Liebe Freunde
Zum Thema: GOTT weiss nichts von unserer Reise bzw. von unserem Traum:
Sicherlich haben beide Überzeugungen ihre Berechtigung, denn vieles, was uns in unserer Welt der Dualität paradox erscheint ist aus non-dualer Sicht nicht widersprüchlich. Schliesslich gibt es in der Non-Dualität keine Wiedersprüche sondern nur Wahrheit. Beim Kurs kann es oft hilfreich sein, sich daran zu erinnern, dass wir mit unserem menschlichen Gehirn und unserer Verstandestätigkeit stets sehr eingeschränkt wahrnehmen. Beispielsweise die Vorstellung sowohl eines begrenzten Weltalls als auch eines unbegrenzten Weltalls konfrontiert uns mit den Grenzen unserer eigenen Verstandes- und Vorstellungsmöglichkeiten.
Das ist aber wirklich nur als Beispiel unserer eingeschränkten Wahrnehmung zu verstehen, denn es geht nicht ums Weltall, da dieses ebenso Teil der Projektion des Geistes, also des Ego-Traumes, der Maya-Täuschung ist.
Es scheint mir das gleiche Grundproblem zu sein, welches wir Menschen oft haben: wir koppeln unsere Vorstellungen an Materielles oder Bilder davon; deshalb ist es für viele von uns nicht leicht, sich GOTT nicht in Gestalt eines Menschen vorzustellen oder menschliche Eigenschaften auf IHN zu projizieren.
Stellen wir IHN uns als abstrakte Kraft vor, haben wir unsere Schwierigkeiten damit...
Schliesslich sind auch noch all unsere Worte nur Symbole, die lediglich versuchen etwas zu beschreiben - manchmal kann es hilfreich sein, sich wieder daran zu erinnern, denn es relativiert unseren Anspruch an das verstandesmässige und verbale Erfassen-können von Nondualität.
Wenn wir das berücksichtigen, könnten wir sagen:
GOTT kennt unsere Reise, unseren Wahntraum des Egos nicht. Schliesslich existiert die ganze Welt nicht, sie ist ja nur Projektion, Illusion.
Diese Aussage hat doch einen sehr hohen therapeutischen Wert, da sie uns daran erinnert, dass wir träumen und unsere Chance darin besteht aufzuwachen. Wenn wir doch wieder ein Bild benutzen wollen - auch wenn wir wissen, dass solche Bilder nur benutzt werden, um unserem menschlichen Erfassen entgegenzukommen, könnten wir sagen: GOTT sitzt an unserem Bett, in dem wir im Fieberwahn träumen. Wir fragen im Traum: „Herr, warum hilfst du uns nicht, siehst du nicht die Miseren dieser Welt“, so antwortete ER nur: „Mein liebes Kind, so wach doch auf“. Er greift nicht in den Traum ein, warum sollte ER bei unseren Illusionen mitwirken? Würde er es, würde auch ER dem Traum Wirklichkeit verleihen... Ich denke, das ist mit der Aussage: „ER weiss nichts von der Illusion“ gemeint.
Damit wir aufwachen können, hat er uns genau den Teil der göttlichen Kraft mitgegeben, die uns innerlich aus dem Traum herausführt, wir nennen sie den HEILIGEN GEIST - aber es geht nicht um Namen und Bezeichnungen. Wo hört der HEILIGE GEIST auf und wo fängt GOTT an?? Es gibt keine Trennung! Es gibt keine Begrenzung, alles ist EINS: die Dualität ist ein Wahn und nur die EINHEIT existiert. Es ist lediglich unser begrenztes Vorstellungsvermögen, welches verhindert, dass wir uns dessen jederzeit bewusst sind.
Natürlich ist GOTT allwissend - sicherlich weiss er auch den Inhalt unserer Wahnträume. Dieser Inhalt ist aber: Nichts! Er hat keinen Wahrheitswert! Er ist nicht wirklich vorhanden - Vielleicht könnten wir es so bezeichnen: Illusionen finden niemals Eingang in die Göttlichkeit, und die Details eines Traumes, eines Wahnes zu betrachten ist vollkommen müssig, überflüssig, hat in der Wahrheit keinen Platz. Relevant ist, das zu betrachten, was Heilung bringt - Traumdetails sind an sich vollkommen irrelevant.
Dennoch können Trauminhalte durch die Umdeutung durch den HEILIGEN GEIST zu wichtigen Lektionen auf dem Pfad der Befreiung werden. Dies geschieht durch den heiligen Augenblick, die Entscheidung für die Rechtgesinntheit. Es ist unsere Bereitwilligkeit, unser Wunsch, dem befreienden Weg zu folgen, der es ermöglicht, dass ein und derselbe Trauminhalt nun einem anderen Zweck dient: der Bewusstwerdung, dem Abbau unserer Ängste, letztlich des Erwachens aus dem Traum.
Der heilige Augenblick beinhaltet die Vergebung, das „Anschauen ohne zu urteilen“, dies ist dem heiligen Augenblick immanent (das ist auch dann der Fall, wenn ein Teil von uns dennoch urteilt - dann beobachten wir es und beginnen damit, uns selbst dafür nicht zu verurteilen - eine wichtige Übung).
Dadurch, dass Trauminhalte zum Teil des Befreiungsprozesses genutzt werden können, könnten wir sagen: der göttliche Aspekt, der HEILIGE GEIST weiss um sie - also auch GOTT. Bezüglich der Trauminhalte findet jedoch weder eine Einmischung noch sonst ein Mitmachen statt - lediglich ein Umdeuten, sofern wir dazu bereit sind. Darum heisst es „schaue alles mit dem HEILIGEN GEIST an, verheimliche nichts, versuche nichts vor IHM verborgen zu halten“ (kein wörtliches Zitat, auf Anfrage suche ich die korrekte Stelle). Denn mit dieser Offenlegung bekunden wir unsere Bereitschaft, es im heilenden Sinne umdeuten zu lassen.
Liebe Grüsse Rob