Wunderkommunikation Forum

Den Kurs leben => Ein Kurs in Wundern => Thema gestartet von: Dieter am 11. Mai, 2014 10:54:40

Titel: Groll
Beitrag von: Dieter am 11. Mai, 2014 10:54:40
 wolko habe mich gestern mit meiner Frau gestritten. Ich fühlte mich ungerecht behandelt.
"Ich möchte dich als meinen Freund sehen, damit ich mich erinnere, dass du ein Teil von mir bist, und damit ich mich endlich selbst erkenne." Das steht in meiner heutigen Lektion. Passt wohl auch ganz genau aber es macht noch nicht klick. Lektion 68 (http://www.wunderkommunikation.de/kommentare-zu-lektionen-aus-ein-kurs-in-wundern/lektion-68/) ist das. Mal wirken lassen.   reg Dieter
Titel: Re: Groll
Beitrag von: Johannes am 11. Mai, 2014 12:29:25
wolko habe mich gestern mit meiner Frau gestritten. Ich fühlte mich ungerecht behandelt.
"Ich möchte dich als meinen Freund sehen, damit ich mich erinnere, dass du ein Teil von mir bist, und damit ich mich endlich selbst erkenne." Das steht in meiner heutigen Lektion. Passt wohl auch ganz genau aber es macht noch nicht klick. Lektion 68 (http://www.wunderkommunikation.de/kommentare-zu-lektionen-aus-ein-kurs-in-wundern/lektion-68/) ist das. Mal wirken lassen.
Vielleicht könnte dich dieser Text in deinen Bemühungen unterstützen:
Wie Groll verschwindet (http://www.wunderkommunikation.de/nonduale-texte/den-kurs-leben-1/seite-8/#content)

 herz Johannes
Titel: Re: Groll
Beitrag von: Anneke am 11. Mai, 2014 14:03:37
Groll - vielleicht darf er einfach auch eine Weile sein? Damit wird er noch nicht wirklich. Wenn ich ihn weg haben will,  denke ich vielleicht noch, dass er wahr ist. Irrtum, mehr nicht.
Titel: Re: Groll
Beitrag von: Anne am 11. Mai, 2014 16:20:10
Groll - vielleicht darf er einfach auch eine Weile sein? Damit wird er noch nicht wirklich. Wenn ich ihn weg haben will,  denke ich vielleicht noch, dass er wahr ist. Irrtum, mehr nicht.

 herz danke,  liebe Anneke.
Gerade so erfahren.
Tiefe Traurigkeit und Sinnlosigkeit waren da, nicht wissen was machen... erkennen, daß das "Alte" nicht mehr wahr sein kann (Freude im "Aussen" bei Bestätigung, Frust und Schuld wenn nicht usw.) und das Neue sich noch nicht so recht zeigen mag.

Dann lese ich Deinen Kommentar... zuvor noch den Text von Johannes über Dankbarkeit...

und finde mich in einem Meer von Tränen wieder. Soooo traurig. Und weiß dabei, daß Traurigkeit nicht wahr ist. Gleichzeitig auch Dankbarkeit für die befreienden Tränen.
Ich weine mich in einen sanften Schlaf, bitte noch den HG, daß er doch bitte den Schlaf für sich nutzen möge.... wache auf.... und alles ist Neu.
 blu
Titel: Re: Groll
Beitrag von: maschka am 11. Mai, 2014 20:50:38
Ich habe mich in den letzten Tagen und Wochen sehr mit Annehmen von Freude, Freiheit und glücklich Sein beschäftigt. Dankbarkeit hat sich in Form von Freude ausgebreitet. - Es war wunderbar.

.... und ... plötzlich bin ich in die Konflikte mit meinem Sohn geraten. Plötzlich konnte ich nicht mehr schlafen, wenn ich mich mit dem Nehmen all dessen beschäftigte, was ich geschenkt bekommen habe. - Stress pur. - Ein neue Lernebene. -

Ich habe mich mit meiner Gewohnheit verletzt zu reagieren beschäftigt, resp. geübt, sie loszulassen - und ich reagierte verletzter und verletzter. Irgend eine Art Kontrolle herrscht in mir - und die wurde hochgespült, ganz feste... - Alles tut weh, reagiert verletzt und unversöhnlich.

Je mehr ich mich für Freude und Dankbarkeit öffne, desto mehr scheine ich in Stress und Ärger zu kommen. - Es ist dicker, starker, heftiger Groll.  wolko  wolko  wolko

Jetzt Vertrauen macht starkes Kopfweh.

Im Moment bleibt mir nichts anderes übrig als die innere Empörung anzuerkennen, auch Groll, Kritik, Pessimismus, Verletzbarkeit, Verletztheit, Druck und Angst. Anstatt sie zu fühlen, versuche ich sie anzusehen, bis ich wieder das Licht erkenne. - Aber eigentlich bittet alles in mir um Hilfe, um wieder Zugang zur Liebe zu finden.

 herz maschka
Titel: Re: Groll
Beitrag von: Johannes am 11. Mai, 2014 21:42:20
Je mehr ich mich für Freude und Dankbarkeit öffne, desto mehr scheine ich in Stress und Ärger zu kommen. - Es ist dicker, starker, heftiger Groll.
Im Moment bleibt mir nichts anderes übrig als die innere Empörung anzuerkennen, auch Groll, Kritik, Pessimismus, Verletzbarkeit, Verletztheit, Druck und Angst. Anstatt sie zu fühlen, versuche ich sie anzusehen, bis ich wieder das Licht erkenne. - Aber eigentlich bittet alles in mir um Hilfe, um wieder Zugang zur Liebe zu finden.
Groll ist eine Barrikade vor der Liebe.
Deshalb ist es so wichtig, den Groll in sich zu identifzieren - und zu fühlen - denn sonst haben wir keinen Grund, die Barrikade entfernen zu lassen. Sonst entscheiden wir uns nicht gegen den Groll.

Solange er da ist, wollen wir ihn haben - auch wenn wir das nicht wahr haben wollen. Dennoch ist es so.
Dies gilt es anzuerkennen - da kann schon mal der Kopf arg weh tun, bis wir uns dazu durchringen, dies anzuerkennen...
Den Widerstand anzuerkennen - und nicht so zu tun, als ob sich der Groll gegen unseren Willen in uns breit machen könnte.

Wenn du ihn so richtig spürst, lernst du ihn kennen. Er wird dich nicht mehr "überfallen" können, denn du wirst ihn schon von Ferne bemerken - und lernen, dich sofort dagegen zu entscheiden.

Und du wirst deinem Sohn noch dankbar sein, dass er sich für diese Rolle hergegeben hat - dass du mit seiner Hlfe den Groll in dir identifizieren konntest.
Aus einer weiteren Sicht heraus wirst du in ihm einen sehr guten Lehrer erkennen.

 herz Johannes


Titel: Re: Groll
Beitrag von: maschka am 11. Mai, 2014 22:01:47
Danke, lieber Johannes
Groll ist eine Barrikade vor der Liebe.
Jetzt, wo du das schreibst, kann ich nur schreiben: ja, so isses, ich habe es erfahren.  normalo1

Zitat
Deshalb ist es so wichtig, den Groll in sich zu identifzieren - und zu fühlen - denn sonst haben wir keinen Grund, die Barrikade entfernen zu lassen. Sonst entscheiden wir uns nicht gegen den Groll.
Es war für mich zuerst verwirrend und ich bin fast verzweifelt, weil es genau umgekehrt kam... - Aber klar, zuerst muss ich die Erfahrung machen, dass mich der Groll hindert, erst dann lasse ich ihn los.

Zitat
Solange er da ist, wollen wir ihn haben - auch wenn wir das nicht wahr haben wollen. Dennoch ist es so.
Auch das kann ich nur bestätigen. Es war auch so ärgerlich, dass ich es eigentlich erkennen konnte... grmpf... zwink
Zitat
Dies gilt es anzuerkennen - da kann schon mal der Kopf arg weh tun, bis wir uns dazu durchringen, dies anzuerkennen...
Den Widerstand anzuerkennen - und nicht so zu tun, als ob sich der Groll gegen unseren Willen in uns breit machen könnte.
jüps... Aber es hat nicht wirklich lange gedauert. Das war früher wochen- oder fast monatelang. Jetzt waren es zwei Tage. Dafür bin ich dankbar. Zu spüren, dass ich eigentlich gar keinen Frieden möchte, sondern Streit und Konflikt suche, dass ich DAS aber auch nicht WIRKLICH möchte, das war wirklich nicht ganz ohne...

Zitat
Wenn du ihn so richtig spürst, lernst du ihn kennen. Er wird dich nicht mehr "überfallen" können, denn du wirst ihn schon von Ferne bemerken - und lernen, dich sofort dagegen zu entscheiden.
Schön wär's, wenn's so ist. Ich habe diese Erfahrung noch nicht, nur gespürt habe ich ihn. - Mal sehen.

Zitat
Und du wirst deinem Sohn noch dankbar sein, dass er sich für diese Rolle hergegeben hat - dass du mit seiner Hlfe den Groll in dir identifizieren konntest.
Aus einer weiteren Sicht heraus wirst du in ihm einen sehr guten Lehrer erkennen.
Da kann ich gerade jetzt zustimmen, gestern ... hm... da hätte ich wohl mehr als nur gezögert.... *herzlich lache*. Aber er stösst meine Entwicklung permanent an. Da habe ich schon oft Dankbarkeit gespürt. Aber ganz ehrlich: nicht immer  normalo1  :smile:

Aber ihr habt mir hier im Forum sehr geholfen gestern und heute. Auch das ist sehr wichtig für mich. Einfach nochmals Danke!

Gute Nacht allen  herz
Titel: Re: Groll
Beitrag von: maschka am 12. Mai, 2014 07:58:05
In meinem Bauch flattert es und der Schlaf war nur so mittelprächtig. Ich spüre, das passiert etwas. Das Loslassen des Grolls fühlt sich nicht sehr leicht und locker und entspannt an. Der vermeintliche "Kontrollverlust" löst viel Angst und Spannung aus.

Ich beobachte das einfach mal und suche in mir weiter die Verbindung zur Quelle der Liebe, auch wenn das noch mehr auslöst.
Titel: Re: Groll
Beitrag von: jutta am 12. Mai, 2014 12:39:43
Liebe Maschka,

ich habe auch einen Sohn, der mir ein beständiger und ziemlich hartnäckiger Lehrer ist und mich schon in alle möglichen Gefühlsabgründe gestürzt hat: von der ständigen Sorge über tiefste Verletztheit und auch tiefen Groll. Ich wollte ihn immer anders haben ( und will es manchmal immer noch)

Diese Gedanken über ihn, was er denn wohl macht, mit wem denn und wie kommen immer mal wieder. Und die passenden Gefühle dazu, bei mir hauptsächlich Sorge. Da drehten sich dann die Gedanken und drehten sich. Und ich reagierte und spionierte und sorgte.

Seit dem letzten Seminar folge ich Karins Rezept und liebe ihn zwei Mal am Tag für vier Minuten ( na ja, manchmal auch nicht ganz vier Minuten) Sieht praktisch so aus, dass ich an ihn denke und mir vorstelle, wie  er oder auch wir beide eingehüllt sind in Liebe, wie der HG uns stützt und trägt. Oder wie ich neben ihm her gehe oder bei ihm stehe und ihn liebe. Und wenn Gefühle und Gedanken auftauchen, die nicht Freude und Liebe sind, denke ich schnell einen Kursgedanken oder erinnere mich wieder an die sanfte Umhüllung des HG.

Auch manchmal, während des Tages, wenn wieder sorgende Gedanken oder Enttäuschung oder Wut auftauchen, entscheide ich mich schnell für einen Kursgedanken, einen Gedanken der Liebe. Seitdem stören mich diese Gedanken und die Sorge  nicht mehr (außer ich schludere mit dem Lieben) und allmählich verändert sich etwas in unserem Umgang miteinander. Ich kann ihn lasse, in dem was er tut, weil ich ja in Liebe dabei bin  und er verhält sich auf einmal ein bisschen anders: er wird aktiver, die Lethargie weicht. Ich arbeite daran, ihn nicht mehr verändern zu wollen und der Weg wird frei für Veränderung. Für seinen Weg. Und SEINEN Weg.

Aber es war für mich eine große Überwindung, die Sorge zu ersetzen mit Liebe. Weil es so dem, was ich gelernt habe überhaupt nicht entspricht. Und es brauchte erst tiefste Verletztheit und ständiges beschäftigt sein damit, bis mir wirklich klar war: so will ich das nicht mehr. Auf keinen Fall. Erst dann war ich bereit dafür, das einzig mögliche zu tun: meine Gedanken über ihn zu verändern. Konsequent. Und ohne Ausnahme.

Liebe Grüße

 herz

Jutta
Titel: Re: Groll
Beitrag von: maschka am 12. Mai, 2014 13:45:47
Liebe Jutta

Herzlichen Dank für deine Antwort.

Heute Mittag habe ich mit meinem Mann nochmals darüber gesprochen - und ich bin dem Groll einen weiteren Schritt auf den Grund gegangen. - So seltsam sich das vielleicht liest. Ich möchte meinen Sohn nicht anders haben, wollte ihn auch nicht anders haben. - Er hat NUR den Groll ausgelöst.

Ich habe sogar in vielen Bereichen grosse Hochachtung vor ihm. Das drücke ich auch aus, wenn es passt.

Nein, es geht um alten Groll und um verspätete Pubertät.

Vor rund drei Jahren - als es wirklich nicht mehr ging - wohnte mein Sohn mit 18 allein. Er war von allem überfordert und wir mit ihm. - In dieser Zeit blieb er stabil! - Vor 8 Monaten kam er zurück und wir sind neu miteinander auf den Weg gegangen. Alle hatten einiges gelernt und es war klar, dass Liebe mit dabei ist.

I. holt die Pubertät nach. Jetzt sind unsere Beziehungen wieder sicher. Ich traue unserer Beziehung, deshalb habe ich begonnen meine Grenzen und meine Gefühle zu kommunizieren. Nachdem der erste Auszug von zu Hause so schwierig und von beiden Seiten her wirklich eine Notlösung war, ist jetzt die Situation so, dass er sich finden kann. - Er darf erleben, dass er als erwachsen akzeptiert ist, dass wir genug stark sind, dass wir ihm vertrauen, dass wir wissen, dass er wichtige Botschaften hat.

Ich wusste, dass meine Gefühle nicht der Situation entsprechend sind. Mein Ärger war so gross, dann spürte ich Groll, auch Enttäuschung, Verletzung, obwohl viel Respekt auf beiden Seiten da ist.

Aber ich habe noch alten Groll auf meine Mutter. Selber schaffte ich es nicht zu pubertieren. Jegliches Autonomiestreben wurde ausgelacht oder mit Sätzen wie:"Wir lieben uns doch, wie kannst du nur so sein!" (leidender Opferunterton   normalo1) oder "Ich habe so viele Sorgen mit deinem Bruder und deinem Vater, jetzt tust du mir auch noch so weh." - Das habe ich noch nicht vergeben. Als ich auch mit 18 ausziehen wollte, meinte sie, es sei wohl besser, wenn ich gehe. - Auch das ist noch nicht ganz vergeben, denn mein Vater und mein Bruder erlebte ich als schwierig, nicht mich. Ich begann mich nur auszudrücken und mich nicht mehr belästigen zu lassen...

 herz maschka
Titel: Re: Groll
Beitrag von: karin am 12. Mai, 2014 16:30:27

Seit dem letzten Seminar folge ich Karins Rezept und liebe ihn zwei Mal am Tag für vier Minuten ( na ja, manchmal auch nicht ganz vier Minuten) Sieht praktisch so aus, dass ich an ihn denke und mir vorstelle, wie  er oder auch wir beide eingehüllt sind in Liebe, wie der HG uns stützt und trägt. Oder wie ich neben ihm her gehe oder bei ihm stehe und ihn liebe. Und wenn Gefühle und Gedanken auftauchen, die nicht Freude und Liebe sind, denke ich schnell einen Kursgedanken oder erinnere mich wieder an die sanfte Umhüllung des HG.



Oh Jutta, ich habe schon auf dich gewartet, seit wir hier über Söhne sprechen.   :dank:
Titel: Re: Groll
Beitrag von: jutta am 12. Mai, 2014 21:23:32
Liebe Maschka,

ich habe gerade noch Deinen ersten Beitrag zum Thema: "gesunde Wut" gelesen und fühle mich so erinnert an all die Situationen, die ich mit meinem Sohn hatte. Ich könnte eins zu eins das I. mit M. ersetzen und das Maschka mit Jutta. Bis ins Detail.
Auch mein Sohn ist für 8 Monate ausgezogen gewesen und kam dann zurück. Es ist fast zum Lachen, wie sehr sich die Geschichten ähneln. ( Einschließlich dem Gedanken: er holt die Pubertät nach und ich hab einen Groll auf meine Mutter)

Wenn ich Dich in: "gesunde Wut" richtig verstanden habe, möchtest Du, dass Dein Sohn sich anders verhält, dass Du Dich auf Ihn verlassen kannst (z.B. Türen abschließen).

Bist Du sicher, dass Du ihn nicht anders haben willst? Dann könnte er ja die Türen offenlassen.

Ich bin auch etwas irritiert, wenn ich lese:

"I. holt die Pubertät nach. Jetzt sind unsere Beziehungen wieder sicher."

Was meinst Du genau mit : "jetzt ist unsere Beziehung wieder sicher" und : "Ich traue unserer Beziehung: " ?
Ist es jetzt wieder sicher, dass Dein Sohn ein Pubertierender ist und Du die Mutter eines pubertierenden Sohnes? Welcher Beziehung vertraust Du da?

"Nachdem der erste Auszug von zu Hause so schwierig und von beiden Seiten her wirklich eine Notlösung war, ist jetzt die Situation so, dass er sich finden kann. - Er darf erleben, dass er als erwachsen akzeptiert ist, "

Ist das wirklich so? Wieder klingt Dein Beitrag: "gesunde Wut"  für mich ganz anders.

Ich kenne die Situationen, in denen die Enttäuschung und den Groll über das Verhalten des Sohnes sehr, sehr gut. Die Wut, die Enttäuschung. Dabei hatten wir doch gemeinsam neu angefangen. Dachte ich. Dabei habe ich nur die alte Mutter - Sohn Rolle neu belebt. Ihm gesagt oder zumindest gedacht, was er zu tun hat. Was ich von ihm erwarte. Ich kenne die Unfähigkeit, in diesen Situationen einfühlsam zu kommunizieren oder gar zu vergeben.

Deswegen bin ich dazu übergegangen, außerhalb dieser Situationen etwas zu tun. ( Wie ich es beschrieben habe:  ihn 2 x 4 Minuten am Tag einfach lieben, neben ihm hergehen und ihn lieben und das sehen und spüren, was er wirklich ist. Unabhängig von Verhalten und Situationen). Vielleicht möchtest Du es ja mal versuchen, denn so, wie Du es beschreibst, gibts da durchaus etwas zu tun, auch wenn  Dir Dein Sohn momentan nur als Auslöser erscheint.

Es ist witzig, dass es auch bei Dir in diesem Verlauf dazu kommt, dass Dir ein alter Groll auf Deine Mutter bewusst wird. Das war auch bei mir so und hat dazu geführt, dass mein Verhältnis zu meiner Mutter sich sehr gewandelt hat.

 Aber letztlich ist es unerheblich, wer den Groll denn nun auslöst. Der Sohn oder die Mutter.
 Du kannst dem Groll noch mehr auf den Grund gehen und auch noch die Großmutter und die Tante und die ganze Welt dafür verantwortlich machen. Das ändert alles nichts daran, dass Du Groll hegst. Und dass Du einfach wieder damit aufhören kannst.

Willst Du wirklich weiter nach den Ursachen oder Auslösern für den Groll forschen?

 Groll hegen heißt vergessen, wer Du bist.( Lektion 68 )

Möchtest Du Dich nicht lieber daran erinnern, wer Du bist, als alte Geschichten aufzuwärmen, die nie geschehen sind?
"Die Liebe hegt keinen Groll" und in dem Moment, in dem ich einen Bruder einfach liebe, vergeht der ganze Groll von selbst.
Und ich erinnere mich daran, dass nichts je geschehen ist.

Möchtest Du nicht lieber einfach lieben? Vielleicht mal für 2 x 4 Minuten am Tag?
Den Sohn. Oder die Mutter. Oder wer Dir sonst einfällt?

In Liebe

Jutta

Titel: Re: Groll
Beitrag von: maschka am 12. Mai, 2014 23:03:39
Hallo Jutta
Auch mein Sohn ist für 8 Monate ausgezogen gewesen und kam dann zurück. Es ist fast zum Lachen, wie sehr sich die Geschichten ähneln. ( Einschließlich dem Gedanken: er holt die Pubertät nach und ich hab einen Groll auf meine Mutter)
Ja, die "Geschichten" ähneln sich oft!

Zitat
Wenn ich Dich in: "gesunde Wut" richtig verstanden habe, möchtest Du, dass Dein Sohn sich anders verhält, dass Du Dich auf Ihn verlassen kannst (z.B. Türen abschließen).
Ja, ich habe das geschrieben und ich war wütend. - Nur... wenn ich mir (schon am Samstag) überlegt habe, was ich den eigentlich konkret möchte von ihm, das mich glücklich und zufrieden macht und das ich von ihm erbitten könnte... kam mir nicht wirklich etwas in den Sinn.  :redface: - Ich war einfach wütend. - Und meine Beschwerde war die nicht geschlossene Tür und die erste auslösende Verletzung war das, dass ich ihn gebeten habe die Tür abzuschliessen. Er machte es nicht. Wir machten es. Und am Nachmittag war alles sperangel weit offen... und ich wurde stinksauer... etc. etc. ... Und ich habe auch noch mit meinem Mann gestritten und wusste einfach, ich möchte raus aus dieser Wut. Sie tut niemandem gut! Und trotzdem wusste ich, dass es wichtig ist, bei den Gefühlen zu bleiben, weil ich mir sonst selber in die Tasche lüge. - Ich habe mich entschieden, ehrlich zu bleiben und mir nicht einen "Heiligenschein" umzuhängen, und weiter so zu tun, als ob ich nicht Groll hegen würde. Das gab genau 5 min Konflikt. Der Rest war nur noch Umgang mit meinen eigenen Gefühlen. Ich wollte raus aus der Spannung, aus der Wut.

Also versuchte ich mich mit Selbstempathie meiner Wut zu nähern. Das war mir schon am Samstag wichtiger als die Fehler meines Sohnes. Ich wollte mich der Wut nähern, deshalb schrieb ich mal die sogenannten Auslöser auf. Da gab es schon am Samstag eine Stimme in mir die sagte, dass das nur mit mir zu tun hat. - Doch es gab auch die andere - und die musste ich mir zuerst ansehen.

Zitat
Bist Du sicher, dass Du ihn nicht anders haben willst? Dann könnte er ja die Türen offenlassen.
Ich habe ja am Samstag entschieden, vier Wochen nichts von ihm zu fordern. Dazu gehören auch nicht eingehaltene Versprechen... - Heute habe ich die Türe abgeschlossen, gestern auch... über Nacht war sie wahrscheinlich offen... - Noch einige andere Abmachungen  und Versprechungen hat er nicht eingehalten. Aber mein Mann und ich haben beschlossen, das umzusetzen. Ich werde auch morgen früh, bevor die Müllabfuhr kommt, seine Aschenbecher lehren. Er hat versprochen, das regelmässig zu tun. Dann habe ich ihn gebeten, das auf das Geburtstagsfest meines Mannes zu tun... er hat es vergessen... Jetzt sind weitere 10 Tage vorbei und ich werde es selber machen. Die Mineralwasserflaschen habe ich selber in den Keller gestellt... - Ich möchte Frieden mit ihm.  :smile: Der ist wichtiger als die Türen. Die kann ich schliessen. - Und wer weiss, vielleicht bekomme ich die Gelegenheit ihn zu bitten - und er macht es freiwillig und gerne, weil er es selber auch möchte und es sich zutraut/ zumutet.

Zitat
Was meinst Du genau mit : "jetzt ist unsere Beziehung wieder sicher" und : "Ich traue unserer Beziehung: " ?
Ist es jetzt wieder sicher, dass Dein Sohn ein Pubertierender ist und Du die Mutter eines pubertierenden Sohnes? Welcher Beziehung vertraust Du da?
Ich kann deine Irritation gut nachvollziehen. Als mein Sohn im letzten August eingezogen ist, haben wir tiefe Veränderungen bei ihm festgestellt. Wir haben dann erste Konflikte gehabt, aber immer wieder Zeichen von Vertrauen von ihm bekommen. Im Dezember hatten wir wieder eine Krise - ich habe dann die Gefühle von "Überforderung" losgelassen - eigentlich vergeben - und wir fanden wieder zur Liebe zurück. Auf diese Art haben wir noch zwei, drei andere Konflikte gelöst. - So fühle ich, dass wir weiter gelernt haben, um noch einen weiteren Schritt zu einer konsequent liebevollen Beziehung machen können. (Bei einem dieser Konflikte hat mir Karin schon mal geholfen, mit der Formulierung "Wir helfen unserem Sohn, damit wir alle glücklich sind." und "Wir helfen unserem Sohn, damit er die Möglichkeit hat, sein Leben in Ordnung zu bringen.") - Die Beziehung hatte sich schon verändert, ist schon sicherer geworden, er kann sich nun in Sicherheit ablösen und auf eigenen Beinen stehen. Klar, werden wir sehen, was passiert. - Ich spürte heute Mittag plötzlich tiefes Vertrauen in unsere Beziehung. Wir haben nach seinem Einzug in ersten Ansätzen zu einer liebevollen Beziehung gefunden. Nach jeder Krise haben wir mehr Liebe gefunden, weil wir etwas losgelassen hatten.  Nein, ich meine nicht, dass ich die Mutter eines Pubertierenden ist. Ich meine, dass er einen Teil der Pubertät nachholt. Er löst sich ab. - Das habe ich anerkannt durch den Prozess übers Wochenende. Und ich möchte ihn nicht kontrollieren, sondern Freiraum geben, ich liebe ihn ja. - Und das gibt Sicherheit, wenn ich mich an diese Liebe erinnere.

Zitat
"Nachdem der erste Auszug von zu Hause so schwierig und von beiden Seiten her wirklich eine Notlösung war, ist jetzt die Situation so, dass er sich finden kann. - Er darf erleben, dass er als erwachsen akzeptiert ist, "

Ist das wirklich so? Wieder klingt Dein Beitrag: "gesunde Wut"  für mich ganz anders.
Ja, diesen Beitrag habe ich aber vorgestern geschrieben. Dazwischen ist viel passiert, viele Gefühle, viel Groll, Wut, Verletzung habe ich akzeptiert und übergeben, losgelassen. Ich habe um Hilfe gebeten, alles in mir hat um Hilfe gebeten - und ich habe sehr viel Hilfe bekommen, z.B. von Karin. Am Schluss den Tipp mit den vier Wochen. Der hat mich sofort angesprochen, und ich habe ihn mit meinem Mann besprochen und der war von Herzen gern einverstanden. -  :smile:  herz

Zitat
Ich kenne die Situationen, in denen die Enttäuschung und den Groll über das Verhalten des Sohnes sehr, sehr gut. Die Wut, die Enttäuschung. Dabei hatten wir doch gemeinsam neu angefangen. Dachte ich. Dabei habe ich nur die alte Mutter - Sohn Rolle neu belebt. Ihm gesagt oder zumindest gedacht, was er zu tun hat. Was ich von ihm erwarte. Ich kenne die Unfähigkeit, in diesen Situationen einfühlsam zu kommunizieren oder gar zu vergeben.
Das glaube ich dir. Nein, wir haben nicht neu angefangen. Mein Mann und ich und auch I. wir sind auf den Weg zurück gegangen, den wir im August begonnen haben zu gehen: Wir möchten miteinander auskommen. Und wir lieben uns und möchten alle DREI miteinander auskommen. Wir sprechen nicht zum ersten Mal einfühlsam miteinander. - Es ist der Herzenswunsch von allen, einfühlsam zu kommunizieren. Alle werden wir ab und zu  rückfällig. Es wird aber weniger und wenn wir rückfällig werden, hören wir schneller damit auf.
Wenn zwei miteinander rückfällig werden, wie I. und ich am Samstag, ziehen wir meinen Mann oft mit... - Weil aber irgend etwas in mir noch wusste, dass ich das nicht möchte, habe ich hier im Forum geschrieben - und durfte Hilfe bekommen. Die beiden anderen machten noch so gerne mit. - Heute war mein Sohn richtig dankbar, dass ich ihm um halb 10 als er von einem Notfall von der Arbeit kam das Essen gekocht habe. Und ich habe es von Herzen gern für ihn gemacht. - .... *lach* - und er hat ganz freiwillig und selbständig die Abwaschmaschine eingeräumt... (und jetzt kommt etwas Trauer, weil ich diese Seite von ihm einfach nicht mehr gesehen habe... - auch das ist zu vergeben.)

Zitat
Vielleicht möchtest Du es ja mal versuchen, denn so, wie Du es beschreibst, gibts da durchaus etwas zu tun, auch wenn  Dir Dein Sohn momentan nur als Auslöser erscheint.
Du staunst vielleicht, aber ich mache so was ähnliches schon länger.

Zitat
Es ist witzig, dass es auch bei Dir in diesem Verlauf dazu kommt, dass Dir ein alter Groll auf Deine Mutter bewusst wird. Das war auch bei mir so und hat dazu geführt, dass mein Verhältnis zu meiner Mutter sich sehr gewandelt hat.
Meine Mutter ist vor zwei Monaten gestorben. Wir hatten eine sehr liebevolle Beziehung. Und das Sterben war eine sehr bereichernde Erfahrung für mich - ein Geschenk. - Eigentlich hatte ich gemeint, die alten Geschichten seien vergeben. Aber da habe ich mir selber in die Tasche gelogen. Nun lasse ich weiter meinen Groll los. Es ist mir echt egal, woher er zu kommen scheint.


Zitat
Du kannst dem Groll noch mehr auf den Grund gehen und auch noch die Großmutter und die Tante und die ganze Welt dafür verantwortlich machen. Das ändert alles nichts daran, dass Du Groll hegst. Und dass Du einfach wieder damit aufhören kannst.
Jetzt bin ich die, die irritiert ist. Mein einziges Ziel ist nur damit aufzuhören, nichts anderes. Und ich glaube nicht, dass ich jemanden für meinen Groll verantwortlich gemacht habe. Ich habe ihn nur (endlich) ehrlich anerkannt und zugegeben, dass ich ihn habe. Das ist ein wichtiger Schritt, um ihn loszulassen. Auf jeden Fall bei mir. Ich habe seit anfangs Monat eine Übung gemacht, bei der ich den Groll loslassen übte... und er wurde stärker und stärker, bis ich am Samstag erkannte WIE VIEL Groll ich hege. -

Zitat
Willst Du wirklich weiter nach den Ursachen oder Auslösern für den Groll forschen?
Nochmals, ich bin irritiert, ich suche nicht nach den Ursachen des Grolls, sondern gebe mein Bestes achtsam zu sein, im Hier und Jetzt und wahrzunehmen, wenn ich Groll vor mir selber zu verstecken versuche. Gleichzeitig bin ich dabei zu lernen, dass lernen etwas sehr Beglückendes ist. Jetzt gerade das Lernen von liebevollem Umgang in meinen Beziehungen.

Ich kann dir nicht versprechen, dass ich jetzt nie mehr Groll fühlen werde. Ich lerne. Ich übe Vergebung. Ich habe keine Ahnung, was der weitere Weg bringen wird. - Ich weiss nur, dass er sich lohnt.  herz

Alles Liebe maschka



Titel: Re: Groll
Beitrag von: Johannes am 12. Mai, 2014 23:18:55
Was würde wohl geschehen, wenn du aufhörst, dich zu rechtfertigen?  normalo1

 herz Johannes
Titel: Re: Groll
Beitrag von: maschka am 13. Mai, 2014 08:21:33
Was würde wohl geschehen, wenn du aufhörst, dich zu rechtfertigen?  normalo1

 herz Johannes


Danke Johannes! - Wenige Worte, viel Aussage!  :smile:

Vielleicht würde ich "durchs torlose Tor gehen" und still sein und auf die Wahrheit hören.

maschka
Titel: Re: Groll
Beitrag von: jutta am 13. Mai, 2014 11:33:49
Liebe Maschka,
danke für Deine ausführliche Antwort. Jetzt habe ich ein klareres Bild. Ich bin gespannt, wie es sich in den vier Wochen entwickelt. Ich halte es mit meinem Sohn gerade ähnlich. Ich fordere nichts mehr von ihm und was mir wichtig ist, mache ich einfach selber. Mit dem Groll habe ich Dich anscheinend falsch verstanden.
Wir alle brauchen nichts zu versprechen ( Gott sei Dank), weil das Einzige, dessen es bedarf, unsere Bereitwilligkeit ist, anzuerkennen, dass nicht je geschehen ist.  :sommer:

 herz

Jutta