Seit gestern Mittag rätsle ich über einen Schmerz, der sich immer mal wieder einstellt: Ich war von Freitagmittag bis Samstagmittag, also auch über Nacht, bei meiner Tochter, damit sie abends mal ausgehen können. Ich fühlte mich wohl dabei, es lief alles gut.
Dann die Entscheidung, wann ich heimgehe. Ich fühlte immer wieder in mich hinein. Die eine Stimme sagte: Jetzt reicht es aber, geh jetzt nach Hause und mach deine eigenen Sachen (da gibt es eigentlich für diesen Tag gar nicht viel), Du brauchst auch Zeit für dich. Willst du dein eigenes Leben jetzt ganz aufgeben? Die andere Stimme sagte: Die Kleinen sind jetzt mit dem Papa weg, bleib doch noch ein bisschen bei deiner Tochter und helfe ihr beim Umzugspacken, dann könnt ihr auch mal in Ruhe ein bisschen reden, du weißt doch, dass sie gerne in Gesellschaft arbeitet, ganz im Gegensatz zu dir, die lieber alleine arbeitet.
Dies alles ging in mir ab, während ich mich anzog zum Gehen. Als ich schon halb draußen war, ging ich nochmal zurück und fragte Diana: Soll ich noch ein wenig dableiben und dir beim Packen helfen? (Statt ehrlich zu sagen, dass ich grad gar nicht weiß, was ich will, einerseits und andererseits) Und sie sagte: Wie du willst.
So ging ich und dann fing es in mir an zu toben: Warum gehst du denn jetzt fort und lässt sie im Stich. Und: Es wäre doch jetzt noch schön gewesen, mit ihr zusammen zu packen und zu reden. Warum musst du dich immer zurückziehen, du kannst doch lernen, dich überall zuhause zu fühlen, vor allem bei deiner Tochter. Es war doch so schön und harmonisch, was willst du denn jetzt schon zuhause, dort hockst du doch auch nur vor dem PC usw. und diese schmerzlichen Gedanken übergab ich immer wieder dem HEILIGEN GEIST. Trotzdem rätselte ich weiter nach dem Grund, warum mich das so schmerzte, und ich wollte wissen, ob ich jetzt bei meiner Entscheidung auf die Ego-Stimme gehört hatte oder ob es die richtige Stimme war, weil ich das nächste Mal doch die richtige Entscheidung treffen wollte!
Dann beim Lesen der heutigen Lektion bzw. dem Kommentar und dem vorgeschlagenen Text:
"Die große Einladung" lese ich: "Jetzt nämlich wüsste er, was er zu tun hätte – aber er tut es nicht! Und diese Situation ist besonders schmerzlich." Also habe ich doch auf die Ego-Stimme gehört, denn es fühlt sich echt schmerzlich an, immer wenn ich daran denke. Naja, jetzt nicht mehr, wo ich es hier aufschreiben darf ;-) Ich vergebe mir, dass ich (eventuell, ich weiß es immer noch nicht) die falsche Entscheidung getroffen habe, niemand wurde verletzt, alles ist gut, so wie es ist. Und fürs nächste Mal? Genauer und öfter nachfragen? Mehr mit meiner Tochter kommunizieren und ihr meine Gedanken darlegen und sie um Rat fragen? (Das ist eine super Idee, ich lass viel zu wenig raus, was in mir vorgeht, für diese schnelllebigen Zeit bin ich einfach nicht spontan genug, habe Angst, was Falsches zu sagen, denn wenn ich mal was sage, habe ich oft das Gefühl, das war jetzt unnötig oder völlig daneben).
Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe, mir war es wichtig, weil dieser Schmerz öfter da ist und ich gerne wissen möchte, was das ist: Das Ego, das mich quält oder die Folgen der falschen Entscheidung?
Danke für Eure Geduld