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Thema: Aufhebung aller Folgen meiner Fehlentscheidungen?  (Gelesen 3897 mal)

Offline Susi

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Aufhebung aller Folgen meiner Fehlentscheidungen?
« am: 07. März, 2014 22:51:40 »
Das „Gebet“ auf S. 90 des Textbuchs haut mich um.

In einer Situation, in der ich mich jemandem gegenüber lieblos verhalten habe, merke ich nun, dass ich die folgende Zeile ganz und gar nicht verstehe:

Zitat
Ich fühle mich nicht schuldig, weil der HEILIGE GEIST alle Folgen meiner Fehlentscheidungen aufheben wird, wenn ich IHN nur lasse (T-5-VII.6:10).

Wie ist das gemeint? Macht der HEILIGE GEIST, dass dieser jemand nicht mehr traurig und enttäuscht ist? Das kommt mir irgendwie suspekt vor, und sowieso bin ich es gewohnt, meine Suppen selber auszulöffeln (wobei mir schon klar ist, dass einiges von meinem bisherigen Selbstverständnis völlig neu betrachtet und überdacht werden wird).

Ich gehe allerdings eher davon aus, dass sich dieser Satz an den Geist wendet und nicht an den Körper, dass damit eher nicht unsere sehr irdischen alltäglichen Dramen gemeint sind. Dann ist mir aber nicht klar, was „alle Folgen“ der Fehlentscheidungen im Geist sein sollen. Gibt es im Geist nicht nur eine Folge, nämlich die Illusion der Trennung?

Das Thema Schuld in unserem Alltag als Körper beschäftigt mich: Es fällt mir nicht so schwer, es als Illusion anzusehen, wenn ich meine, von jemandem ans Schienbein getreten worden zu sein (da krieg ich zumindest eine „geringste Einladung“ an den HEILIGEN GEIST zustande, wie das in Satz 6 so schön steht). Wenn ich jemanden getreten habe, finde ich das viel schwieriger. Ich will nicht eigenes Fehlverhalten achselzuckend damit abtun, dass das ja gar nicht wahr ist, dass der Tritt nur eine Illusion ist.

Kann mir jemand auf die Sprünge helfen?

Danke und liebe Grüsse,
Susi

Offline Dieter

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Re: Aufhebung aller Folgen meiner Fehlentscheidungen?
« Antwort #1 am: 08. März, 2014 01:07:03 »
Hallo Susi, du hast bemerkt dass du dich falsch entschieden hast weil du dich als schuldig siehst. Nun kannst du dich neu entscheiden und die Kleine Bereitwilligkeit aufbringen und ihm die Situation übergeben. Somit fühlst du dich nicht schuldig, da du erkennst das du keine Schuld haben kannst, es ist nichts geschehen. Du siehst die Situation falsch wenn du glaubst du hast dem anderen etwas angetan diese Schuld hast du nur aufgrund einer falschen Wahrnehmung übergibst du diese scheinbare Schuld dem heiligen Geist erkennst du das nicht geschehen ist. Ob du nun ein schlechtes Gewissen hast und über dich urteilst oder ob dir jemand an etwas antut und du dann über ihn urteilst ist völlig egal. Jegliches Urteil über einen Bruder ist ein falsches Urteil falsche Gedanken womit du eine bedeutungslose Welt erschaffst die nicht existiert. In der Stille wirst du diese einfache Wahrheit erkennen.

Offline Jalila

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Re: Aufhebung aller Folgen meiner Fehlentscheidungen?
« Antwort #2 am: 08. März, 2014 08:51:47 »
... und auf der Körperebene kannst Du (vielleicht) beobachten, dass Du zu dem Getretenen sagst: Es tut mir Leid, bitte vergib mir, ich liebe Dich, danke!  herz
Jalila
Die Liebe Gottes in dir zu fühlen heißt, die Welt neu zu sehen, vor Unschuld leuchtend, lebendig vor Hoffnung und gesegnet mit vollkommener Barmherzigkeit und Liebe.

Danke von:


Offline Michael

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Re: Aufhebung aller Folgen meiner Fehlentscheidungen?
« Antwort #3 am: 08. März, 2014 10:40:20 »
Wie ist das gemeint?
In dem Satz davor steht es eigentlich:
Ich muss mich falsch entschieden haben, weil ich nicht in Frieden bin. Ich habe die Entscheidung selbst getroffen, kann mich aber auch anders entscheiden. Du hast dich entschieden dich schuldig zu fühlen.
Dein Teil ist lediglich, dein Denken an den Punkt zurückzubringen, an dem der Irrtum begangen wurde, und ihn in Frieden der SÜHNE
(= Der Berichtsplan des HEILIGEN GEISTES, um das Ego aufzuheben und den Glauben an die Trennung zu heilen)  zu übergeben.
... (wobei mir schon klar ist, dass einiges von meinem bisherigen Selbstverständnis völlig neu betrachtet und überdacht werden wird).

Das hatte ich anfangs auch gedacht. Es ist nicht "einiges". Hier wird alles auf den Kopf gestellt. Blinde, taubstumme lernen wieder zu sehen und zu hören. Das ist die beste Näherung die mir gerade einfällt.
Ich gehe allerdings eher davon aus, dass sich dieser Satz an den Geist wendet und nicht an den Körper, dass damit eher nicht unsere sehr irdischen alltäglichen Dramen gemeint sind.
Der Körper kann sich nicht schuldig fühlen. Doch genau das Drama, das tägliche Kasperletheater ist damit gemeint.
Dann ist mir aber nicht klar, was „alle Folgen“ der Fehlentscheidungen im Geist sein sollen. Gibt es im Geist nicht nur eine Folge, nämlich die Illusion der Trennung?
Wenn Du mit dem Ego schaust erzeugst Du immer Schuld. Das Ego glaubt, dass es GOTTES Bestrafung mildern kann, wenn es sich selbst bestraft.
Dann ist mir aber nicht klar, was „alle Folgen“ der Fehlentscheidungen im Geist sein sollen. 
Es gibt nur eine Entscheidung Ego oder HG. Wenn Du dich für das Ego entscheidest, wird immer Schuld erzeugt.
Das Thema Schuld in unserem Alltag als Körper beschäftigt mich: Es fällt mir nicht so schwer, es als Illusion anzusehen, wenn ich meine, von jemandem ans Schienbein getreten worden zu sein (da krieg ich zumindest eine „geringste Einladung“ an den HEILIGEN GEIST zustande, wie das in Satz 6 so schön steht). Wenn ich jemanden getreten habe, finde ich das viel schwieriger. Ich will nicht eigenes Fehlverhalten achselzuckend damit abtun, dass das ja gar nicht wahr ist, dass der Tritt nur eine Illusion ist.
Da ist kein Unterschied. Vergebung "funktioniert" genauso für dich selbst und ist auch genauso wichtig.
Durch den Vergebungsprozeß lernen wir das "das scheinbare Problem" lediglich eine Wahl in unserem Geist darstellt, anstelle andere oder uns selbst zu beschuldigen.

Michael
Happiness is peace in motion, Peace is happiness at rest.

Danke von:


Offline Hannes

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Re: Aufhebung aller Folgen meiner Fehlentscheidungen?
« Antwort #4 am: 08. März, 2014 13:20:42 »
Hallo Susi,

das kann ich prima nachvollziehen. Ich bin auch viel stinkiger, wenn ich mal wieder aus der Rolle gefallen bin, als wenn sonstwem das passiert.
Mir hilft die Aussage des Kurses, dass ich niemanden angreifen kann. Nur mich selbst. Ich hab mich selbst gegens Schienbein getreten. Wenn ich diesem Gedanken folge, verschwinden meine Schuldgefühle wie auf Knopfdruck (bzw. wie auf Lichtschalterdruck).*) Denn über mich selbst lachen, das kann ich recht gut. Mir nichts nachtragen, das klappt auch. Also, nix passiert.
Wenn ich auf die Art aus dem Schlamassel raus bin, ist es gar kein Problem, mit dem "Opfer" meiner Schienbeinattacke via Augenklimpern, ein paar Blümchen und einer verbalen oder nonverbalen Entschuldigung (is nu mal so üblich in dieser Welt) zur Klärung der Situation anzutreten. Klappt natürlich nicht immer, aber meine Türen sind dann zumindest wieder offen.

Das Gebet auf Seite 90 ist so kompakt, ich "begreife" es, wie eigentlich alle Gebete und oft auch die Lektionen, am ehesten, wenn ich es nicht seziere. Ein zerschnippelter Frosch ist eben kein Frosch mehr.

Danke, dass du das Thema angeschnitten hast.

 herz Hannes

*) Siehe dazu auch diesen Text: Der Umschalter

Danke von:


Offline Otmar

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Re: Aufhebung aller Folgen meiner Fehlentscheidungen?
« Antwort #5 am: 08. März, 2014 20:31:18 »
In Zusammenhang mit diesem Thema („niemand hat Schuld“) fällt mir immer wieder das Bild eines Mörders ein und ich „muß“ den nun unschuldig sehen und das auch Anderen gegenüber vertreten. :((

Dachte, das weiß ich doch alles schon besser.
Aber das Ego ist erfinderisch und zaubert „den bösen Mörder“ in meinen Kopf ….
So hat jeder seine Ängste. Ob es nun Sorgen sind, dass man jemand traurig gemacht und enttäuscht hat, oder Sorgen, dass wer ermordet wurde und vielleicht nicht gerächt wird ….

Aber es geht ja gar nicht darum, dass ich „den bösen Mörder“ lieben muss.
Es geht doch darum, dass ich mit Hilfe des Kurses erkenne, dass diese Situation mit dem bösen Mörder (sei er nun „nur“ in meinem Kopf oder sei er „wirklich“ in meinem Drehbuch eingebaut) nicht wirklich sein kann. Dass ich dieses Bild mit dem HEILIGEN GEIST anschauen kann, IHN alle Folgen meiner Fehlentscheidung aufheben lassen kann und seine SCHAU übernehmen kann, dass nämlich nichts geschehen ist.

Wau, das ist Erleichterung !

Offline Hannes

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Re: Aufhebung aller Folgen meiner Fehlentscheidungen?
« Antwort #6 am: 09. März, 2014 10:35:33 »
Muß ich das irgendwem gegenüber vertreten? Es ist einfach der blanke Wahnsinn hier. Ich definiere, was ein Mörder ist. Er ist anders als ich. Schlechter. Er tut etwas, über das ich als Guter weit erhaben bin. Und die Definitionen ändern sich. In einigen Ländern ist es unter Umständen erlaubt, Frauen, Andersgläubige oder "Schuldige" zu töten. Bei uns wäre das Mord. Für eine meiner Töchter bin ich ein Mörder, weil ich Fleisch esse und damit den Mord an unschuldigen Tieren veranlasse. Ich esse sogar nicht-delphinsicheren Thunfisch! Wir alle hier im Westen sind Mörder, weil unser Wohlstand auf dem millionenfachen Mord an denen basiert, die wir mit unsern Grenzen draußen halten, die wie Sklaven billigst für uns produzieren dürfen und deren Kinder dennoch verhungern. Diese Aufzählung ließe sich über Seiten fortsetzen.
Wenn ich mich im Denkmodell unserer Welt bewege, gibt es nichts anderes als Schuld. Nur per Definition kann ich eine Abstufung der Schuld einführen, die mich einigermaßen beruhigen könnte, was sie aber nicht einmal tut. 
Wie du sagst: nur der Schritt raus, der Schritt zurück (setmäßig gesprochen), kappt die Spirale.
Dann ist alles, was wer auch immer tut, nichts weiter als der Versuch, zur Liebe zurück zu finden. Auch der Mörder verspricht sich von dem, was er tut, als Ergebnis Liebe. Auf welchen Umwegen auch immer.

Danke von:


Offline Susi

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Re: Aufhebung aller Folgen meiner Fehlentscheidungen?
« Antwort #7 am: 09. März, 2014 15:07:32 »
Ich danke euch allen für eure Antworten. Ja, es ist dasselbe, ihr habt recht. Und für das "entschuldige bitte, ich liebe dich" - sei es nun mit Worten oder im Geist - bleibt allemal Raum.

Liebe Grüsse,
Susi

Danke von: