Hallo zusammen,
ich möchte Euch gerne um Eure Hilfe bitten.
Kurz zum Kurs und mir, ich lese den Kurs seit ca. 4 Jahren, bin dieses Jahr ganz neu mit den Lektionen angefangen. Seit den letzten 12 Jahren stoße ich immer wieder auf starke Probleme (Krankheit, Krankheit in der Familie, viel Verantwortung, viele Verpflichtungen, ....)
Momentan bin ich in einer Krise, die ich ganz kurz detailierter Beschreiben möchte. Dieses Problem scheint eines der leichteren, trotzdem schafft es mich momentan am meisten, da es mein Privatleben sehr betrifft. Seit 2 Jahren lebe ich in einer Partnerschaft, die sich leider sehr problematisch entwickelt hat. Mein Partner hat sich mit der Zeit u. a. leider als notorischer Nörgler entpuppt (zudem will er mich sehr binden und vereinnahmen). Nicht, dass an mir herumgenörgelt würde (nein, ich bin das Beste, was ihm je passiert ist, sein Stern, sein Engel, sein ein und alles), aber an allem anderen. Die Welt ist schlecht, es ist von den Menschen nur mit dem Schlechtesten zu rechnen, es lauern überall Gefahren und Bedrohung und es ist jeden Tag etwas....der Wettersprecher hat eine "schiefe Fresse", der Kassierer sieht aus wie ein Kinderschänder ("da hab ich einen Blick für, jaaaa, das ist so einer") und die Leute aus seinem Stadtteil kaufen sich eh nur den "billigen Schluck", da sind die anderen Sonderangebote ganz sicher noch zu kriegen, hä, hä, hä.....zudem ist jeden Tag was körperliches, die Nacht war zu kalt, die Gelenke tun weh, die Erkältung ist im Anmarsch, der Kopf explodiert, der Rücken quält, usw. usw. usw......
Ich höre also jeden Tag den ich mit meinem Partner zusammen bin seeeeehr viel Negativinput. Wenn ich sage "schau mal, wie schön der balue Himmel ausschaut" kommt als Antwort "Ja, da hinten ziehen schon wieder graue Wolken auf, das gibt bestimmt noch Regen"
Mittlerweile bin ich einfach nur noch entnervt. Ich habe oft versuch ihm zu erklären, was seine Art der Kommunikation bei mir bewirkt. Aber er rechtfertigt das z. B. damit, dass in seinem Landkreis die Leute alle so kommunizieren, hier wird das alle viel zu sehr missverstanden (ja genau, die Leute "hier" sind auch so eine Sache für sich, das kann keiner verstehen, der nicht aus seiner Gegend kommt!) usw. usw usw.
In genau dem geschilderten Prozess befinden wir uns :( Zudem gibt es so einige andere belastende Umstände um mich herum, die mir viel Kraft rauben.
Neben vielen Gesprächen mit meinem Partner überlege ich, wie ich die Angelegenheit wohl auch auf dem Kurswege angehen könnte. Ich habe versucht, um Vergebung dafür zu bitten, dass ich meinen Partner mittlerweile überhaupt nur noch als nörgelnden Dauerquerulanten wahrnehme und seine Stärken nicht mehr wahrnehme und erkenne, mich der schönen Gefühle nicht erinnere, die da einmal waren, keine Freude mehr mit ihm erlebe, die wir durchaus ja auch miteinander erlebt haben. Aber insgeheim fühlt sich dass für mich noch zusätzlich belastend an, weil ich mir die Schuld dafür zuschiebe, seine gute Seite nicht mehr zu erkennen (ich bin ein Looser, dass ich das nicht kann....und dazu kommt Wut, warum tue ich mir das überhaupt noch an). Somit bin ich durch die Dauernörgelei belastet, wie ebenso durch meine eigene Anschuldigung, bzw. die aufkeimende Wut, die ich nicht fühlen sollte. Dann habe ich versucht, im Namen meines Partners um Vergebung zu bitten, was sich grundsätzlich falsch anfühlt, weil ich ihm somit eine Schuld zuweise, die ihm vergeben werden muss (steht mir nicht zu). Irgendwie scheint in diesem Fall "Vergebung üben" für mich immer an Schuldzuweisung und Versagen gekoppelt zu sein, ob nun an meine eigene, oder an seine, die ich durch "Vergebung üben" nicht auflösen kann. Ich komme da auf keinen grünen Zweig...
Wisst Ihr Rat?
Ganz lieben Dank und liebe Grüße Michaela