Bedeutung

[Sonnenblume]

Hallo  zusammen,
als ich letztens über meine Freundschaften nachgedacht habe, habe ich festestellt, dass ich Freundschaften habe, die schon sehr viele Jahre andauern. Natürlich auch solche, die nur von kurzer Dauer waren. 15 Jahre, oder 40 Jahre, eine sehr lange Zeit.
Ich fühlte mich gut. Schließlich bedeutet das, dass ich wohl ein liebenswerter, netter, für diese Person wichtiger Mensch bin. Es bedeutet, dass ich kompromissbereit, verständnissvoll, vertrauenswürdig usw. bin. Toll!!!!! Ja, dass ist das Bild, welches ich von mir haben will.
Aber plötzlich kam ein anderer Gedanke: "Nichts was ich sehe oder denke bedeutet etwas".- Wenn die Dauer der Freundschaft keine Bedeutung hat, bedeutet auch das Bild, dass ich mir von mir mache nichts!!!! Vor meinem geistigen Auge verschwand das Bild und es blieb -  NICHTS, Dunkelheit, Leere.
Gruselig, wirklich. Unbehagen, Angst, schwer zu sagen, was da noch alles da war.
Und ich verstand, warum der Widerstand gegen den Kurs noch sehr oft groß ist.
Gleichzeitig war da ein Wissen, einen weiteren Schritt  auf dem Weg getan zu haben.
Alles in mir weigert sich, der Welt die Bedeutung zu nehmen, und doch ist genau das die Befreiung von ihr.

LG
Sonnenblume

[Johannes]

Ich fühlte mich gut. Schließlich bedeutet das, dass ich wohl ein liebenswerter, netter, für diese Person wichtiger Mensch bin. Es bedeutet, dass ich kompromissbereit, verständnissvoll, vertrauenswürdig usw. bin. Toll!!!!! Ja, dass ist das Bild, welches ich von mir haben will.

All diese Eigenschaften, die du dir zuschreibst, leiten sich von deinem Verhalten ab. Das bedeutet, dass sie abhängig von deinem Verhalten sind. Eine sehr unsichere Angelegenheit...

Aber plötzlich kam ein anderer Gedanke: "Nichts was ich sehe oder denke bedeutet etwas".- Wenn die Dauer der Freundschaft keine Bedeutung hat, bedeutet auch das Bild, dass ich mir von mir mache nichts!!!! Vor meinem geistigen Auge verschwand das Bild und es blieb -  NICHTS, Dunkelheit, Leere.
Gruselig, wirklich. Unbehagen, Angst, schwer zu sagen, was da noch alles da war.
Und ich verstand, warum der Widerstand gegen den Kurs noch sehr oft groß ist.
Gleichzeitig war da ein Wissen, einen weiteren Schritt  auf dem Weg getan zu haben.
Alles in mir weigert sich, der Welt die Bedeutung zu nehmen, und doch ist genau das die Befreiung von ihr.

Genau. Und zwar deshalb, weil du hier die 1. Lektion des Übungsbuches zitiert hast, nicht die letzte...
Der Kurs belässt dich nicht in dieser Bedeutungslosigkeit, Dunkelheit und Leere. Du lernst sehr bald, was du - völlig unabhängig von deinem Verhalten - tatsächlich BIST und BLEIBST: Der heilige SOHN GOTTES SELBST!
Es war nämlich nur dein eigenes Bild, das den GOTTESSOHN vor dir verborgen hat.

  Johannes

[Susanne]

Diese Verlustängste, meine eigenen Bedeutungen in Frage zu stellen nehmen manchmal sehr dramatische Formen an. Sie gehen über Depression, Angriff, Sinnlosigkeit.

Diese Mär vom Nichts, dass mich zu erwarten scheint, wenn ich den Kurs anwende ist lange Zeit ein Hemmschuh. Aber es ist eine falsche Geschichte, die mich glauben lassen will, das Ego sei mein Freund.

 

Susanne

[Hannes]

""Zitat von: Sonnenblume am 14. Juli, 2011  11:30:12

    Ich fühlte mich gut. Schließlich bedeutet das, dass ich wohl ein liebenswerter, netter, für diese Person wichtiger Mensch bin. Es bedeutet, dass ich kompromissbereit, verständnissvoll, vertrauenswürdig usw. bin. Toll!!!!! Ja, dass ist das Bild, welches ich von mir haben will."

All diese Eigenschaften, die du dir zuschreibst, leiten sich von deinem Verhalten ab. Das bedeutet, dass sie abhängig von deinem Verhalten sind. Eine sehr unsichere Angelegenheit... "


Womit du sehr schön das ausgedrückt hast, was ich mit meinem Unwohlsein beim "Weil ..." rüberbringen wollte. 

[Erika]

Womit du sehr schön das ausgedrückt hast, was ich mit meinem Unwohlsein beim "Weil ..." rüberbringen wollte.

Das war die Stelle, die Du meinst, nehme ich an.

Ich möchte nicht geliebt werden ¨weil¨.
Ich möchte nicht lieben ¨weil¨.

Kannst Du bitte diese Stelle vielleicht doch einmal mit Deinen Worten fortsetzen? Ich finde zwar "selbstständig" Worte, mit denen ich Deine Sätze weiterführen kann, aber ich möchte nicht etwas hineininterpretieren, was Du gar nicht meinst, und ich würde gerne verstehen, was Du meinst.

  Erika

[Hannes]

Jedes ¨Weil¨ist eine unsichere Stelle. Eine conditio sine qua non, eine Voraussetzung, ohne die die Liebe wieder entzogen werden könnte (und in meiner ängstlichen Vorstellung mit Sicherheit entzogen wird).
Stimmt natürlich, jedes ¨Weil¨hat seine Funktion als Brücke, auch als ¨Stopp¨. Es erinnert mich, wenn ich anderes sehe, an die Liebe.
In meiner Gefühlswelt ist jedes Weil eine Leihgabe, die ich mir immer und immer wieder erstreiten muss.

[jutta]

Jedes ¨Weil¨ist eine unsichere Stelle. Eine conditio sine qua non, eine Voraussetzung, ohne die die Liebe wieder entzogen werden könnte (und in meiner ängstlichen Vorstellung mit Sicherheit entzogen wird).
Stimmt natürlich, jedes ¨Weil¨hat seine Funktion als Brücke, auch als ¨Stopp¨. Es erinnert mich, wenn ich anderes sehe, an die Liebe.
In meiner Gefühlswelt ist jedes Weil eine Leihgabe, die ich mir immer und immer wieder erstreiten muss.

Das mit dem weil als Vorraussetzung und der Leihgabe verstehe ich jetzt irgendwie gar nicht.
Was ich hören kann ist, dass Du befürchtest, bzw. in Deiner Vorstellung sicher davon ausgehst, dass die Liebe  Dir wieder entzogen wird oder Du  jemandem die Liebe wieder entziehst. Ist das richtig so?
 
Jutta

[Hannes]

Ja, hast du so verstanden, wie ichs meinte.

So, wie ich beim positiven Denken das Negative mit einschließe und sogar noch verstärke, indem ich krampfhaft versuche, auf die andere Seite zu Schielen.
"Mensch Jutta, toll, dass du nicht mehr rauchst! Ich bin ja so stolz auf dich!" (Könntest du jetzt so auffassen, als hätte dich da jemand total lieb.) - Und wenn du mit dem Hannes demnächst eine quarzt? Dann hat dich da jemand nicht mehr lieb, weil die Voraussetzung für das Liebhaben (das Nichtrauchen) entfallen ist? Böser Blick, Kopfschütteln ... .

[Jalila]

Ach, wie befreiend ist es da doch, mich mit dem HG zu verbinden und dann dem jeweiligen Impuls zu folgen, dann brauche ich mir keine Gedanken zu machen, ob ich beliebt bin, wieviel Freunde ich habe, ob ich jetzt dem und der anrufen muss, um die Freundschaft zu pflegen, ob ich mich darum kümmern muss, dass die Leute auch ja zu meinem Tanzabend kommen ... Ich brauche mir keine Gedanken zu machen, ob meine Kinder mich lieben, ob ich ihnen wichtig bin, ob ich für irgend jemand Bedeutung habe, bedeutend bin, das ist völlig gleich-gültig, denn ich bin durch diese Verbindung eins mit allen meinen Brüdern, dem EINEN SELBST, mit der LIEBE, mit GOTT.   

[jutta]

Ja, hast du so verstanden, wie ichs meinte.

So, wie ich beim positiven Denken das Negative mit einschließe und sogar noch verstärke, indem ich krampfhaft versuche, auf die andere Seite zu Schielen.
"Mensch Jutta, toll, dass du nicht mehr rauchst! Ich bin ja so stolz auf dich!" (Könntest du jetzt so auffassen, als hätte dich da jemand total lieb.) - Und wenn du mit dem Hannes demnächst eine quarzt? Dann hat dich da jemand nicht mehr lieb, weil die Voraussetzung für das Liebhaben (das Nichtrauchen) entfallen ist? Böser Blick, Kopfschütteln ... .

Als Erstes, wenn ich das so lese, fühle ich mich irgendwie unter Druck und auch etwas beklommen. Was ist wenn.... Das rückt das Rauchen oder Nichtrauchen ins engere Blickfeld. Macht es wichtig. Es bekommt Bedeutung, ob ich rauche oder nicht, wenn es mit der Beziehung zu jemandem verknüpft ist.

Meinst Du grundsätzlich:
wenn ich Gefühle für Jemanden oder mich selbst aufgrund seines/ meines  Verhaltens oder Nicht- Verhaltens, des "etwas Schaffens" oder "Versagens" entwickle, dann besteht immer die Gefahr, dass dieser Jemand sich auf einmal anders entscheidet? Und ratz, fatz, auf einmal ist es wichtig, was ich tue oder nicht tue? Die Brücke, auf der wir beide standen, das gute Gefühl wegen des  Nichtrauchens, bricht auf einmal zusammen und wenn dann da nichts Beständiges ist, dann ist der Sturz bodenlos?
Und dabei wars doch so schön auf der stolzen Brücke.
Da überleg ich mir doch  lieber, mit wem oder was ich mir eine Brücke baue?
So etwa?

Ich erlebe das immer wieder mal mit dem Gelingen oder Nicht- Gelingen. Himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt. Stolz oder ratlos.
Und keines von Beiden macht mich glücklich.Der jauchzende Himel ist z.B. nach dem nächsten Telefonat plötzlich ganz schnell voll Blitz, Hagel und Donner und der Stolz geknickt.

Mir hat letztens Dein Bild von "der Bühne rum bauen" sehr gut gefallen und geholfen.
Sozusagen : Ich steh da auf der Bühne mit Jemandem, Etwas und diese Brücke bricht ein.  Dabei brechen wir uns Beide den Hals. Zwei nette, kleine( na ja, oder vielleicht auch etwas größere) graue Särge. Das Bühnenbild wechselt von sonnig, heiter zu stürmisch und wolkenverhangen.
Der Vorhang fällt, Vorstellung zuende. Und wir hüpfen aus unseren Särgen und gehen essen.
Natürlich in Maßen, sonst gehen die Deckel morgen nicht mehr zu.

Und Mr. Schauspieler: kommst Du zur Abendvorstellung morgen und machst Deinen Job, oder nicht?


 
Jutta