1) Konnten Kursschüler durch Vergebung Attentate in der Silvesternacht verhindern?
2) Und wieviele brauchte es, um dies zu bewerkstelligen?
Im Lichtblick Nr. 20 gibt Ken Wapnick dazu folgende Hinweise:
„...Einer der wichtigsten Schachzüge des Ego in seiner Abwehr gegen die Wahrheit, besteht darin, sie in die Illusion einzuflechten und auf diese Weise den Irrtum der Trennung und Sünde Wirklichkeit zu verleihen. Das Ego erreicht dies, indem es das Spirituelle - GOTT, Jesus, EKIW oder ein beliebiges anderes spirituelles System - in die Welt einbindet. Wenn das Spirituelle mit dem Physischen interagiert, muss das Physische wirklich sein, was wiederum heißt, dass wir wirklich sind. Uns ist es daher sehr wichtig, dass es eine Welt gibt, denn das stellt sicher, dass unsere getrennte und besondere Identität gewahrt bleibt. Betrachten wir dazu die folgenden Stellen aus dem Textbuch: T-28.I.1:6-7; 2:1-4“
„...Ein Fehler, der eng mit dem Glauben verknüpft ist, es gäbe eine Welt, die erlöst werden muss, ist die Überzeugung, für GOTTES Plan sei es erforderlich, dass eine bestimmte Anzahl von Menschen geheilt werden…Im Rahmen des Kurses könnte dies die Form annehmen, zu glauben, die Welt werde von seinen Lehren beeinflusst, sobald eine bestimmte Anzahl von Menschen den Kurs studiert (oder aktiv Vergebung übt, Anm. von uns)…
….Zu glauben, eine bestimmte Anzahl von Schülern (die vergeben, Anm. von uns) sei notwendig, um die Welt zu erlösen, macht das Konzept von Zahlen wirklich und abgesehen davon, gründet es darauf, dass es eine Spezies oder eine Welt gibt, die erlöst werden muss.“
„…Deshalb spielen die Ergebnisse in der Form keine Rolle - es gibt keine Hierarchie der Illusionen, ungeachtet dessen, was das Ego lehrt (T-23.II.2:3). Da in Wahrheit alles hier nichts ist, das als etwas erscheint, irren wir uns, wenn wir denken, es gäbe etwas, worum wir uns Sorgen machen müssten (oder Attentate verhindern müssten, Anm. von uns), denn es ist in Wahrheit nichts…
…Wenn wir unsere ungeheure Angst vor der Botschaft des Kurses verstehen, werden wir sie nicht projizieren und versuchen, wichtig zu sein, und allmählich werden wir begreifen, dass dies ein Kurs darin ist, unser Denken zu ändern und nicht die Welt!“
Vergebung im Sinne von EIN KURS IN WUNDERN bedeutet also lediglich anzuerkennen, dass diese ganze Welt nie geschehen ist - weder all die „guten“ Dinge, noch die scheinbar „schlimmen“ - wie Attentate - die wir durch „Vergebung“ verhindern müssten.
Lieber Johannes,
obgleich diese Sichtweise auf einer "höheren Ebene!" richtig ist, lädt sie dazu ein, alle weltlichen Belagne mit der Methode des "spirituellen bypassing" zu lösen: Wir stecken dann den Kopf in den Sand, engagieren uns überhaupt nicht mehr in diese Welt, ignorieren alle menschlichen Probleme, Umweltprobleme, Probleme von Gewalt, Unterdrückung etc. , weil sie ja "nicht wirklich" sind. Wir lesen oder hören dann keine Nachrichten mehr (die sind ja "nicht wirklich"), und ... letztendlich brauchen wir uns ja noch nicht einmal um Vergebung und Ein Kurs in Wundern kümmern, denn all das ist ja "nicht wirklich" und "nicht erforderlich" (allen ist bereits vergeben, wir sind EINS)....
Wenn vor unseren Augen ein Autounfall passiert, brauchen wir also nicht einmal Erste Hilfe zu leisten, denn der Unfall ist nicht wirklich, der Körper ist nicht wirklich u.s.w....
Ich glaube, dass DAS SO nicht gemeint sein kann, denn nach meinem Herzensgefühl soll unser SEIN hier auf diesem Planeten - auch wenn nur ein illusionärer Traum - letztendlich doch Ausdruck dessen sein, WER WIR SIND. Wenn wir erkennen, dass da vor uns ein Mensch verletzt liegt (physisch und nicht-physisch), sehen wir, dass ein Bruder oder eine Schwester leidet. Und wir wissen, dass Leid nicht das ist, was Gott für uns will. Ist es auf dieser Ebene dann nicht auch Ausdruck der Liebe Gottes, einander zu helfen (auch wenn es letztendllich gar keine Hilfe "braucht", weil der Körper ja nicht wirklich ist, sondern nur die Seele, und weil diese nie verletzt werden kann)? Und ist gegenseitige Hilfe nicht auch Ausdruck der Wertschätzung der Heiligkeit jedes Wesens?
Also: Alles körperliche ignorieren (da nicht wirklich / -> spirituelles Bypassing), oder engagieren (und damit sagen, der Körper ist "wahr")? Ich sehe hier zumindest mit meinem derzeitigen Verständnis ein Dilemma (und das Wort "Dilemma" steht ja letztlich für "Spaltung/Trennung"; wobei EKIW sagt, wir können nicht gleichzeitig die Gesetze des Körpers und die Gesetze Gottes für wahr halten, womit sich diese (scheinbare) Diskrepanz verstärkt).
Wie kann ich diese Fragestellung nach EKIW für mich (auf)lösen?