NACHLESE ZUM WORKSHOP IN WEILHEIM/BAYERN
Als wir am Samstag zu Mittag mit dem Workshop begannen, wussten wir, dass viel Arbeit vor uns lag, denn wir hatten vor, die Grundlagen der Compassionate Communication (CC) in nur wenigen Stunden zu vermitteln.
Nachdem wir uns damit beschäftigt hatten, uns unsere wahre Natur (Natural Giving) und den Sinn jeglicher Kommunikation bewusst zu machen - nämlich unsere Bedürfnisse zu befriedigen - beleuchteten wir als nächstes das Thema "Gefühle und Bedürfnisse".
Den Zusammenhang, dass wir bei einfühlender Kommunikation stets unsere Gefühle mit unseren eigenen Bedürfnissen verbinden, stellten wir als entscheidend heraus, da wir sonst meinen, wir fühlen uns in einer bestimmten Weise, weil ein anderer irgendetwas gemacht hat. Die anderen können jedoch lediglich Auslöser, nie aber die Ursache für unsere Gefühle sein. Dazu experimentierten wir mit folgendem Sprachmuster mit Hilfe unserer Wortschatz-Listen und kombinierten Gefühle mit möglichen dazugehörigen Bedürfnissen:
"Ich fühle mich........., weil
ich.............brauche."
Danach war es spannend für uns, Probleme aus unserem Alltag mit Hilfe der 4 Schritte zu klären:
BEOBACHTEN, ohne zu bewerten - GEFÜHLE wahrnehmen und ausdrücken - Erkennen und Akzeptieren der BEDÜRFNISSE hinter den Gefühlen - Um das BITTEN, was unser Leben bereichert.
Den Sonntag widmeten wir der Empathie und der Selbstempathie.
Abzuklären, was ist Empathie und was nicht, anhand der Reaktionen von MitarbeiterInnen auf ein frustrierendes Ereignis einer Kollegin, machte Spaß.
Wie verblüffend einfach ist es, Empathie zu erkennen, wenn wir wissen, dass es darauf ankommt, ob sich jemand auf die Gefühle und Bedürfnisse seines Gegenübers konzentriert oder auf irgendetwas anderes wie zB. Analyse, Mitleid, Kritik, usw.
Auch bei der Selbstempathie ging es darum, mit den Bedürfnissen und den dahinter liegenden Gefühlen verbunden zu sein - dieses Mal mit unseren eigenen.
Besondere Aufmerksamkeit schenkten wir hierbei der "Wolfsshow". Wenn wir unsere Urteile über eine Situation hören, können wir daraus auf unsere unerfüllten Bedürfnisse schließen und verteilen keine Schuld mehr an unser Gegenüber oder an uns selbst.
Wir kamen zu dem Schluss, dass es sinnvoll ist, unsere innere Haltung in allen Situationen und uns selbst gegenüber jeden Augenblick zu überdenken, da alle darunter leiden - bewusst oder unbewusst - wenn wir unseren Gefühlen und Bedürfnissen keine Beachtung schenken.
Diese Umschulung unserer Einstellung ist ein längerer Prozess, der unsere ständige Bereitwilligkeit braucht.
Es tauchte zum Schluss noch die Frage auf, ob es für Kursschüler sinnvoll ist, Gefühle und Bedürfnisse im besonderen zu beachten. Dies wollen wir bei den
Wunderkommunikation- Seminartagen im Februar klären.
Es hat uns sehr viel Spaß gemacht, mit euch zusammenzuarbeiten, und wir freuen uns jetzt schon wieder auf euch!
Viele liebe Grüße
Karin
Anhang von Johannes:
Hier noch einige Hinweise auf die wesentlichen Unterschiede zwischen herkömmlicher Kommunikation und CC:
1) Bei CC geht es nicht darum, Lösungen für Probleme zu finden, sondern es geht nur darum, mit seinen Gefühlen und Bedürfnissen in Kontakt zu kommen. Die Lösungen finden sich dann ganz natürlich.
2) Mithilfe von CC können wir ganz einfach alle Menschen verstehen - indem wir nur darauf hören, ob sie BITTE oder DANKE meinen, mit dem, was sie uns sagen:
Jeder Angriff, jeder Vorwurf und jede Kritik oder Schuldzuweisung bedeutet immer nur: BITTE! - Von EIN KURS IN WUNDERN kennen wir dies als "Ruf nach Liebe".