In Gregors Forum kam vor kurzer Zeit dieses Thema zur Sprache. Dabei wurde zum Teil die Meinung vertreten, dass der Kurs diese Begriffe annähernd synonym benutzt (bei Vergebung und Verzeihung hatte ich ja schon dieses Problem).
Nach meinem Verständnis - ohne mich an einzelne Textstellen zu klammern, eher aus dem Gesamteindruck (was aber wieder ein "Herüberholen" meiner alten Begriffsbestimmungen sein könnte), las ich aber einen deutlichen Unterschied heraus, der vom Mitleid abrät, das Mitgefühl aber wärmstens empfiehlt.
Heute stieß ich in "Die Rose" von U. Michalschek (S. 67) auf zwei mir daher sehr sympathische Definitionen, die ich hier einfach mal als Gesprächsgrundlage einstellen möchte.
zu Mitleid:
"Was ist schlimm daran, dass es mir weh tut, wenn ich manche Menschen leiden sehe? Ich sehe daran nichts Falsches.
Es ist falsch, mein Bruder. Weil du damit zugibst, dass du an dieses Leid glaubst. Dieses Leid existiert in Wirklichkeit aber gar nicht und es ist egal, um was es dabei geht. (...) Wie schwerwiegend das Ereignis auch ist, es ist nicht wirklich geschehen. Hört auf damit, euch von dieser Illusion blenden zu lassen und nichts anderes tut ihr, wenn ihr leidet oder auch nur mitleidet."
zu Mitgefühl:
"Wenn du aber mitfühlst, dann wird das etwas anderes aufzeigen. Du sagst damit: Bruder, ich weiß, wie du dich jetzt fühlst, aber du irrst dich. Du bist nur von deinem Glauben abgekommen und du fühlst jetzt Trennung. Du fühlst dich allein mit deinem Schmerz, aber ich helfe dir nicht damit, wenn ich versuche, dir die Hälfte deines Leidens abzunehmen. Das ist unmöglich und wird dich nur noch mehr von deinem Leid überzeugen."
Tja, das drückt genau das aus, was ich derzeit zu diesem Thema denke.
Kommentare herzlichst erbeten.
Gruß von Hannes