SOHN GOTTES wiedererkennst. Denn was in eine heilige Beziehung hineingeboren wird, kann niemals enden.
II. Deines Bruders Sündenlosigkeit6. Das ist eine entscheidende Phase in diesem Kurs, denn hier muss nun die Trennung zwischen dir und dem Ego vollständig gemacht werden. Denn wenn du die Mittel hast, damit die Zielsetzung des HEILIGEN GEISTES erreicht werden kann, dann können sie verwendet werden. Und dadurch, dass du sie verwendest, wird dein Glaube an sie wachsen. Für das Ego jedoch muss das unmöglich sein, und niemand geht daran, etwas zu tun, was keine Hoffnung birgt, jemals getan zu werden. Du weißt, dass das, was dein SCHÖPFER will, möglich ist, doch das, was du gemacht hast, glaubt, es sei nicht so. Jetzt musst du wählen zwischen dir und einer Illusion von dir. Nicht beides, nein, nur eines. Es hat keinen Zweck, zu versuchen, diese eine Wahl zu vermeiden. Sie muss getroffen werden. Glaube und Überzeugung können sich auf beide Seiten schlagen, doch sagt dir die Vernunft, dass Elend nur auf einer Seite liegt und Freude auf der anderen.7. Lass deinen Bruder jetzt nicht im Stich. Denn ihr, die ihr dasselbe seid, werdet weder allein noch unterschiedlich entscheiden. Ihr gebt einander entweder Leben oder Tod, seid des andern Erlöser oder Richter, bietet einander Zuflucht oder Verurteilung an. Dieser Kurs wird ganz oder gar nicht geglaubt. Denn er ist ganz wahr oder ganz falsch, und man kann ihn nicht nur teilweise glauben. Entweder entrinnst du dem Elend ganz oder gar nicht. Die Vernunft wird dir sagen, dass es kein Mittelfeld gibt, wo du unentschlossen innehalten und damit warten kannst, die Wahl zwischen der Freude des HIMMELS und dem Elend der Hölle zu treffen. Solang du nicht den HIMMEL wählst, bist du in der Hölle und im Elend.8. Da ist kein Teil des HIMMELS, den du nehmen und in die Illusionen einflechten kannst. Noch gibt es eine einzige Illusion, mit der du in den HIMMEL eingehen kannst. Ein Erlöser kann kein Richter sein und Erbarmen nicht Verurteilung. Und die Schau kann nicht verdammen, sondern nur segnen. DER, DESSEN Funktion Erlösung ist, wird erlösen. Wie ER es tun wird, das entzieht sich deinem Verständnis, aber wann, musst du entscheiden. Die Zeit hast nämlich du gemacht, und über die Zeit kannst du gebieten. Du bist ebenso wenig ein Sklave der Zeit wie der Welt, die du gemacht hast.