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Den Kurs leben => Ein Kurs in Wundern => Thema gestartet von: saddamma am 17. Januar, 2017 20:17:31

Titel: Alltag
Beitrag von: saddamma am 17. Januar, 2017 20:17:31
Hallo,

ich kann andere Menschen nicht ändern, nur mich selbst. Seit ich mich mit dem Kurs beschäftige, fällt es mir leichter andere Menschen anzunehmen wie sie sind. Ich habe überhaupt nicht das Bedürfnis jemanden zu beeinflussen oder zu manipulieren. Ich wollte oft, dass sich die Menschen so verhalten wie ich es für richtig finde. Das will ich nicht mehr. Es ist illusorisch anzunehmen dass sich dadurch bei mir etwas ändert. Trotzdem dachte ich lange mein Wohlbefinden würde vom Verhalten anderer abhängig sein. Das sehe ich heute als fatalen Irrtum.

Es ist einfach falsch zu denken, ein anderer Mensch könnte mir zu mehr Zufriedenheit und Wohlgefühl verhelfen. Ich habe sehr lange in diesem Wenn, Dann Schema gedacht. Alles und jeden für mein Befinden verantwortlich gemacht. Ich habe die letzten Monate aber immer mehr verstanden, dass meine Zufriedenheit nicht von äußeren Faktoren abhängt. Nein, es ist meine Geisteshaltung die meine Befindlichkeit bestimmt. Damit wird es nicht unbedingt leichter für mich. Aber ich habe angefangen mehr Verantwortung für mich zu übernehmen. Das ist trotz Enttäuschungen und auch Rückschlägen ein besseres Gefühl. Denn ich steh nicht mehr in dem Zwang, Schuld im Außen, den Umständen oder anderen Menschen zu sehen. Für mich ist es ein Schritt zu mehr innerer und damit auch äußerer Freiheit Denn ich bin mehr bei mir selbst und somit auch mehr an der Freiheit die Gott mir zugesichert hat. Und die ich auch schon habe. Was "Mir" fehlt ist der Glaube, dass es so ist. Solange ich diesen Glauben noch nicht sicher habe werde ich immer nur im Glauben und nicht im Schauen sein.

Die Trennung ist in mir und die Lösung ist auch in mir. Die scheinbaren Defizite die ich bei anderen sehe, entpuppen sich bei genauerem hinschauen als meine eigenen. So wird der andere Mensch zum Bruder und Spiegel zu meinem Helfer auf dem Weg nach Hause. Das finde ich sehr tröstlich. Denn ich stehe nicht mehr unter dem Zwang alles beurteilen oder verurteilen zu müssen. Das ist natürlich noch sehr verbesserungswürdig. Aber ich erkenne es immer besser. Und ich hoffe, dass ich mich daran erinnere wenn die Sicht mal wieder nicht so klar ist.

Vielen Dank  :cool:
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: Michael am 17. Januar, 2017 21:58:21
Ich habe die letzten Monate aber immer mehr verstanden, dass meine Zufriedenheit nicht von äußeren Faktoren abhängt. Nein, es ist meine Geisteshaltung die meine Befindlichkeit bestimmt.
daum

Die scheinbaren Defizite die ich bei anderen sehe, entpuppen sich bei genauerem hinschauen als meine eigenen. So wird der andere Mensch zum Bruder und Spiegel zu meinem Helfer auf dem Weg nach Hause.

Diese subtile Art der Selbstverurteilung, die sich vordergründig als Kursfortschritt verkauft, kenne ich nur zu gut. Lass dich davon nicht blenden.
Zitat von: J. Krishnamurti
Wenn Sie ohne jegliches Urteil schauen, ohne irgendeine Wahl, nur einfach beobachten, dann ist in dieser Beobachtung kein Beobachter. In dem Augenblick, in dem der Beobachter hinzukommt, beginnt das Vorurteil, beginnen die Vorlieben und Abneigungen.

Michael
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: Leichtigkeit am 17. Januar, 2017 23:09:15
Hallo, lieber Saddamma!
Ich bin ja noch nicht so intensiv "kursbewandert". Doch ich war etwas verblüfft, über:

Was "Mir" fehlt ist der Glaube, dass es so ist. Solange ich diesen Glauben noch nicht sicher habe werde ich immer nur im Glauben und nicht im Schauen sein.

Könnte es sein, dass du dich zu sehr anstrengst?
Es fühlt sich so an, als ob dein Heil von deiner Anstrengung abhängen würde.
Ich glaube, dass auch jetzt bereits alles in Ordnung mit dir ist. - Du Sohn Gottes!
Alles Liebe!
:hi:
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: saddamma am 18. Januar, 2017 05:12:09
Hallo Hanna,

was den "Kurs" betrifft gibt es sicher auch bei mir viele Begriffe, "verstehen" ist nicht dabei! grinserle.. Aber das ist mir nicht wichtig. Noch nicht! Denn ich glaube fest daran, dass mein "inneres Wesen" versteht, was ich mit meinem "Denken" nicht erfassen kann. Von daher ist es für mich unerheblich ob ich das mit dem Verstand erfasse oder nicht. Das habe ich auch mit meiner "Vor - Kurs" Disziplin so gehalten. Und irgendwann hats Klick gemacht. Diese Erfahrung wird sich auch beim Kurs einstellen. Das bin ich zuversichtlich. Nur nebenbei..Ich bin im Textbuch bei S 482 angekommen. Lassen wir das mit dem verstehen lol... überlege gerade ob ich noch mal von Vorne beginne. Denn der Verdacht der Qualität des "lesens" verdrängt den Anspruch der "Quantität" . Dafür habe ich "nur" diese knappen 500 Seiten gebraucht um das zu kapieren... lololol... hab es Falke auch schon am Sonntag gesagt! Ich nehm`s sportlich.

ja, ich denke du hast recht. Ich versuche fast "immer" alles selbst "machen" zu wollen. Das hast du sehr gut erkannt. Und ich weiß, dass ich mehr das loslassen geschehen lassen sollte. Wenn da nicht dieses kleine, mächtige Ego wäre, dass mir immer wieder sagt : Du schaffst das nicht. Streng dich nicht an. Streng dich mehr an usw.  Das wird nichts. Oft hat es Erfolg! Manchmal nicht!

Wobei wir wieder beim Anstrengen wären lol... Ist echt unmöglich mit mir lol...aber ich sehe auch, dass das nicht der richtige Weg bzw. die richtige Vorgehensweise ist. Ich gelobe Besserung!

Ich habe aber Einsicht, dass es so nicht funktioniert. Denn ich sehe auch, je mehr ich versuche selbst zu tun, umso verbissener werde ich manchmal. Das funktioniert natürlich nicht. Ich merke es auch. Aber immer erst hinterher..:-(

Danke   :frage:!

Dir auch alles Liebe  liebherz!

 An den Gedanken, dass bei mir alles in Ordnung ist, muss ich mich erst noch gewöhnen! Jetzt verstehe ich aber was meine sehr gute Freundin mit Backdraft meint(das bei ihr ausgelöst wird), wenn ich ihr  gesagt habe alles ist o,k, usw.. lol...Denn es fällt schwer das auch tief in mir so zu sehen... Und sofort kommt wieder das Ego!
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: falke am 18. Januar, 2017 07:46:38

Die scheinbaren Defizite die ich bei anderen sehe, entpuppen sich bei genauerem hinschauen als meine eigenen. So wird der andere Mensch zum Bruder und Spiegel zu meinem Helfer auf dem Weg nach Hause.

Diese subtile Art der Selbstverurteilung, die sich vordergründig als Kursfortschritt verkauft, kenne ich nur zu gut. Lass dich davon nicht blenden.

Michael

Da bin ich jetzt hängen geblieben. Michael, kannst du das vielleicht versuchen zu erklären?
Spontan hätte ich jetzt gesagt, die Defizite die ich in anderen sehe zeigen mir wie ich denke. Wenn ich ein Defizit sehe, denke ich mit dem Ego. Dann sehe ich nicht den Bruder. Und wenn ich den Bruder verurteile - und das tue ich solange ich ein Defizit sehe, verurteile ich auch mich unweigerlich.
Aber vielleicht hast du mit subtiler Art der Selbstverurteilung noch was anderes gemeint?

Titel: Re: Alltag
Beitrag von: Jalila am 18. Januar, 2017 09:15:36
Danke für diesen Thread!

Was mich am meisten angesprochen hat, ist "mir fehlt der Glaube"! Ja, mir fehlt auch der Glaube, dass ich ein bedingungslos geliebtes KIND GOTTES oder SOHN GOTTES bin. Daran arbeite ich zur Zeit, nämlich mich immer wieder daran zu erinnern. Mich nicht mehr mit dem Ego zu identifizieren, sondern mich als SOHN GOTTES zu sehen, indem ich meinen BRUDER als SOHN GOTTES anschaue, das ist der klare Spiegel der WAHRHEIT. Wenn ich meine vermeintlichen Probleme und Selbstverurteilung dem HEILIGEN GEIST übergebe, also vergebe, fühle ich Befreiung, dann fühle ich mich geliebt. Möge ich fortwährend in der Vergebung bleiben! DANKE!

 liebherz

 
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: Michael am 18. Januar, 2017 09:58:36
Da bin ich jetzt hängen geblieben. Michael, kannst du das vielleicht versuchen zu erklären?
Spontan hätte ich jetzt gesagt, die Defizite die ich in anderen sehe zeigen mir wie ich denke. Wenn ich ein Defizit sehe, denke ich mit dem Ego. Dann sehe ich nicht den Bruder. Und wenn ich den Bruder verurteile - und das tue ich solange ich ein Defizit sehe, verurteile ich auch mich unweigerlich.
Aber vielleicht hast du mit subtiler Art der Selbstverurteilung noch was anderes gemeint?

Nein, ich meinte nichts anderes. Verurteilen ist nie hilfreich.

Zitat von: T.6 V. C.2
Der HEILIGE GEIST lehrt dich nicht, andere zu beurteilen, weil ER nicht will, dass du Irrtum lehrst und selber lernst. ER wäre wohl kaum konsequent, wenn ER zuließe, dass du bestärkst, was du vermeiden lernen musst. Im Geist des Denkenden hat ER also eine urteilende Funktion, doch nur, um den Geist zu einen, damit er ohne Urteil wahrnehmen kann. Das ermöglicht es dem Geist, ohne Urteil zu lehren und daher auch zu lernen, ohne Urteil zu sein. Aufheben ist nur in deinem Geist notwendig, damit du nicht projizierst, statt auszudehnen. GOTT hat SELBST festgelegt, was du mit vollkommener Sicherheit ausdehnen kannst. Daher lautet die dritte Lektion des HEILIGEN GEISTES:

                                        Setze deine Wachsamkeit nur für GOTT und SEIN REICH ein.

Michael
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: falke am 18. Januar, 2017 11:40:14
Wobei ich finde das mit der Selbstverurteilung ist irgendwie noch ein ganz besonderes Thema - bei mir jedenfalls. Ich bin schon eine Weile dran  :rolleyes::   - die Versuchung da hineinzutappen ist aber um ein vielfaches größer für mich, als die einen anderen zu verurteilen.

Gibt es hier vielleicht irgendeinen hilfreichen Text dazu?
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: Johannes am 18. Januar, 2017 12:39:01
Wobei ich finde das mit der Selbstverurteilung ist irgendwie noch ein ganz besonderes Thema - bei mir jedenfalls. Ich bin schon eine Weile dran  :rolleyes::   - die Versuchung da hineinzutappen ist aber um ein vielfaches größer für mich, als die einen anderen zu verurteilen.
Gibt es hier vielleicht irgendeinen hilfreichen Text dazu?
Dass du denkst, es gäbe einen Unterschied darin, ob du über dich oder andere urteilst, ist ein Irrtum.
Und es ist einfach nur ein Urteil, das du gefällt hast - und das jetzt für dich zu gelten scheint.
Erlaube dir, dieses Urteil wieder zurückzunehmen und stattdessen folgenden Gedanken anzunehmen:

Wenn ich urteile, ist es gleichgültig, ob dieses Urteil über mich oder andere ist!

Auch der folgende Text könnte bei diesem Thema hilfreich sein: Das Ende des Urteilens (https://www.wunderkommunikation.de/nonduale-texte/anderung-im-denken/seite-14/)

 herz Johannes
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: Anne am 18. Januar, 2017 12:53:26
Uff, was für ein Text über das urteilen !
Ohne Urteil ist hier alles höchstgefährlich!
Denn wo sind dann meine Schutzmauern ( die es nie gab  :biggrin: )
Dann könnte Theoretisch alles geschehen.
Alles könnte grenzenlos in mich eindringen.
Ich wäre nicht mehr getrennt.
Ziemlich beängstigend.
Als Mensch.
 :aufzu:
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: Leichtigkeit am 18. Januar, 2017 13:37:14
......Ich versuche fast "immer" alles selbst "machen" zu wollen.....Und ich weiß, dass ich mehr das loslassen geschehen lassen sollte. Wenn da nicht dieses kleine, mächtige Ego wäre, dass mir immer wieder sagt : Du schaffst das nicht. Streng dich nicht an. Streng dich mehr an usw.  Das wird nichts.......

Ich hab grad dran gedacht, dass Jesus am Kreuz, vor seinem Sterben gesagt hat: Es ist vollbracht!
Ich finde das einfach tröstlich und ermutigend.
Und mir kommt vor, dass der Kurs auch ständig sagt: "Es ist nichts zu tun! - Du darfst dich daran immer wieder erinnern." "Du bist bereits der heilige SOHN. Du musst es nicht erst werden."
Das ist auch der Grund, warum ich dem Kurs vertraue.
Dass du, und ich, und wahrscheinlich viele von uns, es immer wieder vergessen, bleibt halt unsere schöne Aufgabe: UNS ERINNERN! Doch ich bin dankbar für jede Erinnerung.
Danke, dass auch du, Saddamma, mich erinnert hast.
LG
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: saddamma am 18. Januar, 2017 14:03:04
Danke für euer Feedback!

Ich denke nämlich immer, was ich schreibe ist, na ja, Nonsens. Eben weil ich den Kurs noch nicht so gut kenne....Aber das liegt wohl in mir begründet..lol :hinher:
Wenn ich lese wie lange manche schon mit dem Kurs arbeiten, vergesse ich gerne, dass auch sie irgendwann mal begonnen haben!
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: falke am 18. Januar, 2017 17:49:54

Die scheinbaren Defizite die ich bei anderen sehe, entpuppen sich bei genauerem hinschauen als meine eigenen. So wird der andere Mensch zum Bruder und Spiegel zu meinem Helfer auf dem Weg nach Hause.
Vielen Dank  :cool:

Und wenn ich mal andersherum spiegele, wird der andere dann nicht zum Helfer auf dem Weg nach Hause?:
nicht die vermeintlichen Defizite der anderen sehen, als Spiegel nehmen und sie als die eigenen sehen
sondern:
die Heiligkeit und das Licht im anderen sehen, spiegeln und als die eigenen sehen

 :sonne:
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: saddamma am 18. Januar, 2017 18:00:35
Doch! Das habe ich im folgenden Satz auch geschrieben!

 So wird der andere Mensch zum Bruder und Spiegel zu meinem Helfer auf dem Weg nach Hause.

Das habe ich so gemeint, dass wenn ich das sehe, ich dann vergeben kann. Und zwar mir selbst. Denn ich übertrage meine Schuld auf den anderen weil ich sie in mir nicht so klar sehen kann. Dann versuche ich  mir zu vergeben oder abzugeben. Denn dann ist sie aufgehoben. Dann sehe ich im Anderen den Christus der frei ist von Schuld. Das ist nach meinem Verständnis dann Vergebung. Ich werde frei und der Bruder auch! Denn wir sind ja alle der Sohn Gottes. Ich weiß nicht ob das so verständlich ist. Aber das ist mein Verständnis. von Vergebung...Lasse mich aber gerne korrigieren lol

 :smile:



Titel: Re: Alltag
Beitrag von: saddamma am 19. Januar, 2017 07:34:50
*Ich könnte statt dessen den Frieden sehen*. Lekt. 34

passt sehr gut zu meiner heutigen Lekt. 82 (63)

* Das Licht der Welt bringt jedem Geist Frieden durch meine Vergebung*.

Das werde ich heute mit auf die Arbeit nehmen. Mich immer wieder daran erinnern. Ich arbeite im Seniorenzentrum da bietet sich Vergebung und den Bruder sehen ständig an. Besonders wenn ich versuche den Bewohnern zu hundertsten Mal das gleiche zu erklären...:-)

Danke :fahne:

Titel: Re: Alltag
Beitrag von: falke am 19. Januar, 2017 11:56:29
Doch! Das habe ich im folgenden Satz auch geschrieben!

 So wird der andere Mensch zum Bruder und Spiegel zu meinem Helfer auf dem Weg nach Hause.

Das habe ich so gemeint, dass wenn ich das sehe, ich dann vergeben kann. Und zwar mir selbst. Denn ich übertrage meine Schuld auf den anderen weil ich sie in mir nicht so klar sehen kann. Dann versuche ich  mir zu vergeben oder abzugeben. Denn dann ist sie aufgehoben. Dann sehe ich im Anderen den Christus der frei ist von Schuld. Das ist nach meinem Verständnis dann Vergebung. Ich werde frei und der Bruder auch! Denn wir sind ja alle der Sohn Gottes. Ich weiß nicht ob das so verständlich ist. Aber das ist mein Verständnis. von Vergebung...Lasse mich aber gerne korrigieren lol

 :smile:

Da gibt es nichts was zu korrigieren wäre  :thx:
Und ja, meistens läuft es so herum - auch bei mir. Kaum jemals, daß ich gleich das Licht im anderen sehen kann, gleich den Bruder sehen kann. Erstmal sehe ich die Schuld im anderen, den Groll in mir. Dann erst erinnere ich mich, daß ich mich irren muss und daß ich das nicht länger so haben will. Und dann darauf warten, daß ich "gezeigt bekomme".

Titel: Re: Alltag
Beitrag von: cloè am 19. Januar, 2017 15:02:19

Mir fällt es leichter den andern zu Vergeben als mir selbst
oft Denke ich dass es meine Schuld ist wenn sich die andern meiner Meinung nach nicht richtig verhalten.
Immer wieder Vergesse ich dass ich mir selbst Vergeben soll.
                                                                                        Gruss Cloè
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: Anne am 19. Januar, 2017 16:15:28

Im Grunde vergebe ich ja nicht "mir" und "Anderen" ( wobei da gar kein so großer Unterschied ist ist ) persönlich. Vergebung geschieht mit und durch IHN. Also es wird gleich das ganze Paket, der ganze Film vergeben - bzw. abgegeben. Nicht so einzelner Firlefanz, viel zu umständlich.  cl

Ein Beispiel aus meinem Alltag wo Vergebung besonders gut zu gelingen scheint : Katzen. Eine davon auf Diät.  Es gibt Tage da wird so schlimm herumgebettelt, ohne Unterlass. Das ging oft schon an meine Grenzen. Jetzt geht's irgendwie immer leichter. Denn: ich weiß das es ein Film ist und der genau so sein muss wie er ist. Alle hier perfekte Schauspieler. Die Katzen müssen doch so sein ! Klar möchte ich dass sie - meiner Meinung nach - brav sind. Aber ganz ehrlich - dass jetzt Diätmoppel beginnt Regale zu durchforsten und sich Brekkiepackungen herunterangelt, sie aufreißt und dann heimlich futtert  - klar bekomm ich das mit, muss da immer grinsen - geh dann *ganz zufällig* in die Küche und schimpfe dann auch "ganz schlimm"  zwink  Ein Theater ! Ganz ehrlich find ich ihn irgendwie cool, richtige Katzen sind doch so. Und da muss ich dann auch oft lachen. Das ist für mich Vergebung. Wenn ich lachen kann. Der Film wird offensichtlich als Film erkannt. Hat mit "Vergebung der Sünden" wie sie von der Kirche Jahrtausende gelehrt wurde soviel zu tun wie ... naja, eben gar nüscht. 
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: Sandra01 am 19. Januar, 2017 19:03:04
Ich hab mir in meinem Film ja auch sehr viele Tiere zugelegt.Für mich sind sie genauso mein Spiegel, wie die Menschen- vielleicht sogar eine Spur mehr.1. weil ich mit Ihnen keine Diskussionen führen kann und 2. weil sie wirklich nichts zurückhalten und verbergen- da kommt das komplette Programm sofort und ungeschminkt!Wobei ich sagen muss, bei den Katzen doch noch subtiler als bei den Hunden oder gar den Pferden!Unfrieden oder Angst werden mir sofort 1:1 wiedergespiegelt!Es geht rund bei mir  :biggrin:  deshalb,bin ich fast den ganzen Tag am Vergeben...
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: saddamma am 19. Januar, 2017 19:43:16
Das kann ich nur bestätigen. Ich habe eine sehr besondere Beziehung zu Katzen. Schon immer! Ich schätze an ihnen ihre gnadenlose Authentizität. Diese kleinen Götterboten haben es mir sehr angetan... Alle Tiere, besonders aber die Katzen! Und ich verstehe die Ägypter sehr gut... Bastet die Katzengöttin.. Und weil ich Tiere so sehr mag, kommen sie mir auch seit 30 Jahren nicht mehr auf den Teller!

Danke für deinen Beitrag  liebherz!
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: Anne am 19. Januar, 2017 21:55:44
Ja die kleinen Götterboten lieben ja auch die Mäuse so sehr - am besten tot und blutig und vorm Fressen noch lustig mit ihnen gespielt :biggrin: liebherz :mau:
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: Michael am 19. Januar, 2017 23:21:38
Und weil ich Tiere so sehr mag, kommen sie mir auch seit 30 Jahren nicht mehr auf den Teller!

Und alle anderen die Fleisch essen, beladen sich mit Schuld?
Im Kurs gibt es keine Aussagen über Verhalten. Würde auch dem ganzen Kurs widersprechen. Genauso wenig gibt es eine Aussage über adäquate Ernährung.
Ich esse Fleisch, Teil meiner Konditionierung, und bin dennoch Tierliebhaber. Die Frage die man sich vielleicht stellen kann ist "Wozu dient es?". Wenn Wiesenhof täglich 435.000 Hähnchen schlachtet und Kücken schreddert - wozu dient es?

Michael
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: Johannes am 20. Januar, 2017 00:19:17
Und weil ich Tiere so sehr mag, kommen sie mir auch seit 30 Jahren nicht mehr auf den Teller!
Und alle anderen die Fleisch essen, beladen sich mit Schuld?
Im Kurs gibt es keine Aussagen über Verhalten. Würde auch dem ganzen Kurs widersprechen. Genauso wenig gibt es eine Aussage über adäquate Ernährung.
Ich esse Fleisch, Teil meiner Konditionierung, und bin dennoch Tierliebhaber. Die Frage die man sich vielleicht stellen kann ist "Wozu dient es?". Wenn Wiesenhof täglich 435.000 Hähnchen schlachtet und Kücken schreddert - wozu dient es?
Die Frage "Wozu dient es?" kann z.B. wenn sie in Zusammenhang mit konkreten Handlungsweisen gestellt wird, voll in die Schuldfalle führen...  :biggrin:
Dagegen ist sie im Zusammenhang mit Vergebung ausgesprochen hilfreich und notwendig. Dort geht es nämlich bei der Frage "Wozu dient es?" einzig um Folgendes:
Bestätigt das, was ich tue, eher die Illusion oder die Wirklichkeit?
Will ich die Illusion unterstützen oder die Wirklichkeit?
Will ich weiter eher urteilen oder doch lieber Vergebung üben?

Auf die obigen konkreten Beispiele angewandt, würde das etwa Folgendes bedeuten:
Wozu verwende ich die verschiedenen Essensgewohnheiten/-philosophien?  - Für die Vergebung oder um Urteile zu fällen?
Wozu dient es mir, wenn ich sehe, dass Menschen verschieden mit Tieren (oder Menschen? :smile: ) umgehen? -
Um meine Urteile auszubauen oder um sie zu vergeben?

 herz Johannes
 
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: Michael am 20. Januar, 2017 01:20:13
Die Frage "Wozu dient es?" kann z.B. wenn sie in Zusammenhang mit konkreten Handlungsweisen gestellt wird, voll in die Schuldfalle führen...  :biggrin:
Dagegen ist sie im Zusammenhang mit Vergebung ausgesprochen hilfreich und notwendig. Dort geht es nämlich bei der Frage "Wozu dient es?" einzig um Folgendes:
Bestätigt das, was ich tue, eher die Illusion oder die Wirklichkeit?
Will ich die Illusion unterstützen oder die Wirklichkeit?
Will ich weiter eher urteilen oder doch lieber Vergebung üben?

Ich habe nichts anderes gemeint. Inspiration für meinen Beitrag war ein Workshop von euch von dem es auch ein Bild (Fotographie) von einem Flipchart gab. Auf diesem Stand lediglich: Wozu dient es. Vergebung war die einzige und richtige Antwort. Leider kann ich das Posting nicht mehr finden.

Michael
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: saddamma am 20. Januar, 2017 05:20:29
Ich verurteile niemanden weil er Fleischesser ist. Gehe auch meinen Eltern ihr geliebtes Schnitzel kaufen. Jeder soll das halten wie er will... Ich sehe es auch nicht geboten auf dem Weg. Übrigens auf keinem Weg! Aber offensichtlich macht sich der eine oder andere Gedanken. Und Ernährung ob wichtig oder nicht ist eben auch Thema. Ich sehe jeden Tag die Folgen der "normalen" Ernährung. Ich musste jahrelang sehr starke Medikamente nehmen. Kortison. Seit ich meine Essgewohnheiten radikal aber langsam verändert habe, nehme ich schon Jahrelang nichts mehr.Und auch mein Körpergefühl, ob Traum oder nicht, ist viel besser.  Das muss nicht bei jedem so sein. Bei mir ist es so! Und deshalb auch richtig. Für mich! Zu den Katzen die Mäuse essen.... na ja....

Aber auch Tiere haben ein Recht auf ein glückliches und angstfreies Leben! liebherz
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: falke am 20. Januar, 2017 06:07:38
Kann ich Bruder Schwein töten um ihn zu essen, ohne dabei selbst in Angst zu geraten, oder dem Bruder Schwein Angst zu machen?

Habe ich den Glauben daran ein Körper zu sein soweit losgelassen, daß ich egal was und ob ich überhaupt esse nicht krank werde oder sterbe?
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: Anne am 20. Januar, 2017 06:40:35
Naja sagen wir mal so, Dir dürfte es dann ziemlich egal sein ob Du krank wirst oder stirbst wenn Alles SO gesehen wird wie es ist. Ein besseres Körpergefühl ist sicher nicht abzuwerten -  jedoch braucht es um von der Illusion glücklich zu sein das Gegenteil - ein schlechteres Körpergefühl. Fällt dir Vergleichsbasis weg, ist es wie es ist, nonduales Bewusstsein, leben in IHM und mit IHM. Im Einen Moment.
Titel: Re: Alltag
Beitrag von: Jalila am 20. Januar, 2017 10:21:22
Habe gleich mal das Stichwort "Ernährung" in die Suche hier eingegeben und einiges gefunden, der Beitrag von Karin hat mir am meisten geholfen:

"Dies ist eine hervorragende Gelegenheit, die Übung "GOTT und Schuld" von unserem letzten Workshop direkt anzuwenden:

Schuld ist in dieser Beschäftigung mit dem Körper.
GOTT ist in dieser Beschäftigung mit dem Körper.

Das richtet unsere Aufmerksamkeit in eine Richtung, die uns nicht verletzt."

Ausgehend von dem Leitsatz "Gott ist in allem, was ich sehe"

Ich war nämlich über 20 Jahre  Rohköstlerin (mit Fleisch!) und seit ich den KURS mache, esse ich ohne ein bestimmtes Konzept, sehr befreiend!

Außerdem halte ich mich an das, was Jesus im im KURS sagt: "Du kannst mir deinen Körper und dein Ego einfach deshalb anvertrauen, weil dieses dir ermöglicht, dich nicht um sie zu kümmern, und mich dich lehren lässt, wie unwichtig sie sind."

Das hilft mir immer, wenn ich mich mal wieder mit solchen Themen verzettele in Träumen.

Und zum Trost noch gleich dahinter:

"In dieser Welt brauchst du keine Trübsal zu erleiden,weil ich die Welt überwunden habe. Deshalb solltest du getrost sein."

Was mir auch immer wieder hilft, ist der Drehbuchgedanke: "Diese Welt war schon vor langer Zeit vorbei. Die Gedanken, von denen sie gemacht ward, sind nicht mehr in dem Geist, der sie sich ausgedacht hat und eine kleine Weile liebte. Das Wunder zeigt nur, dass die Vergangenheit vorüber ist, und was wahrhaft vorüber ist, hat keine Wirkungen. Sich an eine Ursache zu erinnern kann nur Illusionen ihrer Gegenwart erzeugen, nicht Wirkungen."

Danke, dass ich hier schreiben darf!  liebherz


Titel: Re: Alltag
Beitrag von: Gast MM am 20. Januar, 2017 12:32:43
Es ist paradox: je mehr ich meine Urteile aufgebe (vergebe) – hier haben wir grad das Thema Ernährung und Essgewohnheiten -gilt aber für alle Bereiche, desto besser und freier kann ich das essen, was mir schmeckt und “gut tut”.