Ja, hast du so verstanden, wie ichs meinte.
So, wie ich beim positiven Denken das Negative mit einschließe und sogar noch verstärke, indem ich krampfhaft versuche, auf die andere Seite zu Schielen.
"Mensch Jutta, toll, dass du nicht mehr rauchst! Ich bin ja so stolz auf dich!" (Könntest du jetzt so auffassen, als hätte dich da jemand total lieb.) - Und wenn du mit dem Hannes demnächst eine quarzt? Dann hat dich da jemand nicht mehr lieb, weil die Voraussetzung für das Liebhaben (das Nichtrauchen) entfallen ist? Böser Blick, Kopfschütteln ... .
Als Erstes, wenn ich das so lese, fühle ich mich irgendwie unter Druck und auch etwas beklommen. Was ist wenn.... Das rückt das Rauchen oder Nichtrauchen ins engere Blickfeld. Macht es wichtig. Es bekommt Bedeutung, ob ich rauche oder nicht, wenn es mit der Beziehung zu jemandem verknüpft ist.
Meinst Du grundsätzlich:
wenn ich Gefühle für Jemanden oder mich selbst aufgrund seines/ meines Verhaltens oder Nicht- Verhaltens, des "etwas Schaffens" oder "Versagens" entwickle, dann besteht immer die Gefahr, dass dieser Jemand sich auf einmal anders entscheidet? Und ratz, fatz, auf einmal ist es wichtig, was ich tue oder nicht tue? Die Brücke, auf der wir beide standen, das gute Gefühl wegen des Nichtrauchens, bricht auf einmal zusammen und wenn dann da nichts Beständiges ist, dann ist der Sturz bodenlos?
Und dabei wars doch so schön auf der stolzen Brücke.
Da überleg ich mir doch lieber, mit wem oder was ich mir eine Brücke baue?
So etwa?
Ich erlebe das immer wieder mal mit dem Gelingen oder Nicht- Gelingen. Himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt. Stolz oder ratlos.
Und keines von Beiden macht mich glücklich.Der jauchzende Himel ist z.B. nach dem nächsten Telefonat plötzlich ganz schnell voll Blitz, Hagel und Donner und der Stolz geknickt.
Mir hat letztens Dein Bild von "der Bühne rum bauen" sehr gut gefallen und geholfen.
Sozusagen : Ich steh da auf der Bühne mit Jemandem, Etwas und diese Brücke bricht ein. Dabei brechen wir uns Beide den Hals. Zwei nette, kleine( na ja, oder vielleicht auch etwas größere) graue Särge. Das Bühnenbild wechselt von sonnig, heiter zu stürmisch und wolkenverhangen.
Der Vorhang fällt, Vorstellung zuende. Und wir hüpfen aus unseren Särgen und gehen essen.
Natürlich in Maßen, sonst gehen die Deckel morgen nicht mehr zu.
Und Mr. Schauspieler: kommst Du zur Abendvorstellung morgen und machst Deinen Job, oder nicht?
Jutta