Für den Workshop
„Inneres Team“ mit Karin und Johannes am nächsten Sonntag in Wien sollen wir uns eine Situation / ein Thema aus unserem Leben überlegen.
Weiters lese ich soeben das Buch „Güte – die Vergebung unserer Begrenzungen“ von Kenneth Wapnick. Dort schreibt er unter der Kapitelüberschrift „Süß ist der Widrigkeiten Nutzen“ (Shakespeare), dass uns Jesus lehrt, die Begrenzungen des Körpers und der Welt nicht als Gefängnis, sondern als Schule wahrzunehmen.
Nun die Situation, die mir für den Workshop eingefallen ist:
Ich war mit Frau, Tochter, Schwiegersohn und 2-jähriger Enkelin auf Urlaub in Kärnten. An einem bewölkten, gewittergefährdeten Tag machten wir einen Ausflug nach Gurk. Dort gibt es einen Zwergenpark und den Dom zu besichtigen. Für den späteren Nachmittag hatten wir noch einen dritten Programmpunkt.
Als wir ankamen, besuchten wir natürlich sofort den Zwergenpark. Der war wunderschön und hatte auch einen Bummelzug, mit dem man durchfahren konnte.
Nach einer knappen Stunde entstand eine Diskussion, ob wir den Dom besuchen oder ob wir uns Zwergenfiguren kaufen sollten, die man an Ort und Stelle anmalen kann.
Das brachte mich irgendwie aus dem Frieden, weil ich beim Zwergeanmalen befürchtete, dass sich ein Dombesuch zeitlich nicht mehr ausginge. Ich freute mich aber besonders auf den Gurker Dom, eine große mittelalterliche Kirche mit noch vielen romanischen Elementen. Überdiese ist die dort verehrte Patronin und Heilige die Heilige Hemma, die Namenspatronin unserer Enkelin, an deren Sterbetag der Geburtstag unserer Emma war.
Irgendwie „spürte“ (befürchtete) ich, dass meine Frau ganz auf Vergnügen und Action mit Emma eingestellt war, und den Dombesuch locker streichen wollte. Das war natürlich eine selbstkonstruierte Befürchtung und ein ungerechtes Urteil, das mich in der Trennung festgenagelt hat.
Wie gesagt, statt Frieden zu verbreiten, war ich nervös und fordernd.
Es kam dann zu keiner Eskalation, weil Frau und Kinder mir eh zustimmten und wir zum Dom gingen ….
Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich eine andere Entscheidung in Ruhe und Frieden akzeptieren und meine Egokonzepte loslassen hätte können …. Soweit diese kleine, harmlose Begebenheit.
Als ich nun die oben erwähnten Gedanken von Wapnick gelesen habe, dachte ich mir: Wahrscheinlich hätt’s mehr gebracht (mehr Geistesschulung für mich), wenn mir meine Familie nicht in den Dom gefolgt wäre.
Dann wäre ich noch deutlicher aus dem Frieden gekippt und hätte mehr über mich lernen können.
Andererseits blieb der Frieden in der Familie erhalten, und der Segen der Heiligen Hemma berührte uns …
Und es gibt ja solche Seminare, wo man noch nachträglich über Einiges Reflektieren kann ….
"Was wäre wenn" ist natürlich eine Ego-Strategie ! Alles hat sich schließlich super entwickelt, das heißt der HEILIGE GEIST hat alles so nutzen können, wie es kam. Schön !