Wie versteckt die Überzeugung in mir lauert, dass Partner, Kinder, Freunde, Kollegen oder Johannes sich dringend ändern müssten, ist mir im Laufe des Vergebungsprozesses mehr als einmal begegnet.
Keine Regeln werden müßig aufgestellt, und es wird von niemandem und nichts verlangt, sich zu verrenken und einzupassen in den Traum der Angst.
(T-30.V.1:4)
"Ja, aber …", schreit das Ego bei diesem Satz und schafft Beweise über Beweise heran, warum dieses Mal die Ausnahme ist, warum ich dieses Mal
doch Recht habe.
Willst du lieber Recht haben oder glücklich sein?
(T-29.VII.1:9)
Selbstverständlich will ich lieber glücklich sein, oder?
Aber wenn mein Glück nun davon abhängt, dass ich Recht habe???!!!!
Dann sitze ich in der Falle noch eine Weile fest. So lange, bis es mir gelingt, den Schritt zurück zu machen und mein Verlangen, Recht zu haben, IHM zu geben.
Und dann darf ich mich daran erinnern, wie es ist, wenn ich glücklich bin und Rechthaben keine Rolle mehr spielt. Wo ich eben noch einen Anderen als Peiniger „erlebt“ habe, wird der Bruder sichtbar, der nie in einem anderen Zustand als der Unschuld gewesen ist. Und indem ich mich daran wieder erinnere, kehrt meine Unschuld zurück.
Erika