Ich verstehe gut, was mit dem "vermiesen" gemeint ist. Aber wenn man es so formuliert, hört es sich so an, als hätte jemand die Absicht, einem das Leben weniger schön zu machen und diese Absicht ist natürlich nicht erkennbar.
Ich finde, man darf sich da nix vormachen - der Kurs läuft eindeutig darauf hinaus, vorübergehende und objektgebundene Freude nicht weiter zu verfolgen sondern loszulassen zugunsten einer versprochenen Verbesserung. Dabei muss man schlicht glauben, dass es sich lohnt - nur eine Garantie gibt es dafür nicht, weil man Neuland betritt. Jesus verspricht zwar, dass es so sein wird, aber auch das muss man glauben.
Was man sich aber klar machen kann ist, dass objektgebundene Freude immer mit einem Gegengewicht an Nicht-Freude (Leid) erkauft wird. Und dann kann man sich überlegen, ob es das ist, was man will - ein ständiges Spiel, das am Ende genau nichts gebracht hat.
Das Ganze erinnert schon ein wenig an einen Drogensüchtigen, den man zum Entzug auffordert. Er wird auch die Mühen scheuen, die ein Entzug mit sich bringt und ob sein Leben danach wirklich glücklicher wird, weiß er nicht. Diese Freuden aufzugeben ist nun sicherlich nicht so qualvoll wie ein Drogenentzug, aber gemeinsam ist doch der Widerstand und die Angst, es zu tun. Werde ich dann nicht mit leeren Händen dastehen?