Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich meine, ähnliche Gedanken sind mir bekannt. Die Vergebung im Sinne des Kurses ist eine Art Sterbeprozess. Deshalb ist es ganz dringend wichtig, "Heilige Augenblicke" zu sammeln. Ein heiliger Augenblick hat bei mir auch immer was damit zu tun, dass ich Vertrauen und keine Angst habe und das krampfhafte Grübeln für einen Augenblick beiseite lege. Durch Grübeln ists nämlich nicht "rauszukriegen".
Ich habe viel viel in Illusionen investiert und tu es immer noch. Ich nehme mal ein ganz einfaches Beispiel. Als Kind glaubte ich felsenfest, dass der Storch die Kinder bringt. Und als mir mal aufging, oder es gesagt bekam, dass das gar nicht stimmt, war ich nicht erleichtert, sondern war beleidigt und fühlte mich betrogen. Ich wollte gern dran festhalten an der Storch-Version. Auch wenn ich die natürlich auch erzählt bekam. Aber woher ich das hatte, ist ja egal. Die Illusionen sind sowas wie unsere Kinder und die wollen wir verteidigen ohne zu bemerken, was für ein gefährliches Spiel wir da spielen. Es passiert nicht wirklich etwas, aber uns kann es sehr sehr wirklich vorkommen. Da ist Geduld und immer wieder das Symbol: "nimm meine Hand...." notwendig.
Was spricht dagegen, die Hand eines Bruders in deiner Nähe zu nehmen und zu sagen: ich hab so eine Angst, wie wunderbar, dass du jetzt da bist und mit mir den Weg gehst. Ich danke dir dafür.
Dem Bruder das Etikett "er ist ja nicht wirklich" überzustülpen - das hab ich am Anfang auch versucht, hat mir aber noch mehr Angst gemacht. Seit ich so mit meinem Mann umgehe, hat sich vieles entspannt und zum Guten gewendet.