Illusion

[Dieter]

Die letzten Beiträge hier im Forum haben mich sehr beschäftigt, vor allem die, bei denen es um Frieden und Illusionen ging. Denke über meine Ilussonen nach. Ich halte diese Illusionen auch noch für wirklich, jedoch hat sich deren Bedeutung erheblich verändert. Sonnenschein, Frühstück auf der Terasse, so fing der Tag heute an. Das kann ich genießen. Aber es stellt nicht mehr den Mittelpunkt dar, dieses Wetter, Welt ect. Ich nehm alles noch wahr, aber es nimmt mich nicht mehr permanent gefangen. Immer öfter kann ich von außen zuschauen. Ich erwarte hier in dieser Welt nicht mehr mein Glück, die Abhängigkeit schwindet, das macht es leichter und entspannter. Diese Verzweiflungsmomente, in denen ich mich als Kursschüler ungenügend finde sind weniger geworden. In Freising wurden wir ja daran erinnert, dass unsere kleine Bereitwilligkeit genügt, der HG kann die Vergebungsarbeit schaffen, ich muss und kann es nicht selbst tun. Dieser Stress den ich mir als Kursschüler gemacht habe, bisher, kann ich schneller erkennen und loslassen. Fühlt sich leicht an, als ob ich jemanden anderes meine Arbeit machen lasse, aber trotzdem habe ich das Gefühl es passt.  Dieter

[Hannes]

Mich wickelts immer wieder ein. Die Illusion wird heftiger. Schießt aus zahlreichen Rohren. Kann nicht behaupten, dass mich das kalt lässt. Es gibt einen friedlichen Unterton, auf den ich mich zurückziehe, aber dass mir das alles ¨egal¨ wäre möcht ich grad nicht behaupten. Eine gewisse wohltuende Distanz stellt sich irgendwann ein, aber dass mir das alles ¨gleich-gültig¨wäre - is ja kein Kurs in Lügen, oder?
Als wäre der Sparringspartner aufgewacht, hätte sich Wasser ins Gesicht gespritzt, die Handschuhe fester zugebunden und käme jetzt prustend auf mich zu. Da hat irgendwer dem Tiger auf den Schwanz getreten.

Genieß die Sonnentage, lieber Dieter. Ich freu mich wie irre über das schöne Wetter.

[Michael]

Ich saß gerade in der Küche, kochte und hörte Rosenberg's GFK als Hör-CD, als mein Sohn in die Küche kam und vollkommen respektlos ohne zu fragen den CD Player ausschaltete. Das ich das gewaltfrei kommunizieren wollte, fiel mir etwa 2 Millisekunden nach meinem Tobsuchtsanfall ein. Knapp vorbei ist leider auch vorbei, Illusion nicht erkannt, davon gerannt.
Kurz danach an einem stillen Ort laß ich dann einen Kommentar zum Wundergrundsatz 30

... Der Kurs lehrt uns, daß die Wahrnehmung eine Deutung ist und keine Tatsache. Wir sehen, was wir sehen wollen oder müssen - wie wenn wir in einer Wüste Wasser sehen oder hören. Wir können die Welt nicht ändern, aber wir können unsere Sicht der Welt ändern. Wir ersetzen die Schuld unseres Ego, dem wir Wirklichkeit verliehen haben, durch die Wirklichkeit unserer IDENTITÄT als reiner Geist, an die uns der HEILIGE GEIST ständig erinnert.

[Dieter]

Aber es ist doch schön, diese Illusionen zu erkennen. Auch wenn's nachträglich geschieht. Ich bin auch immer so ungeduldig mit mir als Schüler. Bin gerade dabei mir diesen Druck abzugewöhnen. Habe auch mit meinem Chef ein Jahr GFK versucht und war ganz enttäuscht, weil sich nicht unmittelbar etwas an der Situation änderte. Aber was sich geändert hat ist die Grundhaltung bei meiner Geisteshaltung und damit die Haltung bei Gesprächen. Letztlich sind das meiner Meinung nach alles kleine Bausteine und Erfahrungen, die beim Kurslernen eben passieren. Es wird auf uns aufgepasst und nichts ist wirklich passiert.  Dieter

[Johannes]

Eine gewisse wohltuende Distanz stellt sich irgendwann ein, aber dass mir das alles ¨gleich-gültig¨wäre - is ja kein Kurs in Lügen, oder?

Vielleicht motiviert dich der folgende Text, noch einmal zu überdenken, was du mit "Lügen" meinst:
Wahrheit und Lüge

Als wäre der Sparringspartner aufgewacht, hätte sich Wasser ins Gesicht gespritzt, die Handschuhe fester zugebunden und käme jetzt prustend auf mich zu. Da hat irgendwer dem Tiger auf den Schwanz getreten.

Wenn du genauer hinschaust, entpuppt sich dieser "Tiger" als reine Halluzination. Du brauchst dich nicht gegen ihn zu wehren. Er kann dir nichts tun...ist nur Schattenboxen...  

  Johannes

[Hannes]

Ja, den Text mag ich.
Hatte das so gemeint, dass ich mir nicht glauben würde, wenn ich sagte, dass mich das alles kalt lässt. Weils das im Augenblick öfters mal nicht tut.