Moin, liebe Cloé!
ja der HG weiss was gut für mich ist,und genau so weiss er was nicht gut für mich ist.
Diese Einleitung ist mir gleich aufgefallen. Du relativierst es allerdings selber schon sehr schön mit dem dritten Satz:
Alles was ich tun muss ist es geschehen zu lassen
Damit ist der erste eigentlich schon aus der Welt. Alles, was mir hier zu widerfahren schein, alles, was ich zu tun scheine, alles, was nach "hiesigen" Maßstäben gut oder schlecht ist, ist gut für mich. Eben jene Maßstäbe, nach denen wir alles in gut und schlecht zu unterteilen versuchen, fallen komplett weg. Alles ist Lehr- und Lernstoff, es begegnet uns genau dann, wenn es uns als Lektion angeboten werden soll und kann. Ich habe keine Chance, etwas "Schlechtes" zu tun, denn es dient immer nur dazu, mich wieder zu einem Knoten zu führen, den ich noch auffriemeln muss.
Vielleicht könnte dein erster Satz heißen: "Der HG weiß, dass alles gut für mich ist".
Das ist auch für mich eine enorm schwierige Lektion. Nicht schwierig mal eben so zu lesen oder zu hören oder in der Theorie anzunehmen, sondern wahnsinnig ungewohnt, diesen Gedanken im Alltag umzusetzen. Meine alten Unterscheidungen, meine alten Rangordnungen, mein Denkgebäude von "Richtig" und "Falsch", das ist über die Jahrzehnte so fest gemauert worden, dass ich wirklich nur Steinchen für Steinchen abtragen kann (auch wenn irgendwann eine gewisse Routine aufkommt). Gar nicht zu urteilen, nicht über das, was andere tun oder zu tun scheinen (denn auch das ist ja in mir, von mir ausgehend) und nicht über das, was ich tue, was mein Körper zu tun scheint, ist etwas, das mir unweigerlich misslingt, wenn ich mich auch nur im Geringsten von dieser Welt einwickeln lasse und mich in altbekannter Weise auf sie einlasse.
Doch kann ich immer öfter, immer rascher und immer selbstverständlicher den Schritt zur Seite tun und feststellen, dass wirklich nie etwas passiert. Dass da nichts ist, was gut oder schlecht für mich sein könnte, dass alles genau stimmig ist. Dass ich alles, auch das, wofür ich mich im ersten Augenblick vielleicht noch selbst verurteile, annehmen kann, weil alles mich dem Kern der Sache, der Liebe, näher bringt. Alles hat Sinn. Nichts ist wichtig. Alles ist richtig, auch wenn ich keinen Schimmer habe, wieso.
Das, worum ich bitte, ist Frieden, ist Licht, ist Liebe. Auf welchen Wegen diese zu mir kommen (oder mir wieder bewußt werden), das weiß wirklich nur er. Und ich bin dankbar, dass ich mir darüber keine Gedanken zu machen brauche.
Liebe Grüße von Hannes