Hannes hat geschrieben:
Dieser Gedanke wirkt auf mich immer noch einerseits befreiend und andererseits frustrierend. Er hinterlässt in mir einen Leerraum, den ich, je nach Fusselung, wunderschön oder total lähmend finde. Den fiesen Aspekten der Illusion nimmt er den Schrecken, das genieße ich. Den schönen Blumen fügt er ihn (den Schrecken) zunächst bei. Ich sehe sie welken, sterben. Und nicht nur die Blumen. Er erfüllt mich mit einer tiefen Sinnlosigkeit, die mich regelrecht einfriert. Erdrückt. Wozu morgens aufstehen? Wozu die Blumen gießen? Wozu den ganzen Garten pflegen?
Ich hab nie verstehen können, wieso Menschen etwas total ¨Sinnloses¨ als Lebenszweck sehen konnten. Und jetzt kommt mir alles, egal wie sinnvoll es mir auch mal erschienen sein mag, vollkommen Banane vor. Gleichzeitig hat jeder Blödsinn, den ich anstelle, Momente, in denen er mir vorkommt wie ¨alles¨- perfekt, absolut vollkommen. Irgendwer lächelt mich an, freut sich über eine Kleinigkeit wie ein Schneekönig. Sagt was Nettes. Ich kanns nicht festhalten, nicht ins Regal stellen, in kein Album kleben. Und doch fühlt es sich an wie das Einzige, das ich suche. Das Einzige, das bleibt.
Den ganzen Scheiß hier nur für ein Lächeln? Sieht fast so aus.
Ich geh jetzt hurtig wieder was Sinnloses tun, an meinen Formen der Rache rumwerkeln. Sonst schreib ich euch noch ne Frikadelle auf die Bildschirme.
Mann Mann Mann, passt mal wieder wie die Faust aufs Auge. Was ich alles wieder als real und wichtig erachte... und das Ende vom Lied: Zweifel, Unwohlsein, Ärger, Wut, Hilflosigkeit, Unsicherheit usw. usw. Ja mich nerft meine Welt um mich herum. Ja ich gehe auf die Arbeit und bin dort häufig sehr unzufrieden. Ich glaube dann zu wissen, wie ich das alles ändern könnte, was ich auch sonst in meinem Leben ändern könnte um glücklich zu sein. Ich bin überzeugt, dass ich abhängig von diesen äußeren Umständen bin. Ich stelle mir Fragen wie es weiter gehen soll. Soll ich mich versetzen lassen?, mich scheiden lassen?, abnehmen?, soll ich nach Thailand auswandern und Mönch werden oder kauf ich mir ne rießige Carrerabahn oder soll ich, oder will ich? oder bin ich? Es läuft wieder mal auf die einzige Wahrheit hinaus... Ich kann hier strampeln und machen und tun... was wird sich wohl ändern, was hat sich denn bisher schon geändert, wenn ich das alles hier für wahr halte? Nur kurzzeitig hatte ich bisher das Gefühl hier glücklich sein zu können. Wenn ich "verliebt" war. Wenn ich zufrieden auf der Arbeit war. Und dann doch immer der Absturz. Und wo bin ich gelandet? Ich kam zum Kurs.
Dennoch sehe ich mich immer noch als Einzelkämpfer in meiner Illussion, die ich immer noch für wahr halte, obwohl sie es nicht ist. Genau das ist es. Ich kämpfe, mache und tue um immer wieder, um an diesen Punkt zu kommen. Ich habe mich falsch entschieden. Ich will das aber nicht. Will ich das wirklich nicht? Warum ist der Widerstand so groß? Warum kann ich nicht einfach diese Vergebungslektionen wie Hennes schon schrieb "den Lektionenteller" vom Chefkoch jeden Tag essen? Diese tiefe Überzeugung, dass ich es besser weiß, ich es schaffen könnte, ich etwas verändern könnte. Wahnsinn. Wach auf, Mann! Kriege im Moment einfach nicht die Kurve. Soll ich einfach die Klappe halten auf der Arbeit und alles Ihm übergeben, soll ich es mit gewaltfreier Kommunikation versuchen? Und was will ich dann mit dieser gewaltfreien Kommunikation erreichen? Will ich dann doch was damit hier verändern? Wäre das dann nicht doch nur wieder Illussionswahrmacherei? Ich möchte einfach nur meinen Frieden. Habe gerade so einen voll genialen Virus. Der Arzt sagt, ich dürfe nicht reden. Jo, das ist es. Ich werde still. Hier HG, hast du meine kleine Bereitwilligkeit: Ich will das hier nicht so sehen. Ich will das hier nicht mehr! Echt nicht! Hoffe ich das er das hier jetzt regelt? Ist das nicht schon wieder der nächste saublöde Gedanke und warum bin ich jetzt schon wieder so zunzufrieden mit mir. Und warum sticht mir dieses Wort "unzufrieden" so in die Augen. Und warum glaube ich dass ihr jetzt von mir denkt, dass ich nicht richtig ticke? Vielleicht, weil es so ist? Kann mir mal jemand diesen Druck abnehmen? Ich ahne schon wer es könnte. Hab mir alles noch mal durchgelesen und dann ist mir noch was eingefallen. Mache gerade wieder die ersten Lektionen. Dann passiert folgendes: Ich glaube ich weiß schon um was es in der Lektion geht, dass ich es nicht mehr lernen brauche. "Nichts was ich sehe bedeutet etwas" Erläuterung von Johannes:"Ich habe allem, was ich sehe, die gesamte Bedeutung gegeben, die es für mich hat."
Diese Lektion*) enthält eine der wichtigsten Erinnerungen, die mir dabei helfen, meine "Opferrolle" zu beenden: Dass nur ich allen Dingen die Bedeutung gegeben habe, die sie jetzt für mich haben. Wenn ich an irgendetwas leide, dann nur darum, weil ich diesem Ding die Macht gegeben habe, mich leiden zu machen.
Ich glaube ich verstehe langsam was bei mir los ist...