Ich selbst bin nicht gerade der Schmälste.
Wenn ich in der U-Bahn sitze, fülle ich meinen Platz voll aus.
Wenn sich ein anderer mit so einer Figur neben mich setzt, haben wir Körperkontakt. Ist so. Nun merkt man in so einer Situation oft, ob das so OK ist, für den Sitznachbarn auch so OK ist, oder ob das dem Sitznachbarn unangenehm ist.
Wenn der Andere herumruckelt, sich extra schmal machen will, in den Kurven gegen die Zentrifugalkräfte kämpft, dann bemühe ich mich auch, wegzuruckeln, mich extra schmal zu machen und in den Kurven gegen die Zentrifugalkräfte anzukämpfen, ….. Nicht übertrieben krampfhaft, aber doch.
Das habe ich mehr oder weniger immer schon gemacht. Aber früher war mir das unangenehm, ich dachte „so ein Angerührter …“, „musste der sich da reinzwängen ?“, ….
Mit einem Wort, ich war angefressen. Jedesmal hoffte ich auf ein zartes Wesen an meiner Seite, wenn schon überhaupt ….
Wie gesagt, das war früher.
Jetzt macht mir das nichts. Null komma Josef. Ich bin weiter rücksichtsvoll, achtsam auf den Sitznachbarn, ob der Berührungsängste hat. Wenn ja, mach ich mich schmal und freu mich. Ich freu mich, ihm einen Gefallen tun zu können.
Auch das ist eine Wirkung meines Kurs-Lernens. Vielleicht hätte ich das auch mit anderen Lehren erreichen können. Aber ich wollt’s nur mal erwähnen.
Ich will das jetzt gar nicht ausschmücken mit „den BRUDER im Nachbarn sehen“ usw. Da hat sich immerhin schon was automatisiert bei mir.
Ich behaupte, HEILIGE AUGENBLICKE.
(Ohne auch nur irgendwen von Euch auch zu so was drängen zu wollen ….
)
Thema: noch eine U-Bahngeschichte (Gelesen 1932 mal)