Wunderkommunikation Forum

Thema: Bedauern und Sühne  (Gelesen 5260 mal)

Offline Otmar

  • Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 302
Bedauern und Sühne
« am: 26. Juli, 2015 09:28:40 »
In den meisten Lebenssituationen erlebe ich nicht unmittelbar Leiden, Gefahr oder Schmerzen, sondern nur so eine Art Bedauern (so wie „das müßte doch nicht sein“).
Lebenssituationen, in denen irgendwer Leiden oder Enttäuschung erfährt.

Auch z.B., wenn ich mir einen Rosamunde-Pilcher-Film oder ähnliches anschaue, wo sich Missverständnisse entwickeln, seelische Verletzungen passieren, die sich eh meistens gegen Ende hin auflösen. Dann denk ich mir: Muss das sein ? Aber solche Filme mit HappyEnd sind in ihrer Dramatik leichter zu ertragen, weil man weiß: Das ist nur vorübergehend, das legt sich wieder.

Wenn jetzt in meinem Leben (wollte fast schon schreiben: „echten“ Leben :smile:) irgendwelche Irritationen, irgendeine Unruhe aufkommt, kann ich auch dieses Gefühl des „kurzen Bedauerns mit dem Wissen, das ist nicht wirklich, ewig, sondern vorübergehend“ abrufen, was schon in die Vergebung führt.
So, wie man da bei einem Rosamunde-Pilcher-Film Fr. Pilcher bzw. dem Regisseur vertrauen muss und kann, dass ein HappyEnd kommt, muss und kann man im Leben natürlich auch darauf vertrauen, dass wir eigentlich REINER GEIST sind, geborgen in der LIEBE GOTTES, um diese Leichtigkeit des Lebens, diesen glücklichen Traum spüren zu können.

Je länger ich übe, mich in diesem Vergebungsgefühl festige, desto „ärgere“ Situationen verkrafte ich.
So verkrafte ich z.B. schon recht gut Stress und Überforderung im Büro, also durchaus Sachen, die einen fertig machen könnten. Immer wieder, wenn ich mich kurz in eine Angst reinsteigere, mir dann einfällt, Angst kann doch nicht wahr sein, mich mit dem HEILIGEN GEIST verbinde („Ich bin kein Körper, ich bin REINER GEIST“), also vergebe, schlafe ich besser, werden alle Situationen im Büro locker und leicht zu bewältigen (auch wenn aus Bürosicht Krisensituationen und Misserfolge durchaus vorkommen, aber ich bin im Innern frei davon).

Und so oft wie möglich (nicht nur, wenn irgendwelche Ängste hochkommen wollen), bei jedem Groll, bei jeder Unruhe, die mich berührt, aber auch in entspannten Momenten denke ich an die GEBORGENHEIT in GOTT. Einfach ohne Anlass glücklich sein.

Mein Lieblings“gebet“ oder -“mantra“ (wo ich beim Beten des katholischen Glaubensbekenntnisses, das ich als Kind internalisiert habe, immer schon am Ende guten Gewissens einsteigen konnte):
„Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und
das ewige Leben.
Amen.“


Ich bedaure meine Trennungsanstrengungen weg von GOTT. Ich orientiere mich um.

Offline jutta

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 46
Re: Bedauern und Sühne
« Antwort #1 am: 26. Juli, 2015 11:38:52 »
Zitat
Ich bedaure meine Trennungsanstrengungen weg von GOTT


Alle Lebenssituationen geben mir die Möglichkeit, zu bemerken, wie ich auf sie reagiere, wie ich mich fühle. Bedauern trägt in sich das Gefühl: traurig, vielleicht auch noch resigniert oder hilflos. Dann weiß ich, aha, die Situation, die dieses Gefühl ausgelöst hat, halte ich noch für wahr.
"Ich bedaure meine Trennungsanstrengungen von Gott weg" würde dementsprechend heißen: ich halte es tatsächlich für wahr, dass ich mich anstrenge, von Gott getrennt zu sein oder überhaupt für wahr, dass dies möglich ist. Aber das ist Gott sei Dank nie geschehen und geschieht auch jetzt nicht.

Genauso, wenn eine Situation Freude in mir auslöst: aha, es freut mich noch, dass.......In dem Moment, wenn ich die Freude der Situation zuordne, bin ich abhängig davon, dass sie geschieht, damit die Freude da ist und wenn das nicht so ist, bin ich enttäuscht Aber auch das ist glücklicherweise nicht so. Die Freude ist da, immer.

:sonne:.

 herz Jutta

Offline Otmar

  • Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 302
Re: Bedauern und Sühne
« Antwort #2 am: 26. Juli, 2015 19:18:40 »
Ich bedaure meine Trennungsanstrengungen weg von GOTT. Ich orientiere mich um.

Liebe Jutta !

Dieser Satz kann natürlich so verstanden werden, dass die Trennungsanstrengungen wahr gemacht werden sollen.
Aber es sind nur meine Gefühle, die ich eben registriere.

Der HEILIGE GEIST nutzt alles in der Welt, das wir scheinbar erfahren, für die Änderung unseres Geistes.

Ich bemerke mein Bedauern in vielen Lebenssituationen und führe es auf meine Trennungsanstrengungen (Falschgesinntheit) zurück (= 1. Schritt der Vergebung). 

Danke fürs Nachhaken.

Offline Otmar

  • Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 302
Re: Bedauern und Sühne
« Antwort #3 am: 30. Juli, 2015 18:05:50 »
Beim Gedanken „Ich bin kein Körper, ich bin reiner Geist !“ muß ich mich manchmal mit einer Falle beschäftigen:
Dass ich mir unwillkürlich denke: Ich bin nur jetzt (ganz „kurz“, in diesem Leben im Gegensatz zur Ewigkeit) ein Körper, aber dann, wenn ich das überwunden habe, bin ich wieder reiner Geist (im HIMMEL, in der Ewigkeit).

Das ist leichter zu glauben, damit kann sich wohl das Ego arrangieren.
Dann, wenn ich einmal alles vergeben habe, dann – im HIMMEL –, dann bin ich reiner Geist, dann ist alles im Lot, dann bin ich in Sicherheit und geborgen bei GOTT.  Jetzt mache ich eben weiter, was immer auch kommt, Augen zu und durch. Ich habe ja die KAROTTE vor mir.

Wo soll ich da die Kraft herkriegen, dieses Leben durchzustehen ?
Diese KRAFT (= Wirken des HEILIGEN GEISTES) habe ich doch nur, wenn ich mich JETZT mit meinem SELBST verbinde, ES jetzt BIN.
Die katholische Kirche sagte: Sei brav, damit du einmal in den Himmel kommst.
Und ich gleite auch manchmal in diese Haltung ab: Vergebe, damit du einmal in den Himmel kommst.

So halte ich mich dann klein.

Im Gegensatz dazu meint EKIW:
Zitat
Reiner Geist bin ich, ein heiliger SOHN GOTTES, frei von allen Grenzen,
sicher und geheilt und ganz, frei, zu vergeben, und frei, die Welt zu erlösen.
(EKIW L.97, I/ 7)

So erhebe ich mich jetzt schon über die Illusionen des Ego und bekräftige mein WAHRES SEIN, zumindest in den HEILIGEN AUGENBLICKEN.

Meine Standortwahl ist die eine Seite der Medaille. Vergebung ja oder nein die andere.
Es ist ein Unterschied, ob ich mir bei einer weltlichen Begebenheit, die Anlass zur Vergebung ist, denke: „ Das ist nur vorübergehend, eine temporäre Verirrung, nicht der Rede wert“, oder ob ich mir denke: „Das entspricht überhaupt nicht meinem Wesen, das kann nicht wahr sein, keine Sekunde wahr sein, das kann nur eine künstlich erzeugt Illusion sein – ICH BIN das NICHT, WIR SIND das NICHT“.

Mein in vorigen Beträgen angesprochenes Bedauern lässt eine mögliche Verharmlosung, Verwässerung zu. Nur wenn dann echte Vergebung folgt, ist die Situation erlöst, sonst schwelt sie weiter.
 
Das sind so meine Selbstbeobachtungen derzeit (unter Zuhilfenahme von Juttas Anmerkung) ….

Ich wünsche uns Allen weiter frohes Üben und Spüren des HEILIGES GEISTES dabei.

Lukas

  • Gast
Re: Bedauern und Sühne
« Antwort #4 am: 31. Juli, 2015 11:15:46 »
Ich meine, du kannst unmittelbar wissen, dass du nicht der Körper bist, denn du kannst deinen Körper beobachten. Wer ist dann der Beobachter?

Das, was man ist, das kann man nicht beobachten, denn Beobachtung beruht auf Wahrnehmung.
Was man ist, das kann man nur sein, aber nie beobachten oder etwas darüber wissen. Aber über deinen Körper kannst du endlose Beobachtungen anstellen und endloses Wissen darüber erzeugen.

Danke von:


Offline Michael

  • Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1261
    • 24iX SYSTEMS
Re: Bedauern und Sühne
« Antwort #5 am: 31. Juli, 2015 12:27:11 »
Diese intellektuelle Einsicht mag zwar sehr hilfreich sein, ist aber lediglich nur ein Zwischenschritt. Die Wahrheit kann nicht verstanden werden, ebenso wenig wie der Verstand den Kurs lernen kann.

Ich glaube in diesem Klassenzimmer gibt es nur eine Wahl: Trennung oder Vergebung. Der getrennte Geist glaubt er sei das Ego. Dieser Glaube ist eine Entscheidung die tagtäglich umgekehrt werden muss durch Vergebung. Und durch diese tagtägliche Praxis kann ich dann erkennen (nicht verstehen oder glauben)  wer ich wirklich bin.

Michael
Happiness is peace in motion, Peace is happiness at rest.

Danke von:


Offline Sissyy

  • Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 145
Re: Bedauern und Sühne
« Antwort #6 am: 31. Juli, 2015 14:42:04 »
Diese intellektuelle Einsicht mag zwar sehr hilfreich sein, ist aber lediglich nur ein Zwischenschritt. Die Wahrheit kann nicht verstanden werden, ebenso wenig wie der Verstand den Kurs lernen kann.

Ich glaube in diesem Klassenzimmer gibt es nur eine Wahl: Trennung oder Vergebung. Der getrennte Geist glaubt er sei das Ego. Dieser Glaube ist eine Entscheidung die tagtäglich umgekehrt werden muss durch Vergebung. Und durch diese tagtägliche Praxis kann ich dann erkennen (nicht verstehen oder glauben)  wer ich wirklich bin.

Michael

Dem Klassenzimmer aber ist zu vergeben und auf der Ebene des SEINS gibt es keinen getrennten Geist, da ist alles EINS.

Danke von:


Lukas

  • Gast
Re: Bedauern und Sühne
« Antwort #7 am: 31. Juli, 2015 21:00:00 »
Diese intellektuelle Einsicht mag zwar sehr hilfreich sein, ist aber lediglich nur ein Zwischenschritt. Die Wahrheit kann nicht verstanden werden, ebenso wenig wie der Verstand den Kurs lernen kann.

Ich glaube in diesem Klassenzimmer gibt es nur eine Wahl: Trennung oder Vergebung. Der getrennte Geist glaubt er sei das Ego. Dieser Glaube ist eine Entscheidung die tagtäglich umgekehrt werden muss durch Vergebung. Und durch diese tagtägliche Praxis kann ich dann erkennen (nicht verstehen oder glauben)  wer ich wirklich bin.

Michael


Es ist auch keine intellektuelle Einsicht, von der ich da berichtet habe sondern die intellektuelle Beschreibung von etwas, das erfahrbar ist. Leider gibt es keine andere Möglichkeit als Beschreibung. Aber die Erfahrung, dass man nicht der Körper ist, kann auf eine Weise gemacht werden, die vollkommene Gewissheit beinhaltet. Es ist eine Verlagerung des Identiätsgefühls vom Körper weg und hin zu "etwas Anderem". Dieses "Andere" ist aber nicht neu, denn es war schon immer da, nur wurde dessen Anwesenheit nicht bemerkt, weil die Aufmerksamkeit dort nicht war.

Doch wenn es bemerkt wird - und das kann ganz plötzlich geschehen - ist es nur ein "Ach sooooo!", weil es so natürlich und anstrengungslos ist. Und von dem Moment an ist klar, dass man nicht der Körper ist. Ganz ohne intellektuelle Annahmen und Beschreibungen. Wenn die Anwesenheit des "Anderen" verdeckt wird durch Aufregung, Ärger, Gedanken und Emotionen, verschwindet die Gewissheit und das Empfinden, der Körper zu sein, kommt zurück. Doch nie mehr endgültig, weil eine einzige Erfahrung ausreicht, nicht mehr daran zu glauben, dass man ein Körper ist.

Lukas

Offline Michael

  • Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1261
    • 24iX SYSTEMS
Re: Bedauern und Sühne
« Antwort #8 am: 01. August, 2015 01:11:13 »
Es ist auch keine intellektuelle Einsicht, von der ich da berichtet habe sondern die intellektuelle Beschreibung von etwas, das erfahrbar ist. Leider gibt es keine andere Möglichkeit als Beschreibung. Aber die Erfahrung, dass man nicht der Körper ist, kann auf eine Weise gemacht werden, die vollkommene Gewissheit beinhaltet...

Doch wenn es bemerkt wird - und das kann ganz plötzlich geschehen - ist es nur ein "Ach sooooo!", weil es so natürlich und anstrengungslos ist.

Sorry, ich dachte Du hättest diese Erfahrung noch nicht gemacht. Deshalb mein Posting.

Michael
Happiness is peace in motion, Peace is happiness at rest.

Danke von: