Aus meiner Sicht ist einfach die Frage nach dem "Warum?" des miesen Drehbuches eine Falle.
Die "subjektiven" Drehbücher werden sicher als mies oder positiv erlebt. Das ist ganz klar. - Doch, ob sie mies sind, ist auch in der weltlichen Welt eine Wertung und nicht so absolut. Ja, scheinbar ist das Drehbuch mies, aber vielleicht ist es auch interessant, intensiv oder sonst was.
Es gibt in unserer Welt Schmerz, Verletzung, Opfer, Täter, Retter ... das riesige Spiel. Und alle haben wir Oper, Täter, Retter in uns, aber auch viel mehr.
Wenn ich mich frage "Warum?" induziert das eine Ursache, ein Grund, wieso das so sein muss, dass mein Drehbuch für mich mies oder supi ist oder auch was ganz anderes und ich vermute auch die Absicht hinter der Frage, rauszukriegen, wie ich die Ursache für ein "gutes Drehbuch" setzen kann. - Es induziert aber damit in meiner Vorstellung auch Schuldgefühle, wenn ich ein mieses Drehbuch zu haben scheine - oder die Absicht eines Höheren Wesens mich zu führen, ev. sogar durch schwierige Erfahrungen lernen zu lassen.
Da könnte ich auch anfällig sein darauf, dass ich hingucke und meine, wenn jemand grad was Schwieriges durchlebt, das dieser das braucht... etc.
Warum fragen induzieren oft Schuldgedanken.
Einigermassen sinnvoll erscheint mir die Frage wozu ein Drehbuch. Dann komme ich auf Absichten, aber auch das gibt mir nicht ein wirklich gutes Gefühl.
Besser für mich ist ein sehr pragmatischer Ansatz im Umgang mit Drehbüchern: Möglichst bewusst erkennen, was ich sehe, höre, schmecke, rieche oder taktil-kinästhetisch erfasse und im zweiten Schritt, was es in mir emotional auslöst.
Wenn ich nach Gründen suche, umgehe ich möglichst das Fühlen.... und erkennen, dass ich wahrnehmungsmässig falsch liege...
Wenn ich zurück zu den Sinnen gehe und mir bewusst mache, was ich wahrnehme und dann fühle, kann ich üben meine Wahrnehmung (Einstellung / Sichtweise) zu ändern ... - Das Grübeln über das "Warum?" bringt mich nicht weiter. Da bleibe ich gefangen. Für ich ist das kein Ausweg.
Für mich ist das Wichtigste, meine Angst vor Gefühlen loszulassen. Denn meisten, wenn ich fühle, merke ich, dass in Tat und Wahrheit "in einem Film oder einem Theaterstück" (auf vielen Bühnen oder Leinwänden gleichzeitig) bin. - Grad in diesem Moment erlebe ich den Begriff "Drehbuch" als hinderlich und "Film" oder "Kabarett" oder "Drama" als besser. Für mich gaukelt mir der Begriff "Drehbuch" vor, ich könnte alles ändern. Wenn ich mich im "Film" erlebe, weiss ich, dass es ein Film ist, kann auch mal "von aussen" auf die Leinwand schauen, aber besser anerkennen, dass ich mich fühle, wie ich mich fühle und mein Gegenüber auch.