Finde den Gedanken daran, die Zeit der nutzlosen Illusionen zu verkürzen, durchaus durchdenkenswert. Es wird im Kurs gesagt, Wunder würden von Christus inspiriert und durch den Heilgen Geist in die Wahrheit übersetzt. Wörtlich genommen, ist dieser Abstieg des Stromes göttlichen Willens eine "Übersetzung" der Ewigkeit in die Zeitlichkeit.
Es wird jedoch auch gesagt, bewusst gewählte Wunderimpulse könnten fehlgeleitet sein. Klar definieren wir mit jedem selektiv gewählten Wunsch das Prinzip des Mangeldenkens in der Nicht-Totalität der Ego-Sichtweise. Lektion 277, meine heutige Tageslektion, spricht davon, dass wir den Sohn Gottes nicht durch Gesetze binden sollten, die wir gemacht haben.
Was für mich im Kontext der Eingangsfrage bedeutet: Wir sollten nicht darüber urteilen, was die Erlösung aus dem Traum von Schuld nach physischen Gesetzmäßigkeiten bewirken wird, die den Umweg in die Angst unnötig machen wird.
Ich denke, wir sollten das Gefühl vorwegnehmen, indem wir uns daran erinnern. Was wäre, wenn die Zeit aus der Betrachtung entfernt würde?
Anders gefragt: Warum lernen wir, Wunder zu wirken, wenn wir die Zeit bis zum letzten Traum des Heiligen Geistes nicht zu verkürzen wünschen?
Weil dieser Wunsch schon eine Mangeldefinition ist? Wie wäre daher ein oben ausgeführter "Wunderwunsch" zu formulieren, der die Möglichkeit bietet, vom Heilgen Geist in den Lehrplan des Geistes übersetzt zu werden und dann, sozusagen - geläutert in der liebevollen Betrachtung des Nutzens für den Gesamtplan - in die Sühne integriert wird?
Es wären halt 50 Grundsätze gleichzeitig zu betrachten...
Bis mir das gelingt, lege ich die Zukunft besser in Gottes Hand. Aber nachdenken darf ich schon, was ich mir wünschen würde, hätte ich den Zustand der Wunschlosigkeit erreicht.
So denke ich, die Fülle der Fülle kommt zwar aus der Wunschlosigkeit, wäre jedoch ein geteilter Traum, der sich durchaus übersetzen ließe, so ein geeinter Geist dieses zu sehen beabsichtigt.
Allein dieses "dieses" ist jedoch schon wieder die Begrenzung durch Gesetze, die wiederum wir machten...
Ich kann mir das wohl nicht vorstellen, aber wir könnten uns über das Gefühl nähern:
Welches Gefühl kommt dem Zustand der Freude am nachsten, wenn obiger Gedanke, die Dauer des Umweges in die Angst für diejenigen zu verkürzen, die doch hoffnungsvoll und mit der frischeren Erinnerung an unseren Freund an der Sühne mitzuarbeiten wünschen, tatsächlich in die Wirklichkeit übersetzt?
Irgendwo in den Lektionen der Liebe wird gesagt, Erschaffen sei Ersehnen. Bliebe einzig, den Willen Gottes zu ersehnen. Wobei selbst das ja eine Mangeläußerung des Egos abbildet...
Erst, wenn ich nicht denke, entkomme ich den Gesetzen, die ich mir auferlegt habe.
Schade, dass mein Gefühl der Unverletzlichkeit nicht so ausgeprägt ist, wie Karin es schon empfindet. Sagen wir den inneren Christuskindern bis dahin also, dass wir eines Tages sagen werden:
Es hat unserem Geist nicht geschadet, durch diese Zeit gegangen zu sein. Wir sind immer noch, wie Gott uns schuf.
Daher ist es konsequent, diese Zeit schon jetzt nicht mehr zu sehen, doch gelingt es mir nicht immer. Ein Zustand, in dem jeder Gedanke letztlich sinnlos ist, weil es nichts zu wünschen gibt?
Ich wünsche mir das Wunder grenzenloser Freude für den Sohn meines Freundes. Schließlich war es ein liebevoller Gedanke, mit dem unsere Reise begann: Wir wollten Vergebung lernen.
Ich denke mal, an Gründen für Vergebung besteht kein Mangel...