Wie schwer ist JETZT zu erfassen

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Astrid
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Wie schwer ist JETZT zu erfassen

Beitrag von Astrid »

Hallo ihr Lieben,

Heute früh habe ich versucht das JETZT zu erfassen.Bin beim zweiten Durchlauf der Lektionen.Und heute ist L.7 dran."ich sehe nur die Vergangenheit"
Ich habe beim üben versucht es wirklich an mich ran zu lassen.
Mir ist aufgefallen das der Verstand die ganze Zeit Bilder produziert,er sagt mir was ich sehe,fühle,was gewesen ist.
Ich habe mir ein Kissen angeschaut und der Verstand hat sofort reproduziert wann ich wo dieses Kissen gekauft habe,was zu der Zeit in meinem Leben war u.s.w.
Wie kann ich also dieses Kissen JETZT sehen?
Beim Versuch JETZT zu sein hatte ich das Gefühl zwischen Vergangenheit und Zukunft
festzustecken.Mir ist aber völlig klar das ich nichts wirklich JETZT sehe.
Ich sehe wirklich nur meine Erinnerungen.
So läuft dieses Leben an mir vorbei und ich bin nicht eine Sekunde wirklich da.
Aber wie kann ich ins JETZT eintauchen? Wer weiß rat?
Johannes ist in seinen Textsammlungen sehr bemüht dieses immer wieder herauszustellen.ICH bin immer nur im JETZT.OK. Also wie erfahre ich dieses auch?
Als blose Vorstellung nützt es mir herzlich wenig.
liebherz Astrid
Erika
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Wie schwer ist JETZT zu erfassen

Beitrag von Erika »

Nehmen wir mal das konkrete Beispiel des Kissens.

Wenn Du den aus dem Ansehen des Kissens entstehenden "Vergangenheitsfilm" IHM gibst, dann kann ER Dir zeigen, was ER sieht.
Es sind vielleicht immer ähnliche Gedanken, die auftauchen - Kurszitate, Überschriften von Lektionen u.ä. -, und es scheint möglicherweise so, als würde sich nichts verändern.

Alle Deine Erinnerungen, die auftauchen, könnten aber auch mit einem einzigen Gedanken von IHM aufgelöst werden, und Du spürtest vielleicht eine große Erleichterung, eine Freude, dass alle diese Erinnerungen mit IHM betrachtet leicht sind wie ein Kissen.

Diese Freude, diese Erleichterung und vielleicht die Dankbarkeit für das, was an die Stelle "schwerer" Erinnerungen tritt, das sind die Wegweiser ins JETZT.

Vielleicht kommt dann ganz überraschend der Punkt, an dem Du gar nicht mehr analysieren möchtest, ob Deine Sicht von dem Kissen sich nun verändert hat, sondern an dem Du einfach nur in der Freude, der Dankbarkeit bleiben möchtest. :zopfi:

So fühlt es sich an, wenn Du Dich von all den "Bedeutungen" verabschiedest, die Du den Dingen gegeben hast und IHN Dir zeigen lässt, was ER in allem sieht.
ER sieht in allem GOTT. Und GOTT ist, wenn ich das mal so salopp sagen darf, "leicht und voller Freude".

Nichts weiter ist ja unser Job: IHN die Hindernisse beseitigen zu lassen, die Schwere unserer Bedeutungen.

herz Erika
Hannes
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Beitrag von Hannes »

Erika;1568 hat geschrieben:So fühlt es sich an
Wenns das denn ist, dann ist es bei mir ein klitzekleines Gefühl von "Jetzt", das aufkommt. Das geht noch nicht mit Sehen oder Hören überein. Irgendwie bin ich dann wie aus dem Film gefallen. Bin ich wieder drin im Film, spagatiere ich auch sofort zwischen Vergangenheit und Zukunft. Solange das Kissen für mich ein Kissen ist, hab ich so meine Zweifel an meiner Gegenwärtigkeit.
simi

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Beitrag von simi »

Astrid;1567 hat geschrieben:Wie kann ich also dieses Kissen JETZT sehen?
mir kommt bei solchen Überlegerlegungen immer, daß ich ja blind bin(was geistiges sehen betrifft ) .Die Ich bin Qualität kann ich nicht sehen und auch nicht wirklich begreifen. Zeit und Raum gib es ja nicht im geistigem Sinn....Bei der Ich bin Feststellung bin ich aber-jetzt und immer....
Gruß, Simone
Erika
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Beitrag von Erika »

Hannes;1569 hat geschrieben:Irgendwie bin ich dann wie aus dem Film gefallen. Bin ich wieder drin im Film, spagatiere ich auch sofort zwischen Vergangenheit und Zukunft.

"Aus dem Film gefallen" ist auch eine schöne Umschreibung für die GEGENWART. :-)

Was Du als spagatieren beschreibst, sind ja nur die Versuche, entweder in der Vergangenheit Anker zu werfen oder die Zukunft schon mal prophylaktisch abzusichern.

Wie war der Spruch von Diane? Vergeben heißt, die Vergangenheit nicht mehr verbessern zu wollen. Das ist eine sehr nützliche Aussage.

Das Verhältnis des Ego-Denksystems sowohl zu Vergangenheit als auch zur Zukunft ist: "Es war nicht in Ordnung, und es wird höchstwahrscheinlich nicht in Ordnung sein."
So kreisen die Gedanken um "Was hätte ich anders machen können?" und "Was werde ich ändern?"

Die Möglichkeit, dass alles in Ordnung ist, kommt im Ego-Denksystem nicht vor.
GEGENWART oder JETZT ist aber genau das: Ein tiefes Gefühl, ein Wissen von "Es ist alles in Ordnung."

herz Erika
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Beitrag von Astrid »

Erika;1571 hat geschrieben:Ein tiefes Gefühl, ein Wissen von "Es ist alles in Ordnung."
Fühlt sich leicht und luftig an. Plötzlich hören auch die Erwartungen auf. Die Schuldgefühle. Es ist wie es ist und es ist gut.
Hmmm...immer haben wollen.

:wolki: Astrid
Hannes
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Beitrag von Hannes »

Astrid;1572 hat geschrieben:Fühlt sich leicht und luftig an. Plötzlich hören auch die Erwartungen auf. Die Schuldgefühle. Es ist wie es ist und es ist gut.
Hmmm...immer haben wollen.
Und wenn ich einfach nicht in den Film zurück krabbele?
simi

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Beitrag von simi »

Hannes;1573 hat geschrieben:Und wenn ich einfach nicht in den Film zurück krabbele?
...dann kannst Du mir ja nicht vergeben: :love:
Astrid
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Beitrag von Astrid »

Hannes;1573 hat geschrieben:Und wenn ich einfach nicht in den Film zurück krabbele?

Ohja..Lass es uns versuchen....Aber tun wir das nicht mit denn Lektionen? raus aus dem Film und nicht mehr zurück krabbeln?
Hannes
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Beitrag von Hannes »

simi;1574 hat geschrieben:dann kannst Du mir ja nicht vergeben
hat längst jemand erledigt
Astrid;1575 hat geschrieben:Aber tun wir das nicht mit denn Lektionen? raus aus dem Film und nicht mehr zurück krabbeln?
es fühlt sich auf jeden Fall so an ... jetzt bei den 340ern ganz bestimmt ... hier bekommt der Surrealismus völlig neue Aspekte
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Beitrag von Johannes »

Hannes;1573 hat geschrieben:Und wenn ich einfach nicht in den Film zurück krabbele?
Du tust es aus Liebe. Das ist auch etwas, was hier niemand verstehen kann... :biggrin:
Solange es unser Bestreben ist, "endlich aus dem Film rauszukommen", haben wir den Zweck, den wir hier haben, noch nicht erfasst. Wir laufen immer noch Egozielen nach.

Doch wenn wir begreifen, dass Vergebung unser einziger Zweck hier ist, sind wir dankbar und glücklich, gerade dort, wo wir uns gerade erleben.
Das Streben nach "persönlichem" Glück, Erfüllung, Erlösung, Erleuchtung hört auf - und wir können uns in der Sicherheit entspannen, dass wir unseren einzigen Zweck erfüllen. Und das ist tatsächlich das einzige, was uns schon hier glücklich macht.

herz Johannes
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Beitrag von Hannes »

johannes;1583 hat geschrieben:Das Streben nach "persönlichem" Glück, Erfüllung, Erlösung, Erleuchtung hört auf
Dieser Groschen fällt extrem pfennigweise.
simi

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Beitrag von simi »

Hannes;1584 hat geschrieben:Dieser Groschen fällt extrem pfennigweise.
Wieso, hast Du doch gestern(oder vorgestern) gemacht...hättest ja auch in der Sonne liegen, Bücher lesen oder meditieren können...Und es hörte sich an, als ob Dir die Vergebung extrem gut getan hat...und uns Allen, wie Du aus den Rückmeldungen gemerkt hast :zopfi:
Schoenherz
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Beitrag von Schoenherz »

johannes;1583 hat geschrieben:Das Streben nach "persönlichem" Glück, Erfüllung, Erlösung, Erleuchtung hört auf - und wir können uns in der Sicherheit entspannen, dass wir unseren einzigen Zweck erfüllen. Und das ist tatsächlich das einzige, was uns schon hier glücklich macht.
Ich verliere mich auch immer wieder in diesem Streben nach persönlichem Glück. Es ist wie ein Beiseiteschieben der Wahrheit, um Dinge, die die Welt mir "verspricht" zu erhalten. Wie oft gehe ich dieser Verlockung auf den Leim und setze mich anschliessend unter Druck, weil ich der Illusion Glauben schenkte.
Dennoch, wenn das Ego Karussel spielen möchte, steige ich ein und fahre eine Runde mit, finde es sogar klasse, wenn sich alles um mich dreht :cool:
Ganz liebevoll teilt der Heilige Geist mir immer wieder mit, dass dies nicht meine Erfüllung ist. Und diese Liebe wird immer stärker, leuchtet immer mehr durch. herz

Liebe Grüße von
Sabine
Michaela Maria

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Beitrag von Michaela Maria »

Heute früh durfte ich dankbar das JETZT spüren.
Auch dein Hinweis Johannes ist ein Schlüssel. Solange ich persönlich auf die Erlösung aus bin wie auf einen Goldbatzen, den ich dann unterm Kopfkissen versteckel...da wird das nur ein gnadenloses Gehetze...
Ich fühlte mich so schlagskaputt,so fertig und ich hab wieder so geweint. Ich dachte: ich kann einfach nimmer. Immer wieder muss ich den Hass, die Ablehnung, die Verurteilung und Selbstverurteilung, diese ganze Chose des Egodenksystems schmerzhaft spüren, weil ich mich immer wieder damit identifiziere und da werde ich zur Gejagten, erbarmungslos gehetzt nun vom Kurslernen, von den zwei Foren, an denen ich regen gedanklichen und gefühlsmäßigen Anteil nehme, dabei dann noch der Anspruch, nichts auszuschließen und keine künstlichen Zäsuren vorzunehmen, sondern voll präsent genau da, wo ich bin, zu sein. Aufmerksam zu sein, nicht sagen: hier ist der Alltag, dort ist der PC und das Forum, und nachts träume ich, sondern mir bewusst zu bleiben: alles alles ist hier und jetzt im GEIST!! Der Grad, an dem ich gar nicht so schnell gucken kann, wie das Egodenksystem mich wieder hypnotisiert, ist so schmal...weniger als eine Haaresbreite.
Und da spürte ich das Diktat des Ego. Es kann mir nix anhaben. Aber in dem Moment, in dem ich mich mit ihm identifiziere, ist das Leben spürbar die Hölle.
Und da spürte ich mit einem Mal: die Erlösung ist JETZT!!!
Nicht in der nächsten Lektion, im nächsten Kapitel, im nächsten Abschnitt, im nächsten Satz, im nächsten Beitrag, in der nächsten Frage, in der nächsten Antwort, in der nächsten halben Stunde, wenn ich Klo geputzt habe, wenn ich Yoga gemacht habe, wenn ich was geleistet habe, wenn ich ausgeschlafen habe, wenn ich das noch kapiert habe, wenn ich jenes noch umgesetzt habe, wenn mir der und jener verziehen hat und wieder mit mir redet, wenn ich gesund bin, wenn ich clean bin wenn .....dann....
JETZT nehme ich DEINE Hand und JETZT gebe ich meinen verwirrten Geist DIR!
Nur das, sonst nix.
herz
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