Wenn ich in der Früh mit der U-Bahn ins Büro fahre, ist das eine gute und bereits eingeübte Gelegenheit für mich, mich mit dem HEILIGEN GEIST und allen BRÜDERN, die ich im Waggon erlebe, zu verbinden.
Wir stehen gerade in einer Station. Die Türen sind offen. Ich habe die Augen geschlossen, ich verspüre die Verbindung mit allen BRÜDERN. Die Türen schließen sich.
Ich denke mir: Ich möchte diese Projektion, die Traumbilder zurücknehmen. Jetzt. Ich möchte den Himmel spüren.
Der Zug fährt nicht ab, wie er es sonst immer tut. Er bleibt weiter stehen. Nichts rührt sich, nichts ist zu hören, aber ich bin weiter mit meinen BRÜDERN verbunden.
Ich denke mir: So ist es, wenn mein Wunsch in Erfüllung geht. Nichts passiert, Ruhe ….
Ich verspürte auch keinen Ärger oder keine Angst hochkommen, wie es sonst oft passiert, wenn die U-Bahn nicht funktioniert. Ich spürte einfach Stille, Ruhe, Verbundenheit.
Dann fuhr die U-Bahn doch los und ich war aus diesem HEILIGEN AUGENBLICK wieder draußen.
Nun reflektierte ich: War dieses Stillstehen ein Augenblick der kleinen Bereitwilligkeit schon beim Drehbuchschreiben, der ungenutzt verstreichen kann oder den ich mit Hilfe des HEILIGEN GEISTES nutzen kann ? Eine Möglichkeit zur Geistesänderung ?
Wie gesagt: Normalerweise (ich meine egogesteuert) beurteilt man einen Stillstand in der U-Bahn mit Ärger und Angst, das Ziel nicht schnell genug zu erreichen. Denn, wozu fährt man denn U-Bahn (ego-)normalerweise: Um schnell ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Ich jedoch hatte diese Begebenheit nicht beurteilt. Ich spürte „nur“ den Hauch von Wirklichkeit (Verbundenheit), - frei vom jeder Ablenkung, jedem Beiwerk, jeder falschen Fährte, die das Ego sonst sofort legt.
Ich freue mich, dass ich – zumindest zeitweise schon – U-Bahn fahre um HEILIGE AUGENBLICKE für mich zu realisieren.
Thema: Die Illusion stockt ... (Gelesen 1991 mal)