Für das Ego ist es demzufolge ein Unterschied, ob ein Körper gesund oder krank ist. Der HG sieht darin nur dieselbe Illusion.
Einen Körper zu sehen und für wahr zu halten bedeutet einfach nur, dass der Geist krank ist. Punkt. Gleichgültig in welcher Verfassung der Körper zu sein scheint.
Das ist eine sehr klare Information, woran ich nicht zweifele. Zumindest scheint es mir so, doch meine aktuelle Erfahrung u tiefgehende Untersuchung meiner Gedanken, zeigen mir, dass etwas in mir das noch gar nicht angenommen hat. Ich lese gerade wieder Kpt 8 und heute Paragraph VIII 'Der Körper als Mittel oder Zweck'. Da ich seit längerer Zeit körperlich krank bin und damit manchmal hadere und den Mut "auf gute Besserung" zu verlieren scheine, bin ich sehr bereit, mir diese Botschaft genauer anzugucken und wirken zu lassen.
Das folgende Zitat ist für mich sehr hilfreich, weil mir klar wird, wie ich das Kranksein und somit der Körper zwischendurch sehr wohl als bedrohlich erfahre (als wirklich), :
3:1 Es war besonders schwierig, den Glauben des Ego an den Körper als Zweck oder Ziel zu überwinden, weil er mit dem Glauben an Angriff als Zweck gleichbedeutend ist." usw.
Ich verstehe das so, dass es auch für Jesus besonders schwierig war, dies zu lernen, oder dass er auf jeden Fall versteht, wie schwierig das für mich ist und das tröstet mich. Es hilft mir, ehrlicher hin zu schauen und zu entdecken, wie sehr ich mich noch mit dem Körper identifiziere. In der vergangenen Zeit ging es auf und ab mit Erfahrungen von Vertrauen und der Gewissheit, keinen Körper zu sein. Es gab Gedanken von Schuld und Scham und Angst, dass es nicht besser wurde und Zweifel an mich selber und meinem Üben mit dem Kurs. Gottseidank zwischendurch auch immer wieder die Gewissheit und Beruhigung, dass ich weiß, wo ich wirkliche Hilfe finde und mich dort auch hinwende und so Frieden erfahre oder es aushalten kann in der dunklen Wolke, weil ich weiß, dass ich "bei IHM in Behandlung bin".
Gestern aber fühlte ich mich regelrecht depri nachdem es mir am Tag vorher endlich körperlich besser ging. Als es mir dann doch wieder schlechter ging, konnte ich das nicht als Lektion annehmen, ich fühlte mich bedauernswert und als Opfer. Meine Schwester ermutigte mich doch weiterhin einen hilfreichen Gedanken zu denken, auch wenn ich mich im Moment nicht verbunden fühlte. (L 93 "Licht und Freude und Friede weilen in mir" ist eigentlich ständig bei mir). In der Nacht wurde mir klar, was ich wirklich dachte, nämlich: Erst muss es den Körper besser gehen, dann werde ich wieder Frieden erfahren können! Da wurde mir die Bedingung, die ich wohl immer wieder in der Vergangenheit im Geheimen gestellt hatte, endlich mal wieder bewusst. Am Anfang des Krankseins fiel es mir noch leicht, anzunehmen, dass alles zu meinem Besten ist, unabhängig von der körperlichen Zustand, doch es hat wohl mehr Zeit gebraucht damit ich wirklich herausfinde, woran ich noch glaube und offen zu sein für die Hilfe aus diesem Abschnitt des Textes und den Beiträgen aus diesem Thread.
Anneke