An dieser Stelle können wir berichten, wie wir in bestimmten Situationen zur Vergebung gefunden haben:Ich bin einmal von mir nahestehenden Menschen beschuldigt worden, mich in einer Angelegenheit falsch verhalten zu haben. Meiner Meinung nach völlig zu unrecht! Das hat mich so aus meinem Konzept gebracht, dass ich nicht gelassen bleiben konnte. Ich versuchte, mich zu verteidigen, so gut es ging.
Erstaunt über mich selbst und die anderen, fing ich an zu recherchieren, wie es mit mir so weit kommen konnte. Durch das Erforschen der Umstände, die zu diesem Zwischenfall geführt haben, versuchte ich meine Gelassenheit wiederzubekommen - das hat einige Zeit in Anspruch genommen.
Nach einigem Hin und Her blieb mir nicht anderes mehr übrig, als mich mit dem HG zu verbinden, da meine Ruhe vollkommen dahin war.
Dadurch fiel mir auf, dass ich bereits einen Tag vor dem Streit die ganze Angelegenheit als wirklich angesehen hatte. Meine Handlungen und die der anderen hatte ich für bare Münze gehalten, ohne es zu bemerken. Es hatte also ein längeres Vorspiel gegeben und am Tag der Eskalation kamen die aufgestauten Gefühle bei allen Beteiligten an die Oberfläche - mit einer Wucht, die uns alle umgeworfen hat.
Und das alles, weil ich nicht mehr SEHEN konnte, da ich ganz alleine unterwegs war - ohne HG.
Doch der Wecker war gestellt. Es war Zeit, dass ich mich wieder erinnerte und alle haben mitgeholfen, die Eskalation herbeizuführen.
Einige Zeit nach dieser Entladung konnte ich wieder einsehen, dass ich mich auf das Schlachtfeld begeben hatte und war bereit, es wieder zu verlassen.
Eigeleitet habe ich diese Einstellungsänderung mit der Frage:
"Was war den anderen und mir selbst in dieser Situation wichtig? Welche Bedürfnisse hatten wir?"
Ich war nicht mehr mit dem Verteilen von Schuld beschäftigt, sondern wandelte meine Urteile in unerfüllte Bedürfnisse um - eine hilfreiche
Strategie von CC.
Das beruhigte mich und bald danach konnte ich die LIEBE in uns allen wieder bemerken und auch die vereinbarten Rollen erkennen und akzeptieren, die wir bereit waren für einander zu spielen. Vielen Dank, ihr Süßen.
Entscheidend für mich war, zu erkennen, dass ich dem Unwirklichen Bedeutung verliehen hatte, indem ich es für meine Heimat gehalten hatte, die mir Sicherheit bieten sollte.
Wenn ich jetzt beobachte, dass auch andere glauben, dass wir alle wirklich hier leben und dass sie sich deshalb verteidigen, angreifen, Angst haben, dann brauche ich nur mit IHM zu SEHEN, dass das gesamte Schauspiel nicht existiert. So kann ich darüber hinweg SEHEN und
dann handeln, wie mit allen vereinbart.
Wenn ich glaube, in der Unwirklichkeit zu leben, versuche ich mit allen Mitteln meine Sicherheit hier zu begründen. Und darin scheint der Unfrieden zu liegen, der den Krieg in mir und außerhalb von mir inszeniert.
Wenn ich mich aber wieder erinnere, dass unsere Sicherheit einzig in der WIRKLICHKEIT liegt und wir alle immer nur dort leben, werde ich nicht glauben, mich und andere hier retten zu müssen, bzw. mich vor ihrem Glauben an die Unwirklichkeit schützen zu müssen oder sie über ihre Unzulänglichkeiten aufklären zu müssen - wenn sie mich nicht darum bitten.