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Thema: Groll  (Gelesen 9623 mal)

Offline Susanne*

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Groll
« Antwort #15 am: 28. September, 2011 11:38:53 »
Mit Groll hatte ich gestern auch ein schönes Erlebnis. Ich hatte am Vorabend einen Anruf, der mich sehr aufgewühlt hatte und sogar gestern noch nachhallte - war wohl ein sehr alter Groll, wohl lebenslanger, denn er wurde von meiner älteren Schwester ausgelöst.

Dann las ich gestern früh hier und auch "Wie Groll verschwindet". Es fiel mir dann richtig leicht, für den Groll dankbar zu sein. Ich konnte ihn so richtig herzlich gern an IHN übergeben. Damit verschwand das Grollen. Wie erstaunt war ich am Abend, als meine Schwester anrief und sich entschuldigen wollte! Dabei konnte ich ihr nur danken!

Liebe Grüße
Susanne*

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Offline Schoenherz

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Groll
« Antwort #16 am: 29. September, 2011 08:45:18 »
Manchmal habe ich den Eindruck, wir lernen die gleichen Lektionen zur gleichen Zeit ;-)

Mir ging es gestern gar nicht gut, weil ich regelrecht das Schwert gegen eine Kollegin, wieder aufgenommen habe. Plötzlich befand ich mich so dermaßen zwischen  Rechtfertigung und Angriff dass mir fast übel würde. Mir fällt es sehr schwer, mir in diesen Momenten bewußt zu machen, dass Liebe und Dankbarkeit der Ausweg sind.

Als ich heute morgen zur Arbeit fuhr, rumorte die gleiche Sosse weiter und mir blieb nichts anderes übrig, als IHM zu sagen: ich schaffe es nicht alleine;-) ich geb das jetzt alles dem HG und möchte Liebe fliessen lassen (obwohl es sich in meinem Bauch so gar nicht nach Liebe anfühlte).

Bin gespannt wie der Tag verläuft und dankbar dass ich lernen darf.

Viele liebe Grüße von
Sabine

Offline Erika

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Groll
« Antwort #17 am: 29. September, 2011 09:42:14 »
Zitat von: Schoenherz;1784
Manchmal habe ich den Eindruck, wir lernen die gleichen Lektionen zur gleichen Zeit ;-)
Im Grunde ist es ja nur eine Lektion, die im Prinzip sehr schlicht ist. (Das Wort "einfach" habe ich absichtlich nicht benutzt.)
Du hast diese Lektion beschrieben: Du siehst das Ergebnis (Streit, Rechtfertigung, Angriff), bist bereit, dem Ergebnis die Wirklichkeit abzusprechen und die Lösung dort zu suchen, wo sie tatsächlich ist.
Das ist Vergebung und die Bitte um ein Wunder: Der Irrtum liegt bei mir. Ich könnte stattdessen Frieden sehen. Hilf mir, denn ohne DICH bin ich blind.

So hintereinander geschrieben liest es sich einfach, aber wie sehr neige ich dazu, meine Überzeugungen zu verteidigen, weil ich doch so gerne auch hier in dieser Welt als Ergebnis meiner Überzeugungen sehen möchte, dass ich Recht habe.
Und das macht die schlichte Lektion so schwierig, denn meine Überzeugungen scheinen den Kampf zu lohnen!
Dass es aber in dieser Schule (= Welt) für mich (= Schüler) nicht darum geht, meine Überzeugungen zu verteidigen, sondern zu lernen, dass hinter jeder Überzeugung derselbe Irrtum steckt - das ist scheinbar so schwer, weil es sich jedes Mal zunächst (!) wie eine ungerechtfertigte Kapitulation anfühlt.

Übrigens beruht das, was ich hier schreibe, auf "meiner" letztlich erlebten Lektion, die sich mit diesem Kurstext gelöst hat: T-24.I.2 (hier werden Überzeugungen als versteckte Krieger bezeichnet), auf den ich mich hier beziehe.

Unsere Lektionen scheinen verschieden zu sein, sind im Kern aber immer gleich.

Deshalb ist es auch so schön, die Lektionen miteinander zu teilen und zu sehen, dass wir gemeinsam lernen.

Danke also fürs Erzählen, Sabine!

 :zopfi: Erika

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simi

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Groll
« Antwort #18 am: 29. September, 2011 12:00:54 »
Zitat von: Schoenherz;1784
weil ich regelrecht das Schwert gegen eine Kollegin, wieder aufgenommen habe.

Vielleicht ist Deine Kollegin ja Jesus selbst, der Dir das Schwert abnehmen möchte...Du brauchst das Schwert nicht mit Dir rumzuschleppen oder jetzt mit in Deinen Urlaub zu nehmen  :smile:
Sei dankbar und gibs weg. Wenn wir mit jemanden sind ( danke Johannes ) sollen wir nie vergessen  wer mit uns ist...Oder Die Liebe hört mit...
Laß geschehen, wir hören....:-)
Simone

Offline Hannes

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Groll
« Antwort #19 am: 29. September, 2011 18:24:44 »
Zitat von: Erika;1785
So hintereinander geschrieben liest es sich einfach, aber wie sehr neige ich dazu, meine Überzeugungen zu verteidigen, weil ich doch so gerne auch hier in dieser Welt als Ergebnis meiner Überzeugungen sehen möchte, dass ich Recht habe.

Wer es nicht ausprobiert hat, wird es möglicherweise nicht glauben: Nichts fühlt sich schöner an als zu erkennen, dass ich nicht Recht habe. Ein schlichtes (schönes Wort, danke, liebe Erika) "ich irre mich" ist ein radikales Zauberwort (drei Stück, seis drum). Fühl ich mich wie in Harry Potter, nur ohne Zauberstab. Wenn es mir einfällt - und das tut es nach jedem Gebrauch schneller und unwillkürlicher -, dann ist jede Situation entschärft. Früher war ich stolz darauf, dass es immer hieß: "Das Widerlichste an dir ist, dass du am Ende immer Recht hast". Von mir prophezeite Ausgänge von Situationen traten ein, so sicher wie das Amen in der Kirche. Das Näschen immer meilenweit in die Zukunft gereckt, alle möglichen Abläufe im voraus durchgespielt und batsch, so musste es dann ja auch kommen (ist das eine Form der "Macht der Gedanken"?).

Die Erleichterung, die der Wegfall dieses Vorausdenkens bringt, die Freude, die dadurch entsteht, dass ich bei jedem unerfreulichen Gefühl davon ausgehe, dass ich im Irrtum bin, ist schwer zu vermitteln. Es klappt in haarigen und haarigsten Situationen. Es entschärft Zustände, in denen ich immer noch denke: Jetzt kannst du gar nicht ruhig bleiben, hier musst du einfach einschreiten. Muss ich aber nicht. Nur meinen Gedanken muss ich Einhalt gebieten.

Alles Liebe in die Runde, Hannes.

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Offline Astrid

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Groll
« Antwort #20 am: 29. September, 2011 18:28:39 »
Hallo ihr Lieben,
Zum Thema Groll kann ich heute auch eine Anekdote beitragen.
Ich war heute bei meiner Bank und hatte was zu besprechen.Und,naja,das Gespräch verlief nicht so wie ich es mir gewünscht habe.
Ich habe mitgekriegt wie ich mich innerlich gefragt habe ob ich jetzt wütend sein soll oder nicht.Noch ehe ich die Frage zuende gedacht habe ging es los.Ich merkte richtig wie der Groll von hinten anrollte.Ich machte eine unschöne bemerkung und bin rausgerauscht.Als ich auf der Strasse stand musste ich lachen.Weil mir plötzlich meine heutige Lektion durch den Kopf ging.
Mir wurde klar das ich zum ersten mal mitbekommen habe das ICH MICH FÜR DEN GROLL ENTSCHEIDE.
Naja,morgen werde ich nochmal hingehen und mich entschuldigen,ich finde den Sachverhalt zwar immer noch doof aber
"ICH WEIß ja nicht wozu irgendetwas dient"

 :coolest: Astrid

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Offline Maggy

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Groll
« Antwort #21 am: 16. November, 2011 11:52:53 »
Weil ich bei der 2. Wiederholung gerade sehr viele Lektionen habe die mit "Groll" zu tun haben, hab ich mir gerade nochmal so einige Beiträge zum Thema "Groll" durchgelesen aber ich tue mich immer noch schwer damit, Groll als das anzusehen was er laut Kurs ist, nämlich jede Art von Missstimmung, jede Befindlichkeitsstörung, jedes traurige oder enttäuschte Gefühl, jedes Unwohlsein, jede Angst, und nicht nur Ärger, Wut und Hass.

Für mich hat das Wort "Groll" (also jemandem grollen) immer nur etwas mit Wut, Ärger, Hass auf irgend jemanden oder irgendetwas zu tun. Ich tue mich, obwohl ich es ja vom Verstand her jetzt weiss wie es laut Kurs gemeint ist, immer noch schwer damit.

Gerade wenn ich die Lektionen mache, ruhig werde, in mich gehe und dann so eine Lektion wie die jetzige "Mein Groll verbirgt das Licht der Welt in mir" mache, dann hab ich immer nur Situationen von Ärger und Wut vor Augen, die vielen anderen genauso wichtigen Situationen vergesse ich dann meistens.

Wisst Ihr wie ich das meine ? Das Wort "Groll" stört mich irgendwie ... Unzufriedenheit (also Unfrieden) wäre für mich passender, einfacher.

LG Maggy

Offline Susanne

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Groll
« Antwort #22 am: 16. November, 2011 12:48:23 »
Liebe Maggy,

von der Wortwahl her  verbinde ich mit Groll auch eher so etwas wie Ärger etc.
Aber der Kurs will ja gerade bei den verdeckten Gefühlen hilfreich sein, die vom ego sozusagen mit tausenden Schleiern überdeckt werden. Sorge ist so ein sehr gut getarntes Gefühl oder ein sehr gut getarnter Gedanke.

Lieben Gruß
Susanne

simi

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Groll
« Antwort #23 am: 16. November, 2011 13:40:31 »
Zitat von: Maggy;1970
Gerade wenn ich die Lektionen mache, ruhig werde, in mich gehe und dann so eine Lektion wie die jetzige "Mein Groll verbirgt das Licht der Welt in mir" mache, dann hab ich immer nur Situationen von Ärger und Wut vor Augen, die vielen anderen genauso wichtigen Situationen vergesse ich dann meistens.

Hi Maggy,

Für mich ist ein Unterschied von Groll und Unzufriedenheit seit ein paar Tagen deutlich...Groll hatte ich auf meinen Ex und habe diesen Groll 1 Jahr mitgenährt, mitgenommen und behütet...Ich hab den HG um Hilfe gebeten, mir diesen Groll aufzulösen, war aber Allein nicht dazu fähig ( auch wenn ich es mit Schönreden-denken versucht habe )...Und dann hatte ich Wut und dachte das alle Heiligkeit mir auch nicht hierbei helfen würde...Als Unzufriedenheit würde ich das schon nicht mehr bezeichnen....

Dann habe ich mich letzte Woche mit dem Ex doch treffen können ( dachte ich würde das niiieee mehr können ) ...
All die Eigenschaften von ihm, all die Verhaltensweisen, alles ist nach wie vor da, wie es immer schon war. ABER der dicke Groll ist weg und ich bekomme ihn nicht mehr ausgegraben-weg-- Vergeben ???
Unzufrieden bin ich immernoch, das MEINE Vorstellungen von der Zukunft, MEINE Wünsche ,Ideen und so  wohl nicht erfüllt werden. Das schon noch , aber von Groll kann ich nicht sprechen. Eher Festhalten wollen meiner Illusionen, daß muß ich mir noch eingestehen...Aber das Gesamtgefühl ist nicht mehr Groll, garantiert.....
Hab es grad nochmal richtig gemerkt, was sich doch getan hat....
Danke  ;)

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Offline Johannes

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Groll
« Antwort #24 am: 16. November, 2011 15:21:20 »
Zitat von: Maggy;1970
...Das Wort "Groll" stört mich irgendwie ... Unzufriedenheit (also Unfrieden) wäre für mich passender, einfacher.
Du könntest natürlich auch üben "Meine Unzufriedenheit verbirgt das Licht der Welt in mir"... :smile:

Aber vielleicht könntest du in Betracht ziehen, dass die Wortwahl im Kurs auch oft pädagogischen Charakter hat (siehe das Paradebeispiel "Vergebung").
Wenn du dich mit dem Kurs beschäftigst, geht es eher darum, deine Überzeugungen, deine Meinungen einmal zu hinterfragen und eventuell aufzugeben statt daran unbedingt festzuhalten zu wollen.

Alles, was dich "stört", ist somit ein guter Hinweis für dich. Ob du diesen allerdings annehmen willst oder lieber deine Vorlieben behalten möchtest, liegt an dir.

herz Johannes

 P.S. Zum Thema "Groll" möchte ich noch einmal auf folgenden Text hinweisen:
Wie Groll verschwindet
 

Offline Hannes

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Groll
« Antwort #25 am: 16. November, 2011 21:59:19 »
Ich find das Thema höllisch interessant. Fiel mir auch schwer, über jeden kleinen Unfrieden das Wort Groll zu stülpen. Da bin ich dann mal ein klein wenig vom Vergebungsweg abgewichen und hab Detektiv gespielt. Bei jeder Kleinigkeit, die meine Ruhe gestört hat, bin ich auf die Suche gegangen. Wo steckst du, Groll? Brauchte nie wirklich lange zu suchen, er lag ganz knapp unter der Oberfläche. Ob ich mich vor einer Begegnung unwohl gefühlt habe, ob irgendwo der Körper zwickt, ob ich unruhig werde, weil der Terminplan nicht gehalten wird, ob ich mir wegen einer überhöhten Rechnung Gedanken mache ... wenn ich ein wenig wühle, stoße ich auf eine Wut, einen Ärger, einen wirklichen Groll, der da aus dem Untergrund in die Suppe zu spucken versucht. Einmal gefunden und angeschaut, bleibt nur ein breites Grinsen.
Bin tagtäglich überrascht, wieviel Groll ich gut verpackt mit mir rumschleppe. Ist wie beim Ausräumen eines Häuschens, dessen letzter Bewohner verschieden ist. Einfach unfassbar, wieviel Krempel sich angesammelt hat. Und alles muss raus.

Wünsche euch allen einen angenehmen Rest vom Abend, könnt heute jeden knuddeln, der nicht schnell genug das Weite sucht.  :herzl:
Danke für die vielen wunderbaren Gedankenfäden, die hier Tag für Tag ausliegen und nur drauf warten, dass ich dran ziehe.

Danke von:


Offline Maggy

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Groll
« Antwort #26 am: 16. November, 2011 23:37:08 »
An alle herzlichen Dank für Eure interessanten Denkanstösse und Erfahrungsberichte.  umarm1
Nach reiflicher Überlegung und in Absprache mit dem HG werde ich jetzt erstmal übergangsweise sowohl das Wort Groll wie auch Unzufriedenheit verwenden also z.B. "mein Groll und meine Unzufriedenheit verbirgt das Licht der Welt in mir" ... ich werde aber versuchen davon wegzukommen, denn wie Johannes schon sagte, hat die Wortwahl des Kurses sicher einen ganz speziellen Sinn und wo er schon das Paradebeispiel "Vergebung" in dem Zusammenhang ansprach, fiel mir auch gleich ein, wie lange ich mich damit geplagt hatte und es ziemlich lange dauerte  :redface: bis bei mir der Groschen fiel, dass "Vergebung" nichts damit zu tun hat, dass ich "einem bösen Bruder grossherzig seine Untaten vergebe" sondern dass es schlicht und ergreifend ums "Weggeben" oder weitergeben an den HG geht.

Insofern seh ich noch Hoffnung für mich dass ich mich mit dem Groll auch noch anfreunde ... :cool:

LG Maggy

Danke auch Dir Hannes für Deine (wie immer) herzerfrischende und plastische Schilderung aus Deinem Leben, lese ich immer wieder gern lol

PS. ach ja Johannes, sehe grad noch den Hinweis auf den Text "Wie Groll verschwindet", den hab ich noch gar nicht gelesen. Werd ich mir gleich mal ansehen.

Danke von: